KARDASHEV “Alunea” Review

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Genre: Progressive Extreme Metal
Release: 25.04.2025
Label: Metal Blade Records
KARDASHEV (Facebook) sind nicht einfach zu greifen, denn sie loten Grenzen aus und scheuen sich auch nicht diese zu überwinden. Das Fundament gründet sich auf einem harten Sound mit extremen Einschlüssen, doch die Band baut auf diesem Fundament eine reich verzierte Kathedrale, in deren Hallen allerlei musikalische Klänge den Hörer erreichen.
„Alunea“ ist eine direkte Fortsetzung von „The Almanac“ und setzt genau da an, wo der Song „Beyond Sun and Moon“ aufhört. Dieses Album ist besonders aufregend, denn während die früheren Einträge in The Kardashev Mythos breite, konzeptionelle Themen erforschten, ist die Erzählung detaillierter und fokussierter geworden. In „Alunea“ trifft die Hauptfigur aus „Der Almanach“ auf ein Wesen, das im Kontinuum von Excipio erschaffen wurde, was zu einer tiefgründigen philosophischen Erforschung von Verantwortung und Pflicht führt. Sind wir an die Rollen gebunden, in die wir hineingeboren werden? Ist es ethisch vertretbar, neues Leben in eine Welt zu bringen, die voller Leid ist? Das Album liefert keine endgültigen Antworten, aber wir tauchen tief in diese Gedankenwelt ein.
Pressetext
KARDASHEV sind ein Sinnbild für Emotionen.
Wut und Trauer mögen gar nicht so weit in der Gefühlswelt auseinander liegen, aber drücken sich doch sehr unterschiedlich aus. Während Wut mit gewaltvollen nach außen gerichteten Ausbrüchen einhergeht, ob nun körperlich oder geistig, so ist die Trauer doch eher eine in sich gekehrte reflektierte Sache, wobei sich der daraus resultierende seelische Schmerz sich ebenso nach außen entladen kann. Diesen Kontrast arbeiten KARDASHEV in ihrer Musik heraus. Sie sind musikalische Bildhauer, die aus einem groben Klotz Formen herausarbeiten, mal mit grob mit Hammer und Meißel, mal ganz vorsichtig feinfühlig mit einer Feile.
Es war die imposante Single „Seed Of The Night“,
die sofort einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und mich sehr berührt hat. Wenn die ersten traumhaften Augenblicke in eure Ohre zaubern, dann wird man niemals darauf kommen, dass man es hier mit einer Extreme-Metal-Band zu tun hat. Ich fühlte mich sofort an den Song „Slipping Burgundy“ von DAWN OF OUROBOROS erinnert, wo Sängerin Chelsea Murphy eine großartige gefühlvolle Performance hinlegte . Hier ist es Sänger Mark Garrett, der mit seinem atemberaubenden Gesang für traumhafte Momente sorgt.
Die ersten zarten Töne streicheln euch wie leichte Brisen. Doch die Leichtigkeit schwindet allmählich dahin, wenn die Brisen sich zu dunklen Stürmen entwickeln, in denen sich Sänger Mark sowohl mit kraftvollen cleanen, als auch mit wütenden brutalen Vocals behaupten muss, was er mit Bravour meistert. Es ist ein so intensiver Song, ein echtes Kunstwerk. Er ist nicht leicht zu greifen oder zu verarbeiten. Es ist ein Herausforderung an den Hörer sich auf diesen Song einzulassen und auch fallen zu lassen. Ich habe den Song etliche Male angehört und er hat von seiner Faszination nichts verloren. Herausragend!
Die extremen musikalischen Kontraste
sind ein Stilmittel, das sich durch das ganze Album zieht. Torzdem gelingt es KARDASHEV diese Kontraste in einem melodischen Geflecht zu vereinigen, dass einem Rosenstrauch gleich mit sptzen gefährlichen Dornen behaftet ist, aber eben auch mit wunderschönen Blüten versehen ist. Es ist schön und verletzend zugleich, was KARDASHEV hier offenbaren.
Dies ist sicherlich herausfordernd für den Hörer,
aber es gebietet dadurch auch eine tiefgreifende und wiederkehrende Faszination für komplexe Klanggebilde, die sich bei mehrmaligem Hören nicht abnutzen, sondern nach und nach mehr von sich offenbaren und es schaffen den Hörer auf eine ganz eigene Art und Weise zu berühren. Ich bin begeistert und berührt von der musikalischen Kunst, die KARDASHEV hier auf diesem Album geschaffen haben. Es ist ein mutiges Album und vielleicht sogar das emotionalste Album, was ich bisher in diesem Jahr gehört habe. Daher vergebe ich gerne volle 10 Punkte.
english review

Genre: Progressive Extreme Metal
Release: 25.04.2025
Label: Metal Blade Records
KARDASHEV (Facebook) are not easy to grasp, because they explore boundaries and are not afraid to overcome them. The foundation is based on a hard sound with extreme inclusions, but the band builds a richly decorated cathedral on this foundation, in whose halls all kinds of musical sounds reach the listener.
Alunea is a direct sequel to the events of The Almanac and picks up right where the song „Beyond Sun and Moon“ leaves off. The first releases in The Kardashev Mythos were broad and conceptual, but they’ve morphed into something more granular and specific. Alunea tells the story of the main character from The Almanac meeting a being created in the song „Continuum“ from Excipio. Their meeting is a philosophical examination of where responsibility and duty intersect. We don’t try to answer those questions, but we do examine them deeply in this album.
Pressetext
KARDASHEV are a symbol for emotions.
Anger and sadness may not be so far apart in the emotional world, but they express themselves very differently. While anger is accompanied by violent outward outbursts, whether physical or mental, grief is more of an introspective, reflective thing, whereby the resulting emotional pain can also find its way to get out. KARDASHEV bring out this contrast in their music. They are musical sculptors who carve shapes out of a rough block, sometimes roughly with a hammer and chisel, sometimes very carefully and delicately with a file.
It was the impressive single „Seed Of The Night“
that immediately left a lasting impression on me and touched me deeply. When the first dreamlike moments conjure up in your ears, you’d never guess that you’re dealing with an extreme metal band. I was immediately reminded of the song „Slipping Burgundy“ by DAWN OF OUROBOROS, where singer Chelsea Murphy gave a great soulful performance. Here it is singer Mark Garrett who provides emotional moments with his breathtaking vocals.
The first gentle notes caress you like light breezes. But the lightness gradually fades as the breezes develop into dark storms in which singer Mark has to assert himself with both powerful clean and furious brutal vocals. He masters this mission with flying colors. It’s such an intense song, a real work of art. It’s not easy to grasp or process. It is a challenge for the listener to get involved with this song and also to let go. I have listened to the song several times and it has lost none of its fascination. Outstanding!
The extreme musical contrasts are a stylistic device that runs through the whole album. Nevertheless, KARDASHEV succeeds in uniting these contrasts in a melodic weave that, like a rose bush, has some very dangerous thorns, but also beautiful blossoms. What KARDASHEV reveal here is both beautiful and hurtful.
This is certainly challenging for the listener,
but it also provides a profound and recurring fascination for complex soundscapes that do not wear out with repeated listening, but gradually reveal more of themselves and manage to touch the listener in a very unique way. I am thrilled and touched by the musical art that KARDASHEV have created here on this album. It is a courageous album and perhaps even the most emotional album I have heard so far this year. That’s why I give „Alunea“ full 10 points.
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Bildquellen
- KARDASHEV Alunea Bewertung: Background created with AI
- KARDASHEV Bandfoto Titelbild photo credit Scream_Dudes: Metal Blade Records
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