BURNING SUN veröffentlichen RUNNING WILD-Tribute
BURNING SUN haben am 16. März 2021 eine RUNNING WILD-Tribute Compilation veröffentlicht. Haltet im Krähennest Ausschau nach „Wild Privateers“…!
Old School oder gar nicht
Das ungarische Label ist dabei ganz dem Kodex des Metal Undergrounds verpflichtet: Acht weitgehend unbekannte Bands haben exklusiv je einen Song beigesteuert.
Die Compilation wird nur auf drei verschieden-farbigen Tapes und nicht z.B. digital oder auf CD veröffentlicht. Wählen könnt ihr zwischen schwarzen, blauen und gelben Tape Cases. Beziehen könnt ihr euer Tape auf der Bandcamp-Seite von BURNING SUN.
Order of Battle
Die folgenden Bands tragen zu diesem Projekt bei:
Blizzard Hunter – Blazon Stone
Lycanthro – Port Royal
Silverbones – Into the West
BlackChest – The Phantom of Blackhand Hill
Invictus – Riding the Storm
Blazon Stone – The Hussar
Steelballs – Lions of the Sea
Thundersson – Me & the Boys
BURNING SUN läßt freie Hand
Neben sechs Songs von den klassischen RUNNING WILD-Alben der 1980er und frühen 1990er Jahre hat BURNING SUN den beteiligten Bands auch die Freiheit gelassen, neueren Stücken ein anderes Finish zu geben. „Into The West“ von den Italienern SILVERBONES stammt vom Album „Rapid Foray“ aus 2016. Die Jungs sind nicht die einzigen offensichtlichen Piraten-Fans, die hier kreuzen. Siehe unten.
Das Ein-Mann-Projekt THUNDERSSON aus der Metal-Hochburg Finnland hat sich des Tracks „Me & The Boys“ vom 2012er Comebackalbum „Shadowmaker“ angenommen.
BLIZZARD HUNTER
Zu den hierzulande etwas bekannteren Bands zählen die Opener BLIZZARD HUNTER aus Peru. Bereits mit ihrer Debüt-EP „Conqueror Of Destiny“ gelang dem Quintett aus der Hauptstadt Lima 2014 mehr als nur ein Achtungserfolg. Damals firmierte man noch unter dem Namen BLIZZARD. Ein Jahr später und mit geändertem Bandnamen konnte das erste komplette Album („Heavy Metal To The Vain“) den guten ersten Eindruck mehr als nur bestätigen. Die jüngste EP „A Lesson In Time“ bedeutete 2019 endgültig den Durchbruch in der Szene. Drei eigene Kompositionen und drei Coversongs haben die Südamerikaner ins Rennen geschickt. Ihre Version von „Queen Of The Ryche“ von QUEENSRYCHE unterstreicht die Fähigkeiten von Sänger Sebastian „Dragon“ Palma eindrucksvoll.
Die hier präsentierte Version von „Blazon Stone“ überzeugt bereits mit dem genialen Intro. Man muss zweimal hinhören, ob die Südamerikaner nicht vielleicht doch ein Spinett aus dem 17. Jahrhundert zweckentfremdet haben…!
LYCANTHRO
Ebenfalls kein komplett unbeschriebenes Blatt sind LYCANTHRO aus Ottawa in Kanada. Das selbstbetitelte Demo aus 2017 und die „Four Horsemen“-EP ein Jahr später stehen bislang zu Buche. Beide Veröffentlichungen passen stilistisch gut zum jetzigen Coversong. Auf ein hoffentlich baldiges komplettes Album darf man mehr als gespannt sein.
Für „Port Royal“ spielt sich Gitarrist Forrest Dussault die Finger blutig. Das Upbeat-Arrangement sorgt für mehr Tempo als das etwas behäbige Original dieses Klassikers.
BLACKCHEST
BLACKCHEST aus dem Bundesstaat Bahia in Brasilien waren für BURNING SUN augenscheinlich ein gesetzter Kandidat für die Compilation. Ihr bisher einziger Output, die EP „The Lung Of Stone“ aus 2013, widmet sich in den vier Songs dem Thema Piraten und Legenden. Noch Fragen…?
Aus der Halbballade „Phantom Of The Blackhand Inn“ wird nach ein paar Caipirinha auf Ex eine gelungene Hommage an die NWOBHM mit einer herrlichen Demoatmosphäre. One Take – No Dubs 2021 AD…
INVICTUS
Die deutsche Fahne halten INVICTUS aus Mering bei Augsburg souverän in die Höhe. Nach der „Burst The Curse“-EP von 2019 gab es letztes Jahr das Debüt-Album „Eden“ bei den Kollegen von Pure Steel Records.
Dank „Riding The Storm“ bleiben die Bayern im Dienste der österreich-ungarischen Metal-Monarchie. Sehr schönes, authentisches Intro zu einem meiner Lieblingssongs von RUNNING WILD. Danach geht es mit trockenem Drumbeat und melodischen Vocals Richtung Horizont. Sehr gelungen.
BLAZON STONE
Die Schweden BLAZON STONE haben sich anno 2011 bei der Bandgründung erst gar nicht die Mühe gemacht, ihre Stilrichtung zu kaschieren. Passend zur Compilation hat sich die Band nach einem RUNNING WILD-Album benannt. Unbeirrt hält man auf mittlerweile sechs Alben den Kurs hart im Windschatten der Idole rund um Rolf Kasparek.
Das Spätwerk „The Hussar“ aus den 1990er Jahren kommt dem eigenen Stil von BLAZON STONE zu 100% entgegen. Von daher können die Landsleute von SABATON hier gar nicht danebenliegen mit ihrem Beitrag.
STEELBALLS
STEELBALLS haben nicht nur einen selbstbewussten Namen sondern auch die Schutzgötter des Geschwindigkeitsbleis auf ihrer Seite. Die fünf Jungs aus dem Raum Buenos Aires in Argentinien gehen klassische Metal-Themen gerne einen Gang höher an. Eine EP, ein Album und zuletzt eine Single gehen auf das Konto der fünf Jungs aus der Pampa.
„Lions Of The Sea“ ist auf dem Album „Masquerade“ bereits eine Granate. STEELBALLS schrauben das Kaliber nochmal einige Stufen höher. Klasse Gitarrenläufe im Solo geben dem Song nach 25 Jahren einen neuen Kick.
Fazit
Der Prophet zählt nichts im eigenen Land. Deshalb vergessen wir hierzulande, welchen Stellenwert RUNNING WILD international und besonders im Underground haben. Wild Privateers ist nicht die erste Tribute Compilation zur Huldigung von Rock’n’Rolf und seinen Leichtmatrosen. Aber sie ist eine ehrliche und tiefe Verbeugung vor dem 45 Jahre umfassenden Lebenswerk des ewigen Gitarren-Piraten. Ausfälle sind hier keine zu vermerken. Meine Highlights liefern BLIZZARD HUNTER und INVICTUS.
Sichert euch eine Kopie der Tapes, solange das noch möglich ist. Buy now or cry bitterly sooner than later…!
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Bildquellen
- Running Wild Privateers: Zoltán Papi
- wild-privateers_cassette-mockup: (c) 2021 Burning Sun Records
- wild-privateers_cover banner: (c) Burning Sun Records 2021
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