DAEGONIAN – „Through The Great Beyond“ Review

(english review below)

Genre: Symphonic Death/Black Metal

Release: 27.05.’24

Label: Self Release

DAEGONIAN (Facebook) aus Italien sind im extremen Metal beheimatet. Sie spielen symphonischen Death/Black Metal und haben nun ihr Debüt „Through The Great Beyond“ geboren. Und wir würden es hier bei ‚metal-heads.de‘ nicht vorstellen, wenn es nicht gute musikalische Kost wäre. Wie gut die Scheibe wirklich ist, werdet ihr jetzt in unserem Review erfahren.

Thematisch taucht man in die unheimliche Welt von H.P. Lovecraft ein. Der weltbekannte Autor (1890-1937) war mit seinen fantasievollen Horrorgeschichten Wegbereiter und Ideengeber für viele Schriftsteller nach ihm. Bekannte Monster wie z.B. ‚Ctuhlhu‘ und ‚Azazoth‘ spielen in seinem Horroruniversum neben vielen anderen eine wichtige Rolle. Das Cover-Artwork ist dementsprechend gestaltet.

Der Beginn des Albums ist aber erst einmal eine ruhige und zähe Angelegenheit. Das Intro versucht eine dunkle mysteriöse Stimmung zu erzeugen, aber in mehr als vier Minuten passiert so gut wie nichts. Es wird lediglich eine düsterer Synthieteppich ausgebreitet, auf dem man fast einschlafen könnte. Da hätte man ruhig für mehr Substanz sorgen können. Keine orchestralen Elemente oder Gitarrensounds peppen das Geschehen auf und sorgen für atmosphärische Tiefe. Das wirkt nicht sehr fesselnd. So kann ich das getrost überspringen und komme zum ersten richtigen Track „The Court of Azathoth“.

Angesichts dessen, was ich bei diesem Song zu hören bekomme, kann ich das unscheinbare Intro noch weniger nachvollziehen. Denn was DAEGONIAN hier plötzlich explodieren lassen, ist eine ganz andere Erfahrung. Wer vorher beim Intro die Stereoanlage lauter gedreht hat, um überhaupt etwas zu hören, der könnte Gefahr laufen, sich bei diesem Song sofort die Boxen zu zerstören. Hier dröhnt umgehend ein aggressiver Sound hervor, der einen prächtigen Eindruck macht und den Hörer quasi umhaut. Rüde massive Riffs und brutale (Blastbeat-)Drums prägen das Geschehen. Die rabiaten Vocals passen sich hervorragend dem Sound an. Ja, das gefällt mir sehr. Und wer hätte es gedacht! Bei einer Spielzeit von über sechs Minuten kommt keinerlei Langeweile auf, denn das Songwriting besticht durch viel Dynamik und atmosphärische Komponenten.

Und dieser Song ist nicht der einzige Höhepunkt des Albums. DAEGONIAN haben davon noch einige mehr zu bieten. Wenn man sich diese ausgereiften Songs anhört, würde man nicht meinen, dass wir es mit einem Debüt zu tun hätten. So kann man sicher sein, dass die Musiker schon einiges an Erfahrung mitbringen. Diese Erfahrung und das künstlerische Geschick kann man wirklich raushören. Die Songs können sich durchaus mit den Großen der Szene messen und würden viele davon noch übertreffen. DAEGONIAN gehen überaus vehement vor. Die pulsierende Energie ist spürbar und die meiste Zeit fegt der Sound wie ein Sturm über den Hörer hinweg. Dabei geht man nicht planlos vor. Alles ist gut arrangiert, so dass kein Gewöhnungseffekt eintritt. Es bleibt also aufregend.

Doch dann mitten im Album, wo ich mich gerade so schön daran gewöhnt habe vom musikalischen Sturm mitgerissen zu werden, kommt wieder so ein Durchhänger. Fast fünf Minuten muss ich mir bei „Echoes from the Black Cosmos„ einen Instrumenaltrack anhören, der mich einfach langweilt. Das passt einfach nicht zu den ansonsten geilen energiegeladenen Tracks, die das Album zu bieten hat. Das hätte man angesichts der vorhandenen musikalischen Fertigkeiten sicherlich unterhaltsamer gestalten können, damit solche Parts die Atmosphäre des Albums untermauern und nicht stören. So ist zumindest mein Empfinden!

Ich nehme es mal vorweg. Das Outro klingt genauso langweilig und von daher möchte ich dann lieber auf die wirklich grandiosen Songs verweisen. „At the Mountains of Madness“ beispielsweise bricht mit aller Vehemenz durch und offenbart wieder einmal eindrucksvoll die Stärken der Band, die es durchaus versteht einen unerbittlichen Sound mit symphonischen Elementen sinnvoll zu begleiten, um eine prachtvolle Stimmung zu erzeugen.

Fazit

DAEGONIAN liefern mit „Through The Great Beyond“ ein beeindruckendes Debüt. Die Band spielt auf einem hochwertigen Level und kann mit einer Reihe sehr starker Songs begeistern, die überwältigend sind. Die Band verfügt über sehr große musikalische Fähigkeiten. Leider hat die Band ihr Potential nicht in allen Belangen voll ausgenutzt. Wie ich bereits in meinem Review erwähnt habe, mindern die instrumentalen synthiegeprägten Stücke leider etwas den ansonsten großartigen Gesamteindruck. Aber ich möchte fair bleiben und das Album mit acht Punkten belohnen, weil die anderen Tracks wirklich super gelungen sind.

english review

Genre: Symphonic Death/Black Metal

Release: 27.05.’24

Label: Self Release

DAEGONIAN (Facebook) from Italy play symphonic death/black metal and have now released their debut album „Through The Great Beyond“. And we wouldn’t be presenting it here at ‚metal-heads.de‘ if it wasn’t good musical fare. You can find out how good the album really is in our review.

Thematically, you are immersed in the eerie world of H.P. Lovecraft. With his imaginative horror stories, the world-famous author (1890-1937) was a pioneer and source of ideas for many authors after him. Well-known monsters such as ‚Ctuhlhu‘ and ‚Azazoth‘ play an important role in his horror universe, along with many others. The cover artwork is designed accordingly.

However, the beginning of the album is a quiet and slow affair. The intro tries to create a dark, mysterious atmosphere, but virtually nothing happens for more than four minutes. Only a gloomy synth carpet is spread out. There could have been more substance. No orchestral elements or guitar sounds spice up the action and provide atmospheric depth. It doesn’t seem very spectacular and you have to be careful not to fall asleep. So I can safely skip that and move on to the first real track, „The Court of Azathoth“.

In view of what I get to hear on this song, I can understand the inconspicuous intro even less. Because what DAEGONIAN suddenly explode here is a completely different experience. Anyone who has previously turned up the volume on the stereo during the calm intro to hear something could run the risk of immediately destroying their speakers with this song. An aggressive sound immediately booms out, which makes a magnificent impression and virtually blows the listener away. Rude, massive riffs and brutal (blastbeat) drums characterize the action. The brutal vocals fit in perfectly with the sound. Yes, I really like that. And who would have thought it! With a playing time of over six minutes, there’s no room for boredom, because the songwriting is characterized by a lot of dynamics and atmospheric components.

And this song is not the only highlight of the album. DAEGONIAN have a few more to offer. Listening to these mature songs, you wouldn’t think we were dealing with a debut. So you can be sure that the musicians already have a lot of experience. You can really hear this experience and artistic skill. The songs can certainly hold their own with the greats of the scene and would even surpass many of them. DAEGONIAN are extremely vehement in their approach. The pulsating energy is palpable and most of the time the sound sweeps over the listener like a storm. But the approach is not haphazard. Everything is well arranged so that no habituation effect occurs. So it remains exciting.

But then, in the middle of the album, just as I’m getting used to being swept along by the musical storm, there’s another lull. I have to listen to an instrumental track on „Echoes from the Black Cosmos“ for almost five minutes, which simply bores me. It just doesn’t fit in with the otherwise great, energetic tracks that the album has to offer. Given the existing musical skills, this could certainly have been made more entertaining so that such parts underpin the atmosphere of the album and don’t disturb it. At least that’s how I feel!

I’ll say it up front. The outro goes the same way and so I’d rather refer to the really great songs. „At the Mountains of Madness“, for example, breaks through with all its vehemence and once again impressively reveals the band’s strengths, who certainly know how to accompany a relentless sound with symphonic elements to create a magnificent atmosphere.

Conclusion

DAEGONIAN deliver an impressive debut with „Through The Great Beyond“. The band plays at a high-quality level and can inspire with a series of very strong and overwhelming songs. The band has great musical skills. Unfortunately, the band has not fully exploited its potential in all respects. As I already mentioned in my review, the instrumental synth-influenced tracks unfortunately somewhat diminish the otherwise great overall impression. But I would like to remain fair and award the album eight points because the other tracks are really super successful.