MOTÖRHEAD – Under Cöver (VÖ: 01.09.2017)
Mit einem neuen Langeisen von Motörhead hat wohl niemand mehr gerechnet und doch erscheint am 01.09.2017 über Silver Lining Music mit „Under Cöver“ ein neues Album von Motörhead. Neu? Nein, so wirklich neu sind die Songs nicht, denn wie der Titel schon andeutet, handelt es sich um ein Album welches mit Coversongs gespickt ist. Jetzt wird der Eine oder Andere sicher an Leichenfledderei und Geldmacherei denken oder sagen: „Oh nee…nicht schon wieder ein Cover-Album.“ Aber, nicht ganz so voreilig. „Under Cöver“ ist nicht irgendein Cover-Album und schon zu Lemmys Lebzeiten gab es immer wieder Gerüchte über die Veröffentlichung einer solchen Platte. Nun ist sie da!
Under Cöver – Legenden sterben nie
Auf „Under Cöver“ zollt eine Legende anderen Legenden Tribut. Die Auswahl der Songs und die damit verbundenen Bands sind definitiv 1. Wahl. Motörhead haben in der Vergangenheit nie irgendwelche Songs gecovert, sondern nur Lieder von Bands, die auch die Musik von Motörhead beinflusst haben. Als beste Beispiele dafür dienen die Ramones, die „alten“ Stones, Ted Nugent oder auch Judas Priest.
Da sind wir auch schon mitten im Thema. Der Priest-Klassiker „Breaking The Law“ mit Motörhead-Stempel ist brachiale Dynamik pur und ballert volle Kanne. Die Punk-Songs „God Save The Queen“ (Sex Pistols) und „Rockaway Beach“ (Ramones) werden gekonnt dreckig interpretiert. Große Wehmut kommt bei Bowie’s „Heroes“ und Ozzy Osbourne’s „Hellraiser“ auf, wenn einem klar wird, dass man Lemmy nie wieder auf der Bühne sehen wird. „Heroes“ ist. übrigens der einzige Track, der bisher unveröffentlicht war.
„Starstruck“ auf dem falschen Album?
Was hat „Starstruck“ (Rainbow) auf der CD zu suchen? Wäre der Song nicht besser auf einem Saxon Cover-Album aufgehoben gewesen, da die Vocals von Biff Byford übernommen wurden und Lemmy nur im Background zu hören ist? Nein, alles ist gut. Die Musik wurde von Motörhead eingespielt und Biff vertrat und unterstützte den gesundheitlich angeschlagenen Lemmy am Mikro. Eine geniale Fassung. Die Rolling Stones dürfen in der Geschichte von Motörhead nicht fehlen und sind mit „Jumping Jack Flash“ und „Sympathy For The Devil“ gleich zweimal vertreten. Phil Campbell liefert bei letzterem Song ein briliantes Gitarrenspiel ab. „Cat Scratch Fever“ von Ted Nugent hat mich schon 1992 auf „March Or Die“ begeistert. Auch neuere Kapitel der metallischen Musik wie „Shoot ‚Em Down“ von Twisted Sister und „Whiplash“ von Metallica werden von Motörhead berücksichtigt und gekonnt in Szene gesetzt. Wobei „Whiplash“ einem das Hirn wegbläst. Lars Ulrich kann sich hier von Mikkey Dee erklären lassen was Schlagzeugspiel ist. Klasse!
Abschließend lässt sich sagen, dass „Under Cöver“ ein Album ist, welches man im CD-Regal oder Plattenschrank haben sollte. Die Songs sind zwar bis auf „Heroes“ nicht neu, aber das schmälert die Platte nicht. Im Gegenteil, es schön die Coverstücke mal gebündelt auf einer CD oder LP zu haben und die schlichte Eleganz des Plattencovers ist auch nicht zu verachten.
Cover und Tracklist:
01. Breaking The Law – 2008 – Judas Priest
02. God Save The Queen – 2000 – Sex Pistols
03. Heroes – 2015 – David Bowie
04. Starstruck – 2014 – Rainbow / Ronnie James Dio
05. Cat Scratch Fever – 1992 – Ted Nugent
06. Jumpin’ Jack Flash – 2001 – The Rolling Stones
07. Sympathy For The Devil – 2015 – The Rolling Stones
08. Hellraiser – 1992 – Ozzy Osbourne
09. Rockaway Beach – 2002 – The Ramones
10.Shoot ‚Em Down – 2001 – Twisted Sister
11. Whiplash – 2005 – Metallica
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Bildquellen
- Motörhead – Under Cöver: Netinfect Promotion & Marketing
- Motörhead – Under Cöver / Ausschnitt: Netinfect - Promotion & Marketing
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