INTENSE – Songs Of A Broken Future
INTENSE haben uns neun Jahre warten lassen. Aber guten Freunden lässt man sowas auch mal durchgehen. Dafür haben sie jetzt „Songs Of A Broken Future“ (SOABF) im Gepäck, um sich in Erinnerung zu bringen.
INTENSE setzen auf bewährte Mitstreiter
Das vierte Studioalbum der Jungs aus der Gegend um Basingstoke, südwestlich von London, bringt es auf zwölf Tracks in einer knappen Stunde Spielzeit. Die Werbetrommel rührt nach dem Vorgänger „Shape Of Rage“ ein weiteres Mal Pure Steel Records. Im Studio stand dem Quintett erneut Karl Groom von den Landsleuten THRESHOLD zur Seite. Das auffällige Artwork besorgte Matthias Noren, dessen Arbeiten schon COMMUNIC, EVERGREY, INTO ETERNITY, SABATON und dutzenden weiteren Bands ein Gesicht in der Menge verschafft haben.
Liveprobe bereits bestanden…
Wie es sich für Powermetal a la INTENSE gehört, macht ein Intro den Auftakt, abrupt gefolgt vom eigentlichen Opener „End Of Days“. Eine sechsminüte Uptemponummer, die eine leicht düstere Atmosphäre dem Albumtitel entsprechend aufweist. Es folgt „Head Above Water“, wo Sänger Sean Hetherington die düsteren Tonlagen in den Strophen gekonnt mit dem optimistisch gestalteten Chorus verbindet. Anläßlich eines Showcase-Gigs in Camden im Juli 2019 war der Song bereits großartig beim Publikum angekommen.
INTENSE kennen ihre Vorbilder
„The Final Cry“ zeigt anschließend ein sehr atmosphärisches Intro von Bass und Gitarren. Man hört förmlich, wie sich Stephen Brine mit breitem Stand über seinen Tieftöner beugt. INTENSE sind Fans von ICED EARTH und NEVERMORE, daraus machten sie nie einen Hehl. Letztere Vorbilder hätten an „Final Cry“ ihre Freude. Hört euch mal „Matricide“ an, dann wisst ihr Bescheid.
Von hart bis ziemlich zart
Etwas härter nach vorne geht es unterstützt von einem ätherischen Chor bei „I Agonise“ mit wiederum tollen Gitarrenläufen und doppelstimmigen Chorus. Das Titelstück ist zugleich der längste Track auf SOABF (6:49 Minuten). Zeit genug für ein Piano zu Beginn und einen proggigen Einschlag. Technisch absolut auf der Höhe vergleichbarer Bands.
Hollywood lässt grüßen
Mit „A Social Elite“ hätten INTENSE ohne Probleme auf IRON MAIDENs „Virtual XI“ oder Blaze Bayleys ersten Soloalben landen können. Ein wunderbarer Spannungsbogen. Weitaus traditioneller britisch geht es bei „The Jester’s Smile“ zur Sache. Vielleicht INTENSE Beitrag zum Joker-Hype im Kino, oder?
Noch einmal mit Gefühl
Während „The Tragedy Of Life“ erneut das Gaspedal mit einem klassischen Arrangement durchdrückt, steht im Kontrast dazu das folgende Stück, „Until The Memory Fades“. Halbballade ist die richtige Bezeichnung für diesen Regen-Song, der Sean Hetherington von der ruhigen und melancholischen Seite zeigt.
Endzeitstimmung
Den Abschluss von SOABF bilden einerseits „Stand Or Fall“ aus der Kategorie Theo-gegen-den-Rest-der-Welt. Ein Song in der Tradition von „Anger Of The Ancient“ von INTENSE Opus Magnum „As Our Army Grows“ aus 2007. Anderseits ist da noch „Children Of Tomorrow“. Blade Runner meets Mad Max? INTENSE hätten das Titelstück für den Soundtrack. Noch einmal sechs Minuten Vollgas.
Fazit: Die zwölf Songs stammen aus der Feder eines bewährten Teams von fünf Vollblut- wenn auch nicht Vollzeitmetallern. Die Produktion nutzt das bestimmt nicht üppige Budget optimal. „End Of Days“, „The Jester’s Smile“ und „Children Of Tomorrow“ sind meine definitiven Anspieltipps einer kurzweiligen Stunde modernen britischen Metals.
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Bildquellen
- Bandpic INTENSE: Puresteel Records 2020
- Logo INTENSE: Puresteel Records 2020
- cover INTENSE – Songs Of A Broken Future: Puresteel Records 2020
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