MUTANT SEX DEMON – Cutting Through (VÖ: 01.07.25)

„Serial killers, sluts, and Satanic cults are the name of the game!“ – Mit dieser charmanten Selbstbeschreibung gibt der finnische Underground-Multiinstrumentalist MUTANT SEX DEMON die Richtung seines zweiten Albums Cutting Through vor. Und tatsächlich: In nur 27 Minuten walzt sich das Werk mit groovendem Black’n’Roll, rotzigem Sound und einem ungesunden Schuss Sleaze durch die verkrusteten Gemäuer des extremen Metals.
Hinter dem Projekt steckt ein echter Vielarbeiter der finnischen Szene. MUTANT SEX DEMON ist sein Solo-Vehikel für alles, was zu schmutzig, zu sexy oder schlicht zu irre für die anderen Projekte wäre – eine musikalische Abraumhalde, in der erstaunlich viel Glitzer zwischen dem Grind liegt.
Das Album beginnt ohne große Umschweife: Der Sound ist sofort da, roh und knarzig, aber mit einem unbestreitbaren Drive. Was auffällt: Hier geht es nicht um Tobsuchtsanfälle oder Highspeed-Gebolze, sondern um ein griffiges, rifflastiges Songwriting, das sich eher an Rock’n’Roll-Mechanismen orientiert – mit Black-Metal-Ästhetik oben drüber. Die Screams erinnern stellenweise an Cradle of Filth, ohne deren Opulenz zu übernehmen. Statt Orchestersamples gibt’s Horrorfilm-Zitate, düstere Sprachpassagen und jede Menge bösartiges Augenzwinkern.
Klar, das Rad wird hier nicht neu erfunden. Viele Riffs und Songideen wirken vertraut, manches bleibt erwartbar. Aber genau das ist vielleicht Teil des Reizes: Cutting Through lebt vom Drive, von der Attitüde, vom organischen Flow. Songs wie „Filth Metal Warriors“, „Hellbound“ oder „Whipmaster“ entfalten ihr volles Potenzial vermutlich erst richtig auf der Bühne – doch bislang scheint das Projekt rein studiobasiert zu sein. Schade eigentlich, denn das hier könnte live richtig scheppern.
Unterm Strich ist Cutting Through ein schmutziger Bastard aus Black Metal, Punk und Rock’n’Roll, der nichts revolutioniert, aber dafür umso konsequenter unterhält. Ein idealer Soundtrack für den Weg zum nächsten Black-Metal-Konzert oder fürs Cruisen mit offenem Verdeck – in voller Montur und Corpse-Paint, versteht sich.
Fazit: Kein großer Wurf, aber ein charmantes Drecksstück mit Groove, Biss und Stilgefühl. MUTANT SEX DEMON bleibt in seiner eigenen, versifften Nische – und das ist gut so.
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- Black Metal News: Hintergrundbild "Black Metal Forest" von S. Wetzler / www.metal-heads.de
Neueste Kommentare