Neue Videos von NEBALA – Live

Laþu In Raurani Safijan

Neue Videos von NEBALA vom Midgardsblot – Festival


(english version below)

Nachdem NEBALA bereits Videos von „Skinanariaz“ und Alagabiaals Teile ihrer Show beim Midgardsblot Festival 2022 eröffentlicht haben, folgen nun “Safijan”, “In Raurani” und “Laþu“.

Das Midgardsblot Open-Air Festival findet seit 2015 in Borre in Norwegen statt. 2022 haben dort u.a. WARDRUNA, ROTTING CHRIST, HEILUNG, PRIMORDIAL, EINHERJER, GAERA und NYTT LAND gespielt.

Seit 2015 bietet das Midgardsblot Festival Bands aus den Bereichen Metal, Folk und Dark Ambient eine Bühne. Und das in einer wunderbaren Umgebung. In Borre gibt es mehrere Wikinger – Grabhügel und die Gildenhalle, eine einzigartige Rekonstrunktion einer großen Wikingerhalle.

Und dort haben NEBALA, wie auch die Videos zeigen, eine großartige Show abgeliefert. Die Aufnahmen wurden von Sara Bøgh künstlerisch bearbeitet. Daher sind die Videos nicht nur eine Dokumentation der Show, sondern ein Medium, das die Wirkung der Lieder durch fantastische Bilder verstärkt.

NEBALA – klangliche Vielfalt und intensives Erleben

NEBALA spielen mit kulturellen, klanglichen und zeitlichen Grenzen, was die Spannung und Intensität der Musik ausmacht.

Die Musik von NEBALA basiert sowohl auf Geschichten der altnordischen Mythologie als auch auf deren Verständnis der Verbindung von Kreativität und Sexualität als Ursprung von Poesie und Gesang.
Außerdem verwenden sie traditionelle Instrumente wie Leiern, Hörnern, Tagelharpa, Organistrum, tibetischen Klangschalen und verschiedene Formen des Kehlgesangs

Sie verwenden die proto-nordische Sprache und Verse aus der Hávamál, Namen von Runen, Göttern und Göttinnen (wie z.B. in „Alagabia“, ein weiteres Lied, dessen Video bereits veröffentlich wurde) ermöglicht einen anderen Zugang sowohl zur Musik als auch den philosophischen Überlegungen, die den Liedern zusätzlich Kraft verleihen.

NEBALA ist das Projekt von Jonas Lorentzen, der bis 2019 Vocalist bei HEILUNG war. Aus der Zusammenarbeit mit Sebastian Gainsborough („Vessel“, The Northman) und Kjell Braaten (WARDRUNA, ORIGAMI GALAKTIKA)  entstanden die EP „Lustuz“ (2020). Das Album „Lustuz Laþu Wōþuz Alu“ (2022) wurde dann von Kjell Braaten aufgenommen, gemischt und produziert. Das Album „Nebala – Live at the Blót“ hat Fieke van den Hurk aufgenommen. Kjell hat Mixing und Produktion übernommen und Iver Sandøy (ENSLAVED) hat das Ganze gemastert.

Die neuen Videos vom Midgardsblot – Festival

„Laþu“: Magisch anziehend und bedrohlich zugleich

Die Szene ist zunächst in Rot getaucht. Nach beschwörendem Einstiegt werden die schmerzhaft klingenden Rufe von Bildern des Art-Films, den es zu „Laþu“ gibt, unterlegt. Durch den Wechsel bzw. dem Zusammenschnitt von Bildern des Geschehens auf der Bühne und den Filmszenen bekommt das, was man sieht, einen unwirklichen Charakter. Archaische Töne verbinden sich mit visuellen Effekten. Das Ganze wirkt bedrohlich und anziehend zugleicht.

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„Laþu“ ist ein proto-nordisches Wort, mit dem der Zustand bezeichnet, der entsteht, wenn man sich von Verlangen und Lust leiten lässt, sich dem natürlichen Verlangen und den Emotionen hingibt.

Der raue, beschwörende und beängstigende Gesang und die stampfenden Rhythmen greifen dies auf.  Besonders intensiv sind die Momente, in denen sich die verschiedenen Stimmen einander annähern und dann in einem Klang verschmelzen.

In Raurani – betörend

Der tiefe Ton des Organistrumens und die betörende Stimme von Ilaria Orefice eröffnen das Lied. Der Dialog zwischen Ilaria und Jonas ist von geheimnisvoll schmerzlichen Klängen geprägt. Klänge voller Sehnsucht, die tief berühren.

Die Farbgebung im Video ist ruhig gehalten, so dass man sich auf die Musik konzentrieren kann. Und das ist gut so, denn „In Raurani“ ist ein wunderschönes Stück.

Safijan –  die Dunkelheit erkennen, denn jeder Mensch trägt einen Schatten in sich

„Safijan“ beginnt mit einem tiefen Grundton. Zarte Percussion, die dem Gesang, der Erzählung viel Raum lassen.

In „Safijan“ geht es darum, dass es in einer Beziehung wichtig ist, die Dunkelheit des anderen kennenzulernen. Um sich wirklich mit jemandem verbinden zu können, muss man dessen und auch die eigene Dunkelheit kennen: Wut, Hass, Bösartigkeit. Die dunklen Anteile sind nicht an sich schleicht oder gefährlich, sondern die nicht erkannte Dunkelheit. Diese ist wie eine Maske, hinter der Menschen sich verstecken.

NEBALA verwenden hier Verse aus der Hávamál. (Für diejenigen, die es interessiert: es sind die Stanzas 84, 91, 98 und 99).

Masken und Verführung

Dichter, lockender Gesang und die Melodie der Leier entwickeln hier eine Wirkung, der man sich nicht entziehen kann. Unterstrichen wird dieser Eindruck durch weitere Szenen aus dem Film „Laþu“. Da ist die Nymphe: Unschuld und zerstörerische Verführung zugleich. Und da ist der starke Mann in seiner Kraft, die zerstören aber auch schützen kann

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Und dann entwickelt das Lied eine enorme Intensität. Kjell Braaten spielt mit dem Horn aggressive, archaische Töne, die zuletzt wie Schreie klingen. Zu den stampfenden Rhythmen kommen die Bilder der dunklen Weiblichkeit in Gestalt einer Rabenfigur.

Josh Rood übernimmt schwarz und weiß geschminkt den Gegenpart. Mit der Kraft und Dunkelheit, die in seiner Stimme liegen, antwortet er auf die weibliche Dunkelheit. Dies geht unter die Haut und die Schwingungen breiten sich im Körper aus.

Nicht nur die Musik verdichtet sich, sondern der Bildschnitt fügt die Momente auf der Bühne so zusammen, dass alles schneller und fast schon schwindelerregend wird. Die Beleuchtung sorgt für unwirkliche Eindrücke, da sich die Konturen zwischen Mensch und Hintergrund zeitweise aufzulösen scheinen. Das Lied endet mit eindringlichem Gesang, bei dem Jonas allein mit dem Schmerz zu sein scheint. Es sind aber auch Klänge, in denen Sehnsucht liegt. Vielleicht nach Vertrauen in den anderen, um die Maske abnehmen zu können.

Es ist ein großartiges Lied!. „Safijan“ hat mich nicht mehr losgelassen, seitdem ich es zum ersten Mal gehört habe. Es in dieser Version zu hören, unterstrichen durch die Bilder des Videos, hat diesen intensiven Eindruck weiter verstärkt.

Archaisch und avantgardistisch

„Laþu“, „In Raurani“ und „Safijan“ sind fesselnde und magische Lieder.

Ihre rhythmischen und klanglichen Strukturen sind komplex und gleichzeitig in einer Leichtigkeit miteinander verwoben, dass spirituelle Erfahrungen möglich werden. Ursprüngliche, archaische, elementare Elemente sind in eine experimentelle Grundstruktur eingebettet, in der die hellen und dunklen Anteile genauso einen Platz haben wie Sehnsüchte und Wünsche.

Die Videos ermöglichen hier einen weiteren, anderen Zugang dazu. Sie sind in ihrer Gestaltung etwas Besonderes, Eigenständiges und nicht nur eine Aufzeichnung der Show.

Das komplette Album „Nebala – Live at the Blót“ findet ihr auf den gängigen Streamingplattformen.

New videos of NEBALA from Midgardsblot – Festival

After NEBALA already released videos of „Skinanariaz“ and Alagabia as parts of their show at Midgardsblot Festival 2022, „Safijan“, „In Raurani“ and „Laþu“ now follow.

The Midgardsblot Open-Air Festival has been held in Borre, Norway since 2015. In 2022, WARDRUNA, ROTTING CHRIST, HEILUNG, PRIMORDIAL, EINHERJER, GAERA and NYTT LAND, among others, played there.

Since 2015, the Midgardsblot Festival has offered a stage to bands from the fields of metal, folk and dark ambient. And all this in a wonderful setting. In Borre, there are several Viking burial mounds and the Guild Hall, a unique reconstruction of a large Viking hall.

And there, as the videos also show, NEBALA put on a great show. The recordings were artistically edited by Sara Bøgh. Therefore, the videos are not only a documentation of the show, but a medium that enhances the effect of the songs through fantastic images.

NEBALA – sonic diversity and intense experience

NEBALA play with cultural, sonic and temporal boundaries, which is what creates the excitement and intensity of the music.

NEBALA’s music is based on stories of Old Norse mythology as well as on their understanding of the connection between creativity and sexuality as the origin of poetry and song.
They also use traditional instruments such as lyres, horns, Tagelharpa, Organistrum, Tibetan singing bowls and various forms of throat singing.

They use the proto-Nordic language and verses from the Hávamál, names of runes, gods and goddesses (such as in „Alagabia“, another song whose video has already been released) allowing a different approach to both the music and the philosophical reflections that give the songs additional power.

NEBALA is the project of Jonas Lorentzen, who was a vocalist with HEILUNG until 2019. The collaboration with Sebastian Gainsborough („Vessel“, The Northman) and Kjell Braaten (WARDRUNA, ORIGAMI GALAKTIKA) resulted in the EP „Lustuz“ (2020). „Lustuz Laþu Wōþuz Alu“ (2022) was then recorded, mixed and produced by Kjell Braaten. The album „Nebala – Live at the Blót“ was recorded by Fieke van den Hurk. Kjell did the mixing and production and Iver Sandøy (ENSLAVED) mastered the whole thing.

The new videos from the Midgardsblot – Festival

„Laþu“: Magically attractive and threatening at the same time

The scene is initially bathed in red. After an evocative introduction, the painful-sounding shouts are accompanied by images from the art film that accompanies „Laþu“. Through the alternation or intercutting of images of the events on stage and the film scenes, what one sees takes on an unreal character. Archaic sounds combine with visual effects. The whole thing seems threatening and attractive at the same time.

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„Laþu“ is a proto-Nordic word used to describe the state that arises when one lets oneself be guided by desire and lust, and surrenders to natural desire and emotions.

The raw, evocative and frightening vocals and pounding rhythms pick up on this.  Especially intense are the moments when the different voices approach each other and then merge into one sound.

In Raurani – beguiling

The deep tone of the organistrum and the beguiling voice of Ilaria Orefice open the song. The dialogue between Ilaria and Jonas is characterised by mysteriously painful sounds. Sounds full of longing that touches deeply.

The colouring in the video is kept calm so that one can concentrate on the music. And that is good, because „In Raurani“ is a beautiful piece.

Safijan – recognising the darkness, because every human being carries a shadow within him or her

„Safijan“ begins with a deep keynote. Delicate percussion gives a lot of space to the singing, and the narration.

„Safijan“ is about the importance of getting to know each other’s darkness in a relationship. To really connect with someone, you have to know their darkness and also your own: Anger, hatred, malice. The dark parts are not creepy or dangerous in themselves, but the unrecognised darkness. This is like a mask behind which people hide.

NEBALA use verses from the Hávamál here. (For those who are interested, they are stanzas 84, 91, 98 and 99).

Masks and Temptation

Dense, enticing singing and the melody of the lyre develop an effect here that one cannot escape. This impression is underlined by other scenes from the film „Laþu“. There is the nymph: innocence and destructive seduction at the same time. And there is the strong man in his power, which can destroy but also protect.

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And then the song develops an enormous intensity. Kjell Braaten plays aggressive, archaic notes with the horn, which sound like screams at the end. The pounding rhythms are accompanied by images of dark femininity in the form of a raven figure.

Josh Rood takes on the counterpart in black and white make-up. With the power and darkness that lie in his voice, he responds to the female darkness. This gets under the skin and the vibrations spread through the body.

Not only does the music condense, but the editing of the images stitches together the moments on stage in such a way that everything becomes faster and almost dizzying. The lighting creates unreal impressions as the contours between the human and the background seem to dissolve at times. The song ends with haunting vocals in which Jonas seems to be alone with the pain. But there are also sounds in which there is longing. Perhaps for trust in the other, to be able to take off the mask.

It is a brilliant song! „Safijan“ has stuck with me since I first heard it. Hearing it in this version, underlined by the images of the video, has further enhanced this intense impression.

Archaic and avant-garde

„Laþu“, „In Raurani“ and „Safijan“ are captivating and magical songs.

Their rhythmic and tonal structures are complex and at the same time interwoven with a lightness that makes spiritual experiences possible.

Primal, archaic, elemental elements are embedded in an experimental basic structure in which the light and dark parts have just as much a place as longings and desires.

The videos allow a further, different access to this. In their design, they are something special, independent and not just a recording of the show.

You can find the complete album „Nebala – Live at the Blót“ on the usual streaming platforms.

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Bildquellen

  • nebala castlefest 12: birgit@metal-heads.de
  • nebala castlefest 17: birgit@metal-heads.de
  • Laþu In Raurani Safijan: Nebala

Birgit

Iron Butterfly und Jethro Tull haben mir gezeigt, dass es neben Uriah Heep, Black Sabbath und Whitesnake noch etwas anderes gibt. Neugierig geworden höre ich seitdem alles, was sich unter dem Oberbegriff Metal und Rock versammelt. Je nach Stimmung eher Metalcore oder instrumentalen Rock. Mein Herz hängt allerdings am ganzen Spektrum skandinavischer Metalmusik: ob nun Folk-, Progressiv oder Doom-Metal.

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