Rage Against Racism Open Air 2025 – Freitag

von Moldi · 24. Juni 2025

Das Rage in Duisburg Rheinhausen Friemersheim ist jedes Jahr ein Highlight im Kalender vieler Metal Heads aus dem Umkreis. Dieses Jahr sogar in seiner 20. Ausgabe und man darf es vorweg nehmen….Wettergott und natürlich auch die Bands spielten so richtig mit und machten das Rage Against Racism 2025 mal wieder zu einem wahren Fest. Das Festival wächst und wächst, es gibt neue Merch Stände und mit Miersch und Kühling sogar einen Spezialisten für Gehörschutz.

Abyss Factory

Bei bestem Wetter durften die Slot Battle Winner von Abyss Factory das 20. Rage Against Racism Open Air eröffnen. Der Platz vor der Bühne hat sich instant gefüllt und die Laune war ab Start bei 100%. Die Sängerin hatte ihr Publikum zu jeder Zeit im Griff und die Band konnte ihre gute Performance vom Slot Battle hier direkt bestätigen. Das Publikum hat sich am Ende wohl mehr als die 30min Spielzeit gewünscht, aber Zugaben sind auf einem Festival mit strenger Timeline halt nicht drin.

Never Back Down

Never Back Down waren als nächstes an der Reihe und lieferten eine satte Metalcore Party vom feinsten ab. Es bildeten sich erste ernsthafte Moshpits und der Platz vor der Bühne wurde richtig voll. Die Mischung aus satten Growls und Klargesang kam super an. Der Sänger peitschte der Meute ordentlich ein. Ich habe länger nicht so eine gute Stimmung bei einer zweiten Band gesehen….Wall of death inklusive. Wer Bock hat, am 12.12.2025 gibt es in Krefeld die nächste fette Party mit den Jungs.

Surrender the Crown

Weiter ging es mit Surrender the Crown und etwas sanfteren Tönen, nach dem ganzen Abriss vom Anfang. Klassischer Hard Rock, satte Riffs und geile Melodien waren angesagt. Musikbedingt gab es kein ekstatisches Geschubse, dafür viele wippende Köpfe, die sich im Rhythmus der Melodie bewegten. Auch um emotionale Ansagen war der Sänger nicht verlegen und so endete ein stimmiger Auftritt bei besten Bedindungen.

Sorcerer

Nach klassischem Hardrock ging es noch viel klassischer weiter…nämlich mit den Heavy Metal Legenden von Sorcerer. Freitag, 19:15 Uhr. Es begann mit einem eher zurückhaltenden Intro vom Band. Dann ging es heavy, aber melodisch zur Sache. Kristian Niemann, der glatzköpfige Gitarrist mit dem Rauschebart ließ die Flitzefinger über das Griffbrett sausen. Als zweiten Song spielte man „Sirens“. Donnernde Drums, Basslines und melodische Gitarren – aber auch heavy Riffs. Seifenblasen gehen auch zu Doom, ebenso wie 25 Grad. Das ist halt das RAGE AGAINST RACISM…Die Resonanz des Publikums war positiv. Dann wurde es düsterer, tiefer gestimmte Arrangements und auch das Tempo wurde gedrosselt. Der zweite Gitarrist brachte neben seinem Instrument auch seine langen Haare zum Einsatz. Frontmann Anders Engberg fand es „fu**ing hot“ in Germany, aber als die Sonne hinter den Schatten spendenden Bäumen verschwand, nahm er seine Sonnenbrille ab. Weiter ging es mit einem Song vom 2015er „In the shadow of the inverted cross“-Album und das Ganze nahm wieder Fahrt auf. Die Zuschauer zeigten sich der schwedischen Band wohl gesonnen. Backing Vocals an der Saitenfront. Melodische Parts an der Gitarre und powernde Drums. Es folgte „Crimson cross“. Nach der Vorstellung der Band legte man mit dem Titeltrack des 2023er-„Reign of the reaper“-Release los. Wie der Sänger meinte, mal etwas doomiger. Der kanadische Bassist Justin Biggs wurde als Jungspund hervorgehoben. Von den Temperaturen her war es jetzt gut auszuhalten, musikalisch sowieso. Ein weiterer Song war „Ship of doom“, nach etwa einer Stunde endete das ansehnliche Set.

The Unguided

Dann war es auch schon Zeit für den Headliner des Festivalfreitags. The Unguided – ebenfalls aus Schweden. Jetzt gab es Melodic Death Metal. Die Ende 2010 gegründete Band sollte das Programm des Abends beenden. Auf geht’s mit einem etwa 90-minütigen Set. Pünktlicher Beginn an dem Freitagabend mitten im Juni 2025 im Schatten der Friemersheimer Mühle. Schon beim zweiten Song konnte man einige Leute vor der Bühne zum Hüpfen bringen. Das altermäßig gemischte Publikum – wie jedes Jahr gab es Kids mit „Micky Mäusen“ auf, die auf den Schultern ihrer Eltern saßen – hatte Spaß. Man sah bunte Haare, schwarze Shirts und Flip Flops. The Unguided freuten sich, nach 3 Jahren zurück in Deutschland zu sein. Die nächste Nummer war deutlich heavier, wie der Frontmann Richard Sjunnesson sagte, „Moshpit friendly“. Die gepflasterte Fläche war gut gefüllt und auch im Biergarten tummelten sich etliche Besucher. Die Toiletten waren in den Hintergrund gewandert, an dieser Stelle waren dieses Jahr diverse Merch Stände zu finden. Der Stand von Radio Bob war doppelt so groß. Gegen 21:15 Uhr dämmerte es langsam und auch die Lightshow kam zum Tragen. Der Sound war gut und man bekam sogar Crowd Surfen hin. Stark. Die Performance des Vierers war tight. Punktgenaues Drumming, feine Gitarrensoli. Der Gitarrist übernahm mit einer ansprechenden Stimme einen Teil der Vocals, während der Frontmann eher für den harschen Gesang zuständig war. Ansatzweise gab es Circle Pits. Nebel auf der Bühne, reichlich blaues Licht. Viele Hände ragten in den Duisburger Abendhimmel. Das war für einen Freitag bei diesem Festival schon eine starke Resonanz, was sollte da erst am Samstag kommen…

Fettes Schlagzeugspiel und auch die Herren an der Gitarrenfront lieferten ordentlich ab. Der Eindruck im Publikum um mich herum war durchweg positiv. Das war ein guter Ausklang des ersten Festivaltages und neben der ansprechenden Musik war es cool, alte Weggefährten wiederzusehen. Gute Nacht und bis morgen…bei metal-heads.de!!

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Moldi

Angefangen hat der Metal Virus im zarten Alter von 15 mit einer Iron Maiden LP aus dem Gebrauchtplattenladen. Mein Geschmack ist inzwischen sehr breitbandig, gehört wird, was gefällt.