Harem Scarem – Chasing Euphoria

Harem Scarem
Nach fünf Jahren melden sich die kanadischen Melodic-Rock-Veteranen Harem Scarem mit ihrem mittlerweile 16. Studioalbum „Chasing Euphoria“ zurück. Nach wie vor bilden Sänger/Keyboarder Harry Hess und Gitarrist Pete Lesperance das Herzstück der Band, die Ende der 80er gegründet wurde. Während Ex-Drummer Darren Smith heute als Backgroundsänger aktiv ist, sorgt Creighton Doane inzwischen für das rhythmische Fundament.
Kritischere Stimmen würden so ein Album vielleicht als handwerklich solide bezeichnen. Das sehe ich nicht ganz so. Natürlich erfinden Harem Scarem das Rad nicht neu, aber mit „Chasing Euphoria“ legt man ein sehr gutes Melodic Hardrock Album vor. Die Stimme von Harry Hess ist mittlerweile manchmal etwas rauher und gibt den Songs etwas mehr Würze. Das Gitarrenspiel von Pete Lesperance ist wie immer erste Klasse. Kaum jemand verbindet melodische Soli so gut mit technisch anspruchsvollen, schnellen Passagen wie er. Für mich einer der unterbewertetsten Gitarristen unserer Zeit. Überhaupt ist Harem Scarem in Deutschland nie richtig bekannt geworden. Absolut nicht nachvollziehbar.
Trademarks
Schon der Opener „Chasing Euphoria“ trägt alle Markenzeichen der Band in sich: eingängige Melodien, starke Vocals und ein gelungener Mix aus Gitarre und Keyboard. Noch besser gelingt das bei „Better The Devil You Know“, ein Song voller Energie und Spielfreude, gekrönt von einem grandiosen Gitarrensolo. Harry Hess zeigt hier stimmlich eine Glanzleistung, während Lesperance seine Klasse als Gitarrist einmal mehr unter Beweis stellt.
Eine echte Überraschung ist „Gotta Keep Your Head Up“, bei dem Darren Smith anstelle von Hess den Gesang übernimmt.
Highlights
Weitere Highlights sind das emotionale „In A Bad Way“ sowie das episch-melancholische Finale „Wasted Years“. Auch Songs wie „World On Fire“ oder „Reliving History“ bringen die klassischen Stärken der Band gekonnt auf den Punkt: kraftvoller, melodischer Hard Rock mit Tiefgang.
Chasing Euphoria ist keine neue Offenbarung, aber ein rundum gelungenes Album des klassischen Melodic Rock, einfach gut gemachte Musik mit Herz und technischer Finesse. Mal etwas härter, mal zart. Wer bereits Fan von Harem Scarem ist, wird Chasing Euphoria feiern. Allen anderen Melodic-Rockfans lege ich das Album ans Herz. Hier kann man nichts falsch machen.
Zur Einstimmung auf das Album hier noch das Video mit Titelsong für euch.
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Bildquellen
- Harem Scarem Chasing Euphoria: CMM
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