Randale – Das konnte ja keiner ahnen! (VÖ: 31.05.2024)
Die gezwungenermaßen auftrittsfreie Zeit während der Corona-Pandemie hat Randale-Trommler Garrelt Riepelmeier sinnvoll genutzt und ein – im wahrsten Sinne – ganz starkes Buch mit dem Titel „Das konnte ja keiner ahnen! “ über die bisherige Band-Historie verfasst. Wir von metal-heads.de haben uns mit dem 1,323 Kilogramm schweren Schmöker eingehend befasst.
Die harten Fakten
Auf über 248 Seiten im DIN A 4-Format hat es Schlagzeuger Garrelt geschafft, den kleinen wie großen Fans von Randale die inzwischen 20-jährige Bandgeschichte mit zahlreichen unbekannten Bildern und vielen humoristischem Texten näherzubringen. Hintergrund-Wissen zu Instrumenten und Sponsoren, wichtige wie unwichtige Facts, eine vollständige CD-Diskographie sowie Statistiken zu sämtlichen Konzerten von 2004 bis Dezember 2023 runden diese tolle Fleißarbeit ab. Kostenpunkt: Schlappe 29,95 € (u.U. zuzüglich Versand). Erschienen ist das Buch bereits am 31.05.2024 im Regionalia-Verlag. Die optische Gestaltung übernahm Peter Zickermann. Wer bereits jetzt das Buch „Randale: Das konnte ja keiner ahnen!“ ordern möchte, den verweisen wir auf den Link zum Newtone-Verlag. Alle anderen sollten sich unsere nachfolgende Rezension erst einmal in Ruhe zu Gemüte führen. Und danach unbedingt das Buch kaufen. Wieso? Das erfahrt ihr hier.
Der Inhalt im Detail
Wir packen das liebevoll vom Newtone-Chef in Kinderkrachkisten-Geschenkpapier gehüllte Buch erstmalig aus, freuen uns über die persönlichen Grüße auf der beigefügten Postkarte und stellen fest: „Randale – Das konnte ja keiner ahnen! “ wirkt allein schon vom Titelbild und aufgrund des stabilen Hardcovers sehr wertig. Und dieser erste Eindruck festigt sich beim Durchblättern. Da hat sich Schlagzeuger Garrelt vollkommen berechtigt viel Zeit vom 29.09.2020 bis 17.04.2024 gelassen, um hier liebevoll und dem Gebot der Vollständigkeit folgend alles Wissenswerte zusammenzutragen, was sich bei Randale seit Bandgründung so zugetragen hat. Dass die Tochter von Sänger Jochen „schuld“ an der Idee war, Rockmusik für Kinder zu machen, ist hinlänglich bekannt. Wo die Bandmitglieder jedoch zuvor gespielt hatten und wie sie sich kennenlernten, ist teilweise neu. Wer die Idee für den Bandnamen hatte, wird verraten. Und wie das Tourleben so überhaupt ist.
Zurecht stolz
An vielen Stellen im Buch blitzt auch Stolz über das Erreichte auf. Und auch wenn der Autor dies oftmals versucht, in witzigen bis selbst-ironischen Textpassagen zu umschiffen, möchten wir hier sachlich und nüchtern feststellen: Die Jungs von Randale können absolut zurecht stolz auf das bisher Erreichte sein. Ob es nun zum Zeitpunkt X bereits 40.000 verkaufte CDs waren oder ein Orden für Sänger Jochen zum Zeitpunkt Y. Ob nun der erste Auftritt beim legendären Summer Breeze Festival oder ein ausverkauftes Haus in legendären Clubs in Hamburg oder Berlin. Wer hätte dies jemals für möglich gehalten, dass die lokale Scheibe „Tierparklieder aus Olderdissen“ der Beginn einer so großartigen wie weiterhin andauernden Karriere ist. Uns freut´s!
Augen auf bei Pressefotos und beim Rückwärtsfahren
Was bleibt nach dem ersten Durchblättern und Anlesen sonst noch so hängen? Zum einen, dass Ex-Handball-Nationalspieler Daniel Stephan – übrigens ein Abiturkollege unseres Chefredakteurs – endlich mehr Zeit fürs Zähne-Putzen hat (Seite 217). Und dass Sänger Jochen am Steuer des Band-Busses wohl schon einige Briefkästen beim Rückwärtsfahren abgemäht hat. Außerdem muss man – aus Fotografensicht – unweigerlich schmunzeln, wenn man die aussortierten Bandfotos sieht, auf denen der eine aus dem Bild guckt und der andere dabei die Augen fest geschlossen hat (Seiten 190/191). Ja, es ist nicht immer einfach, mit Profis zusammenzuarbeiten…;-)
Zur Art der Schreibe
Wir haben uns beim Erst-Lesen köstlich amüsiert ob der humoristischen Andeutungen hier und da. Allerdings dürften die teils doch sehr langen Sätze trotz aller Versuche, kindgerechtes Vokabular einzubauen, ein wenig abschreckend wirken. Auch die Masse an Buchstaben auf manch prallvoller Doppelseite (z.B. Seiten 154/155) wird der Leserschaft unter 10 Jahren Angst machen, hier selbst ans Werk zu gehen. Aber wofür hat man schließlich Eltern, Omas, Opas, Paten oder größere Geschwister sonst als zum Vorlesen?
Gleichwohl kann das Buch jederzeit auch vom kleinsten Randale-Fan selbst durchgeblättert werden. Denn neben vielen bunten Illustrationen finden sich unter anderem auch doppelseitige Erklärungen zu den einzelnen Instrumenten der Band wieder. Und wen der Zusammenbau eines Schlagzeug-Sets (Seiten 22/23) nicht interessiert, kann sich einfach die unzähligen, bunten Band-Bilder anschauen. Allein dafür lohnt sich dieses Buch schon.
Zum Autor
Der Mann, der sich sonst bei Konzerten immer hinter dem Schlagzeug und dazu auch noch seine Augen hinter einer Sonnenbrille versteckt, wird durch diese neue Band-Bibel endlich ein großes Stück greifbarer. Ob man nun unbedingt wissen muss, dass das Herz von Drummer Garrelt für Eisenbahnen schlägt und dass er in einer Hardrock-Cover-Band trommelt, sei jetzt einmal dahingestellt. Es macht zumindest darauf aufmerksam, dass jedes Bandmitglied auch noch ein (Privat-) Leben neben Randale hat.
Fazit
Auf alle Fälle ist das Buch „Randale: Das konnte ja keiner ahnen! “ eine echte Pflicht-Lektüre für Musikbegeisterte zwischen 4 und 10 Jahren und deren Vorwuchs (Eltern). Am besten hat man natürlich bereits erste musikalische Berührungspunkte mit den Bielefelder Kinderrockern von Randale zuvor gehabt. Und falls nicht: Vielleicht hilft ja das Lesen der einen oder anderen CD-Review bei uns, um sich dem so sympathischen Quartett näher zu fühlen. Und danach kann man dann das Buch aus dem Regionalia Verlag guten Gewissens erwerben. Wirklich ein informatives Nachschlagewerk mit lustigen Anekdoten. Getreu dem Motto: „Ja ist heute denn schon Weihnachten? “ kommt daher hier von uns der heiße Tipp: „Randale – Das konnte ja keiner ahnen! “ eignet sich wunderbar als Geschenk für unter den Tannenbaum. Vielleicht ja auch zusammen mit der entsprechenden Musik von Randale ??? …;-)
Mehr Infos zur Kinderrock-Band Randale findet ihr auf deren Webpage!
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Bildquellen
- Randale: Another Dimension PR / photo credit: Steffi Behrmann
- Randale Buchcover Das konnte ja keiner ahnen!: Newtone Musik- und Kulturmanagement GbR / Regionalia Verlag
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