JUGULATOR „Imperator Insector“ Review
(english review below)
Genre: Thrash Metal
Release: 24.07.’24
Label: Witches Brew
JUGULATOR (Facebook) sind eine Band aus Algerien und das ist ja an sich schon mal etwas besonderes, denn das Land ist ja nun nicht gerade bekannt für seine Metal-Kultur. Jedoch sind JUGULATOR ein Beispiel dafür, dass auch aus solchen Ländern richtig geile Metal-Mucke kommen kann. Und dies stellen sie mit ihrem Album JUGULATOR eindrucksvoll unter Beweis. „Jugulator“ ist übrigens auch der Titel eines Judas Priest Albums aus dem Jahr 1997.
JUGULATOR haben sich dem traditionellen Sound verschrieben und klingen dementsprechend rau und aggressiv. Die Produktion ist trocken und druckvoll abgemischt, was dem Sound sehr zu Gute kommt. Man besinnt sich auf einen direkten schnörkellosen Output, bei dem man sofort weiß, wo der Hase lang läuft. Auch das coole old school Cover-Artwork weckt diese Assoziationen. Ein Monster-Insektoid, welches einen abgetrennten Menschenkopf zur Schau stellt. Nicht sehr einfallsreich, aber doch sehr passend, denn es geht um folgende fiktive Geschichte:
Nach dem Nukleus hat der radioaktive Abfall der Atombomben Abscheulichkeiten hervorgebracht, abscheuliche Kreaturen, die entschlossen sind, uns für alles bezahlen zu lassen, was wir ihnen und dem Planeten angetan haben … Diese Kreaturen waren in der Vergangenheit einfache Insekten, die unsere Handlungen beobachteten, ohne etwas zu sagen, und wenn sie uns störten, zerquetschten wir sie, besprühten sie mit giftiger chemischer Luft, die sie am Atmen hinderte und sie ersticken und in schrecklichem Leid sterben ließ …
Nach dem Kontakt mit dem radioaktiven Abfall, den wir verursacht haben, sind sie größer, intelligenter, stärker und widerstandsfähiger geworden, ihre Haut ist hart wie Stahl, ihre Zangen sind wie Schwerter, und sie haben beschlossen, sich an uns zu rächen, uns zu massakrieren, bei uns einzumarschieren und uns von unserer Vorherrschaft auf diesem Planeten zu befreien, und das alles unter der Führung ihres Anführers, ihres Kriegsherrn, auf den sie all ihre Hoffnungen gesetzt haben, er ist ihr Retter, ihr Auserwählter der Prophezeiung, der IMPERATOR INSECTOR!
JUGULATOR
Das eigentliche Album umfasst acht Songs, wobei das gesamte Set noch einmal auf einer Bonus Disc mit Gastmusikern aus der lokalen Szene Algeriens noch einmal aufgenommen wurde. Die Spielzeiten der Songs sind generell überdurchschnittlich lang. Außer beim Intro läuft hier unter fünf Minuten nix und ein Song sprengt sogar die Acht-Minuten-Marke Der Grund liegt in den ausgiebigen Instrumentalparts. Die Männer toben sich hier nach Herzenslust aus. Das macht die Songs zwar nicht unbedingt eingängig, aber die Männer beherrschen ihre Instrumente und deshalb macht es einfach irre Spaß sich auf diese wilde Fahrt zu begeben.. Dabei ist es gleichgültig, ob das Tempo aggressiv hoch ist oder es in die langsamen schwerfälligen Abgründe geht. Fakt ist, dass JUGULATOR sich wirklich vieles einfallen lassen, um die Songs aufregend zu gestalten.
Harter Stoff
Der Opener „Infected Focus“ haut direkt volle Kanone rein. Was mir sofort auffällt, ist der krasse Bass, der hier für mächtige Schwingungen sorgt. Die Riffs sind messerscharf und die Drums perfektionieren den äußerst dynamischen Sound. Entsprechend der rauen Instrumentierung shoutet sich Sänger souverän durch die Songs und verdunkelt den Sound sogar mit extremeren Vocals. Apropos extrem! JUGULATOR toben sich gerne in extremeren Gefilden aus. Ihr Sound hat Einflüsse aus dem Death und sogar Black Metal. Es fliegen euch auch mal Blastbeats um die Ohren und es stürmen wilde schnelle Gitarrenleads durch den Song. Dagegen klingen die Gitarrensolos oft eher fetzig rockig. Dies trifft auch auf den Song „Radioactive Mutation“ zu.
Extreme Ausflüge
Der Titelsong „Imperator Insector“ ist ein gutes Beispiel dafür für die extremen Einflüsse beim Sound. Der Song wird doomig eröffnet. Die Riffs sägen schwer, doch dann drücken JUGULATOR aufs Gaspedal und ziehen auf die Überholspur. Die Leadgitarre lässt immer wieder ein paar melodische Akkorde einfließen. Die zweite Hälfte des Songs ist ein echt abgefahrener Instrumentalpart, der ab Minute 04:20 den Nachbrenner zündet. Es wird ein super geiles Gitarrensolo abgefeuert. Anschließend wird es noch krasser und der Song bekommt für eine gewisse Zeit starke Black Metal Vibes. Totale Eskalation!
„Order The Invasion“ holt mich nicht ganz so dolle ab. Da geht mir zu wenig ab. Dafür knallt „Bleeding Earth“ wieder voll durch und reißt mich völlig mit. Dabei ist es ziemlich cool, als der Song das Tempo immer weiter reduziert. Das ist sehr gut umgesetzt worden und hört sich super an. So kann man Luft holen, um am Ende noch mal Vollgas zu geben. Nun komme ich zu dem Acht-Minuten-Brecher „From The Underground“. Ein sehr stürmischer Song, der aber gerne mit dem Tempo spielt und tatsächlich auch eingängige Phasen zu bieten hat, wobei mir der Gesang bei diesem Track besonders gut gefällt, der hier mehr melodische Akzente setzt. Der atmosphärische Mittelteil mit dem Solo ist genial geworden. Später bekommt der Song sogar noch einen speziellen folkischen Touch mit orientalischen Darbuka Percussions (ab Minute 05:50). Die Gitarrensolos sind wie immer megastark. Aber ich hätte mir hier noch mal gewünscht, dass man zum Ende noch einmal das musikalische Thema mit dem Gesang von der ersten Hälfte des Songs aufgreift.
Fazit
JUGULATOR bieten knallharten old school Thrash Metal, der es gewaltig in sich hat. Die Songs sind gnadenlos aggressiv und lassen es richtig krachen, wobei JUGULATOR sich auch nicht scheuen den Härtegrad in extreme Bereiche eskalieren zu lassen. Technisch bewegt man sich auf hohem Niveau und es macht Spaß sich von den vielen kreativen Angriffen bzw. Eskapaden mitreißen zu lassen. „Imperator Insector„ wird euch den Schädel weghämmern.
English review
Genre: Thrash Metal
Release: 24.07.’24
Label: Witches Brew
JUGULATOR (Facebook) are a band from Algeria and that in itself is something special, as the country is not well known for its big metal szene. However, JUGULATOR are an example of the fact that really great metal music can also come from such countries. And they prove this impressively with their album JUGULATOR. „Jugulator“ is by the way also the title of a Judas Priest album from 1997.
JUGULATOR have dedicated themselves to the traditional sound of 80’s and 90’s thrash metal and sound accordingly rough and aggressive. The production is mixed dry and punchy, which really benefits the sound. The focus is on a direct, no-frills output, where you immediately know where the rabbit is going. The cool old school cover artwork also evokes these associations. A monster insectoid displaying a severed human head. Not very imaginative, but very fitting.
After the Nuclearus, the radioactive waste from nuclear bombs gave birth to abominations, repugnant creatures who are determined to make us pay for everything we did to them, and everything we did to the planet …These creatures were simple insects in the past, watching our actions without saying anything, and if they disturbed us, we crushed them, we sprayed them with toxic chemical air which prevented them from breathing and made them suffocate, and die in terrible suffering …
After their contact with this radioactive waste caused by our fault, they became bigger, more intelligent, stronger and more resistant, their skin is as hard as steel, their pliers are like swords, and decided to take their revenge on us, to massacre us, to invade us and to remove us from our domination on this planet, and all this guided by their leader, their warlord, the one on whom they placed all their hopes , he is their savior, their chosen one of prophecy the IMPERATOR INSECTOR !
JUGULATOR
The actual album comprises eight songs, with the entire set being re-recorded on a bonus disc with guest musicians from the local Algerian scene. The playing times of the songs are generally longer than average. Apart from the intro, nothing runs under five minutes and one song even breaks the eight-minute mark. The reason lies in the extensive instrumental parts in which the men let off steam. This doesn’t necessarily make the songs catchy, but the men are masters of their instruments and that’s why it’s simply great fun to go on this wild ride. It doesn’t matter whether the tempo is aggressively high or whether it goes into the slow, ponderous abysses. The fact is that JUGULATOR really come up with a lot of ideas to make the songs exciting.
Hard stuff
The opener „Infected Focus“ hits the ground running. What strikes me immediately is the blatant bass, which creates powerful vibrations. The riffs are razor-sharp and the drums perfect the extremely dynamic sound. In keeping with the raw instrumentation, the singer shouts his way through the songs with confidence and even darkens the sound with some more extreme vocals. Speaking of extreme! JUGULATOR like to let off steam in more extreme realms. Their sound has influences from death and even black metal. Blast beats fly around your ears and wild, fast guitar leads storm through the song. In contrast, the guitar solos often sound rather groovy and rocky. This also applies to the song „Radioactive Mutation“.
Extreme excursions
The title track „Imperator Insector“ is a good example of the extreme influences on the sound. The song opens doomily. The riffs saw heavily, but then JUGULATOR hit the accelerator and pull into the fast lane. The lead guitar keeps adding some nice melodic chords. The second half of the song is a really wicked instrumental part that ignites the afterburner at 04:20. A super cool guitar solo is fired off. Then it gets even more blatant and the song takes on strong black metal vibes for a while. Total escalation!
„Order The Invasion“ doesn’t quite grab me as much. There’s not enough going on for me. On the other hand, „Bleeding Earth“ hits the ground running again and sweeps me off my feet. It’s pretty cool when the song keeps reducing the tempo. It’s very well realised and sounds great. It allows you to catch your breath and then go full throttle again at the end. Now I come to the eight-minute breaker „From The Underground“. A very stormy song, but one that likes to play with the tempo and actually has catchy phases to offer, whereby I particularly like the vocals on this track, which set more melodic accents here. The atmospheric middle section with the solo is brilliant. Later on, the song even gets a special folk touch with oriental darbuka percussions (from minute 05:50). The guitar solos are mega-strong as always. But I would have liked the musical theme with the vocals from the first half of the song to be picked up again at the end.
Conclusion
JUGULATOR offer hard-hitting old school thrash metal that packs a punch. The songs are mercilessly aggressive and really let it rip, whereby JUGULATOR are not afraid to escalate the degree of heaviness to extreme levels. The technical level is high and it’s fun to be blown away by the many creative attacks and escapades. „Imperator Insector„ hammers your head off.
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Bildquellen
- JUGULATOR Imperator Insector Cover1 – Ann Brew: Witches Brew
- JUGULATOR Imperator Insector Bewertung: Cover-->Against Pr.//Background created by author with AI generator
- Design sans titre – 6: Witches Brew
- JUGULATOR Imperator Insector Bewertung-1-: Cover-->Witches Brew//Background created by author with AI generator
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