Miss Velvet & The Blue Wolf – ‚Bad Get Some‘ (VÖ: 24.11.)
Nach ihrer Debüt-EP „Dare“ vom Frühjahr 2017, kommt jetzt mit „Bad Get Some“ ihr erster Longplayer mit 10 Tracks. Wobei es allerdings nur sieben neue Tracks sind, da die restlichen drei von der Debüt-EP übernommen wurden.
Mit einem groovigen Drumintro und funky gespieltem Bass, fängt der Longplayer direkt mit dem Titeltrack ‚Bad Get Some‘ an. Die 8-köpfige Band aus den Staaten legt danach richtig los und Frontfrau Miss Velvet singt sich die Seele aus dem Leib. Nicht umsonst wird sie beschrieben als eine Mischung zwischen Janis Joplin, Nina Simone und Etta James. Das würde ich auch unterschreiben. Die drei Bläser Trevor Neumann (Trumpet), Dan Levine (Trombone) und Jehiah Bray (Saxophon), liefern genau den richtigen Sound. Blieben dann noch die zweite Frau in der Band Constance Hauman (Keyboards), Henry Ott (Guitar), James Jones (Bass) und Nick Carbone (Drums).
‚Bad Get Some‘ ist Funk und Soul pur
Absolut in den 70ern verwurzelter Sound präsentiert sich uns hier auf der vorliegenden CD. Weiter geht es mit dem funkigen ‚Run‘. Ein leichter Vergleich mit Chicago darf ruhig hinzugezogen werden, wobei es hier aber noch rockiger zugeht.
Von der Debüt-EP „Dare“ kommt dann ‚Like You Do‘, mit rockigem Motown-Einschlag. Miss Velvet setzt hier ihre Powerstimme vollends ein. Die Bläsertruppe treibt den Song so richtig voran.
‚Love Train‘ haut in dieselbe Kerbe. Im Mittelteil des Songs tragen Piano und anschließendes Gitarrensolo dazu bei, das es musikalisch nicht langweilig wird.
‚Rain‘ ist der nächste Track, welcher in Wahrheit eine Coverversion von Ann Peebles ‚I Can’t Stand The Rain‘ ist. Tina Turner machte ihn zu einem großen Hit. Miss Velvet & The Blue Wolf machen ihre eigene Version daraus, welche so gar nicht zu der Turner-Version passt. Finde ich persönlich gut. Das Stück steigert sich immer mehr zu einem fulminanten Höhepunkt, im wahrsten Sinne des Wortes!
Höhepunkte mit Miss Velvet
Mit ‚Dare‘ von der Debüt-EP geht es weiter. Stilistisch nicht so funky wie die bisher gehörten, eher rockig gehalten. Wenn Miss Velvet ihre Stimme bei Livekonzerten in den bisher gehörten Liedern so einsetzt, muss sie hinterher heiser sein. Soviel Adrenalin und Power wie diese Frau anscheinend in sich hat.
Wer nun glaubt, diese Band kann nicht in Ballade, der irrt sich gewaltig. ‚Edge Of The Line‘ ist eher ruhiger gehalten und hier beweist Miss Velvet, das sie auch mit ruhigeren Tönen umgehen kann. Der Mittelteil mit seinen psychedelischen Klangstrukturen ist ungewöhnlich, jedoch geht es gegen Ende des Songs wieder aufwärts mit Melodie und Powerröhre.
Miss Velvet & The Blue Wolf grooven gewaltig
‚Velvet Door‘ von der Debüt-EP rockt gut ab und Basser James Jones hat hier die Möglichkeit des Solierens. An manch eine musikalische Untermalung in einem Horrorstreifen erinnert der anfängliche Orgelsound bei dem nachfolgenden Track ‚Drowning‘. Mit leicht rauchiger Stimme haucht Miss Velvet ihren Text ins Mikro. Gitarrist Henry Ott kann hier in einem längeren, teils spacigen Solo glänzen. Gegen Ende wird es nochmal dramatisch, als Miss Velvet singt: „I Feel the Poison“.
Den Schlusspunkt setzt ein Cover von Ella Fitzgerald. Der Song ‚Summertime‘ ist sicher vielen bekannt. Miss Velvet & The Blue Wolf machen daraus wieder ihre eigene, gute Version.
Fazit: Ein überraschendes Album im älteren Stil mit einer erstklassigen Band um die Frontfrau Miss Velvet. Wer auf Funk & Soul steht, der sollte unbedingt reinhören. Ich bin mir sicher, das wir von dieser Band noch hören werden, zumal sie live anscheinend so richtig abräumen in den Staaten. Wir werden es abwarten müssen, ob Miss Velvet & The Blue Wolf auch hier zu sehen sein werden.
Hier könnt ihr die Band im Studio sehen, bei der Produktion von „Bad Get Some“:
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Bildquellen
- Miss Velvet Band: Gordeon
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