LEGIONS OF THE NIGHT – „Darkness“ Review

(english review below)

Genre: Heavy/Power Metal

Release: 12.07.’24

Label: Pride & Joy Music

LEGIONS OF THE NIGHT (Facebook) ist ein weiteres Projekt von Jens Faber, der mit DAWN OF DESTINY schon sehr lange erfolgreich im Musikbusiness am Start ist. Mit LEGIONS OF THE NIGHT huldigt er der legendären Band ‚Savatage‘. „Sorrow Is The Cure“ und „Hell“ sind bisher erschienen. In meinem Review zu „Hell“ habe ich unter anderem bemerkt:

Die inspirierenden Momente, die an Savatage erinnern, sind zweifelsohne vorhanden, doch sie sind Nuancen in einem Sound, der sich seine Eigenständigkeit bewahrt.

Zitat aus dem Review vom 04.11.2022 auf ‚metal-heads.de‘

Ich bin sehr froh, dass diese Herangehensweise weiterhin in das Songwriting eingeflossen ist. Nach einem so starken Alben bisher sind die Erwartungshaltungen dementsprechend hoch. Ich mag den Stil und die Herangehensweise von Jens Faber. Die Handschrift von ihm kann man immer heraushören, aber er lotet auch gerne Grenzen aus und ist damit offen für neue musikalische Perspektiven. Jens Faber und seiner Band LEGIONS OF THE NIGHT ist es auf jeden Fall gelungen den Erwartungen gerecht zu werden und sogar darüber hinaus. Es gibt in der Tat einen eine Menge genialer Songs auf diesem Album. Das neue Album „Darkness“ setzt noch mal einen drauf. Und ich möchte sagen, dass LEGIONS OF THE NIGHT ihre musikalische Mission weiter perfektioniert haben.

Ein höllisch starker Sound

wird vom Start weg bei der Eröffnung mit „No Control“ entfacht. Ich kam zunächst gar nicht weiter mit dem Hören des Albums, da ich mir erst einmal den Opener einige Male anhören musste, weil er mich so begeisterte. Was für ein Hammer! Ein Song, der sofort gnadenlos einschlägt und für offene Münder sorgt. So war es zumindest bei mir. Ein Meisterwerk, dass so wahnsinnig viel zu bieten hat. Schon der Einstieg ist super gelungen und vermittelt eine dunkle majestätische Ausstrahlung. Dann geht es erst so richtig los. Die Riffs sind schwer und niederschmetternd. Ein Härtegrad, den ich so wirklich nicht vorhergesehen habe. Dann geht der Song auch noch knallhart in den Vollgasmodus. Geile fließende Tempiwechsel begeistern mich und plötzlich ertönt ein wundervoller kraftvoller Chorus. Aber die dunkle Härte gewinnt wieder die Oberhand und fegt über mich hinweg. Ein starkes Solo setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Was soll ich sagen? Schon der erste Song liefert so viele geile Eindrücke, dass ich völlig hin und weg bin. Nachdem ich dann den Song fünfmal gehört habe, schaffte ich es tatsächlich weiter auf die Reise zu gehen. Damit hat der Opener seine Aufgabe, nämlich von Anfang an die Begeisterung für das Album zu entflammen, mehr als erfüllt. Doch ich muss zugeben, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie man das Level halten könnte.

Der zweite Song „Rebirth“ geht die Reise dann doch gemächlicher an. Geile Riffs, erzählerische Parts und ein majestätischer Chorus prägen diesen Song, der kurzfristig während des Gitarrensolos an Energie gewinnt. Ein feines Musikstück, gehört für mich aber nicht zu den stärksten auf dem Album.

Nachdem mich „Rebirth“ etwas geerdet hat, nimmt mich „Darkness“ wieder voll mit und offenbart großartiges Songwriting mit seiner progressiven Herangehensweise. Es ist wieder ein Song, der ganz verschiedene Emotionen in einen einzigen Song verpackt. Ich persönlich finde das äußerst spannend. Äußerst spannend finde ich auch das variable Riffing bzw. das Gitarrenspiel allgemein auf dem Album, welches die Gestaltung der unterschiedlichen Stimmungen hinsichtlich der lyrischen Inhalte der Songs unheimlich stark und passend prägt.

So hört man beim Song „Hate“ richtig dunkle schwere Riffs, dass dem Ganzen eine mächtige düstere Atmosphäre verpasst. Mir gefallen hier auch vor allem die Vocals von Henning. Der kann nicht nur „schön“ singen, sondern auch herrlich düster und auch mit fiesen Tönen, die hier beispielsweise ab Minute 03:28 geschmettert werden. Einfach super! So verkörpert man dem Songtitel „Hate“ sehr eindrucksvoll, was auch für die Songs „The Witches Are Burning“ und „Another Devil“ gilt. Hier sind die Songtitel Programm, denn es sind düstere harte Brecher, die euch heimsuchen.

Eine Huldigung mit eigener Handschrift

Und das ist eben die Kunst. Man kann sich an Vorbildern orientieren und ihnen huldigen, aber nicht jedem gelingt es dabei seine eigene Handschrift zu bewahren. Das ist LEGIONS OF THE NIGHT wieder einmal grandios gelungen. Mal mehr und mal weniger kommen die SAVATAGE-Vibes durch. Sehr präsent sind diese vor allem dann, wenn das Piano erklingt und die gefühlsintensive Theatralik Einzug erhält. In diesem Zusammenhang muss man die gefühlvolle Pianoballade „Let The River Flow“, die monstermäßige Powerballade „Leave Me Alone“ nennen, welche in einem schönen Glanze erblüht und mit gefühlvollen traumhaften Arrangements aufwarten kann.

Aber auch wenn LEGIONS OF THE NIGHT härtemäßig aufdrehen und den Metal-Pegel nach oben treiben, sind diese Vibes irgendwie präsent. „I Don’t See The Light“ ist ein sehr schwerfälliger finsterer Song, der erneut mit einer fesselnden Atmosphäre punkten kann, zumal der Song wieder einmal mit einem unvermuteten zarten emotionalen Einschub ab Minute 03:22 für den besonderen Moment sorgt. Ich empfinde diese Mischung als sehr aufregend und das Konzept spricht mich voll an. Sänger Henning Basse ist dafür perfekt geeignet, denn seine fabelhafte Stimme eignet sich sowohl für den rauen harten Sound, als auch für die gefühlvollen Verwöhnmomente.

Und diese Kontrastmomente werden auf diesem Album in Perfektion verwoben, so dass man stetig ins Staunen gerät. Einige von diesen Songs habe ich schon beschrieben. Zu den absoluten Highlights gehört zweifelsohne auch „One Moment“. Was für ein Wechselbad der Eindrücke und Gefühle! Die Eindrücke sind so intensiv und vielfältig, dass man quasi immer wieder den Wunsch verspürt die Songs gleich noch einmal zu hören. Ich würde meinen, dass viele Songs noch um einiges progressiver aufgebaut sind als beim Debütalbum. Natürlich darf die Cover-Version eines SAVATAGE-Klassikers nicht fehlen und so erklingt als Finale der Song „Tonight He Grins Again“, der erwartungsgemäß einwandfrei dargeboten wird und dem Album einen großartigen Abschluss beschert.

Eine Anmerkung nebenbei…

Man muss sich davon lösen, LEGIONS OF THE NIGHT mit SAVATAGE zu vergleichen und auf eine Stufe zu stellen. SAVATAGE sind Kult und sie haben ihre eigene einzigartige aufregende Geschichte gelebt. LEGIONS OF THE NIGHT sind nicht SAVATAGE und wollen es auch gar nicht sein, obgleich sie diese Band als Inspiration gewählt haben. Es ist eine Ehrerbietung mit einer eigenen künstlerischen Handschrift. Und wenn man sich die Songs von LEGIONS OF THE NIGHT anhört, dann sind das ganz famose Kompositionen, die sowohl vom Songwriting und von der technischen Präsentation absolut erstklassig sind. Daher komme ich zu folgendem Ergebnis.

Fazit

LEGIONS OF THE NIGHT zeigen auf „Darkness“ weitere exquisite musikalische Darbietungen. Es wird noch härter und düsterer! Die Songs legen eine unbändige Power an den Tag. Doch natürlich dürfen die gefühlvollen Momente nicht fehlen. Damit ergibt sich im Gesamtbild ein sehr reichhaltiges Konzept, wobei die Songs zum großen Teil progressiver aufgebaut sind und eine Vielzahl von Eindrücken vermitteln. Die Geschichten des Albums sind in ihrer Ausgestaltung unheimlich fesselnd, so dass man das Album gerne immer wieder aufs neue rotieren lässt, um voller Begeisterung auf der imposanten Reise neue Dinge zu entdecken.

English review

Genre: Heavy/Power Metal

Release: 12.07.’24

Label: Pride & Joy Music

LEGIONS OF THE NIGHT (Facebook) is another project by musician Jens Faber, who has been successful in the music business for a long time with DAWN OF DESTINY. LEGIONS OF THE NIGHT pays homage to the legendary band SAVATAGE. „Sorrow Is The Cure“ and „Hell“ have been released so far. In my review of „Hell“ I noted, among other things:

The inspirational moments reminiscent of SAVATAGE are undoubtedly present, but they are nuances in a sound that retains its own style. 

quote review from 04.11.2022 at ‚metal-heads.de‘

I am very happy that this approach has continued to be incorporated into the songwriting. After such impressive albums so far, expectations are correspondingly high. I like Jens Faber’s style and approach. You can always hear his signature style, but he also likes to explore boundaries and is therefore open to new musical perspectives. Jens Faber and his band LEGIONS OF THE NIGHT have definitely succeeded in living up to expectations and even exceeding them. There are indeed a lot of brilliant songs on this album. The new album „Darkness“ goes one better and deeper. And I would like to say that LEGIONS OF THE NIGHT have further perfected their musical mission.

A hell of a sound

is ignited right from the start with the opening track „No Control“. I didn’t get any further with listening to the album at first, as I had to listen to the opener a few times first because it got me so excited. What a mighty hammer! A song that immediately and mercilessly hits you and leaves you open-mouthed. At least that’s how it was for me. A masterpiece that has so much to offer. Even the opening is super successful and conveys a dark, majestic aura. Then it really gets going. The riffs are heavy and devastating. A degree of heaviness that I really hadn’t anticipated. Then the song goes into full throttle mode. I’m thrilled by the cool, flowing tempo changes and suddenly a wonderfully powerful chorus is heard. But the dark heaviness gains the upper hand again and sweeps over me. A strong solo puts the crown on the whole thing.

What can I say? The first song already delivers so many great impressions that I’m completely blown away. After listening to the song five times, I actually managed to continue on the journey. So the opener more than fulfilled its task of igniting enthusiasm for the album right from the start. But I have to admit that I couldn’t imagine how the level could be maintained.

The second song, „Rebirth“, takes a more leisurely approach to the journey. Awesome riffs, narrative parts and a majestic chorus characterize this song, which briefly gains energy during the guitar solo. A fine piece of music, but for me it’s not one of the strongest on the album.

After „Rebirth“ grounded me a little, „Darkness“ takes me all the way again and reveals great songwriting with its progressive approach. It’s another song that packs very different emotions into a single song. Personally, I find that extremely fascinating. I also find the variable riffing and the guitar playing in general on the album extremely exciting, which characterizes the design of the different moods with regard to the lyrical content of the songs incredibly strongly and appropriately.

In the song „Hate“ you can hear really dark, heavy riffs that give the whole thing a powerful, dark atmosphere. I particularly like Henning’s vocals here. He can not only sing „beautifully“, but also wonderfully darkly and with nasty tones, which are belted out here from minute 03:28 for example. Simply superb! The song title „Hate“ is embodied very impressively, which also applies to the songs „The Witches Are Burning“ and „Another Devil“, because they are dark, hard crushers that haunt you.

A homage with its own signature

And that is art. You can take inspiration from role models and pay homage to them, but not everyone succeeds in preserving their own signature style. Once again, LEGIONS OF THE NIGHT have succeeded in doing just that. Sometimes more and sometimes less, the SAVATAGE vibes come through. These are particularly present when the piano plays and the emotional theatricality enters. In this context, the soulful piano ballad „Let The River Flow“ and the monster-like power ballad „Leave Me Alone“ must be mentioned, which blossoms in a beautiful glow and boasts soulful, dreamlike arrangements.

But even when LEGIONS OF THE NIGHT turn up the heat and drive up the metal level, these vibes are somehow present. „I Don’t See The Light“ is a very ponderous, dark song that once again scores with a captivating atmosphere, especially as the song once again provides a special moment with an unexpectedly tender emotional interlude from minute 03:22 onwards. I find this mixture very exciting and the concept really appeals to me. Singer Henning Basse is perfect for this, because his fabulous voice is suitable for both the rough hard sound and the soulful moments of indulgence.

And these contrasting moments are interwoven to perfection on this album, so that you are constantly amazed. I have already described some of these songs. One of the absolute highlights is undoubtedly „One Moment“. What a rollercoaster of impressions and feelings! The impressions are so intense and varied that you feel the desire to listen to the songs again and again. I would say that many of the songs are even more progressive than on the debut album. Of course, the cover version of a SAVATAGE classic should not be missing and so the finale is the song „Tonight He Grins Again“, which, as expected, is performed flawlessly and brings the album to a great close.

A side note

You have to get away from comparing LEGIONS OF THE NIGHT with SAVATAGE and putting them on the same level. SAVATAGE are cult and they have lived their own unique and exciting history. LEGIONS OF THE NIGHT is not SAVATAGE and doesn’t want to be, even though that band was chosen as inspiration. It is a tribute with its own artistic signature. And if you listen to the songs of LEGIONS OF THE NIGHT, then you can objectively state that they are absolutely first-class compositions, both in terms of songwriting and technical presentation. Therefore I come to the following conclusion.

Conclusion

LEGIONS OF THE NIGHT present further exquisite musical performances on „Darkness“. It gets even heavier and darker! The songs display unbridled power. But of course the emotional moments should not be missing. This results in a very rich overall concept, whereby the songs are largely more progressive in structure and convey a variety of impressions. The stories on the album are incredibly captivating in their design, so that the album can be rotated again and again to discover new things on the impressive journey full of excitement.