NIGHTWISH – „Yesterwynde“ Review
Genre: Symphonic Metal
Release: 20.09.2024
Label: Nuclear Blast
NIGHTWISH (Homepage/Facebook) sind sicherlich nicht nur für mich das Synonym für den Symphonic Metal und gehören zu den Wegbereitern dieses Genres. Mich hatten sie damals mit dem Album „Wishmaster“ (2000) als Fan gewonnen. „Yesterwynde“ ist nun das zehnte Album der Band und folgt vier Jahre nach „Human. :II: Nature“.
Damit ist eine lange Zeit vergangen und man darf gespannt sein, was NIGHTWISH sich nun für das zehnte Album haben einfallen lassen, denn die Zahl ’10‘ ist ja schon eine besondere Zahl. Mit über einer Stunde Spielzeit ist das neue Werk mehr als üppig ausgefallen, aber das sagt ja noch nichts über die Wertigkeit und den Unterhaltungswert aus. Doch bevor wir in das Album einsteigen, hat Tuomas Holopainen noch etwas darüber zu sagen:
„Yesterwynde“ ist eine fantastische Reise durch die Zeit, die Erinnerung und die besseren Engel der menschlichen Natur. Drei Jahre lang haben wir an diesem Album gearbeitet und sind überglücklich, unser zehntes Album bald mit der Welt teilen zu können!
Pressetext Nuclear Blast
Epik
ist einer der Begriffe, den man mit NIGHTWISH sicherlich sofort verbinden würde. NIGHTWISH malen großartige fantastische musikalische Bilder, was in der Vergangenheit auch schon zu sehr ausufernden Songs führte. Auf „Yesterwynde“ erhebt sich der längste Song auf dem Album direkt nach dem klassischen Intro mit schön klingenden sakralen Chören. Schon hier fällt die großartige Produktion auf. Der Klang ist einfach der Hammer. High End würde man da wohl zu sagen. Es geht anschließend nahtlos in den nächsten Song über.
Das Epos „An Ocean Of Strange Islands“
bietet ein fast zehnminütiges Erlebnis und nach dem geheimnisvollen sphärischen Intro entfacht dieser Song plötzlich einen wahren Sturm. Die musikalischen Winde fegen hinweg und man lässt sich gerne mitreißen. Natürlich spielen NIGHTWISH während der Reise mit verschiedenen Stimmungen und orchestralen Arrangements. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt und man wird förmlich in ein großartiges Abenteuer hineingezogen. Es passiert viel im Sound, aber dank der perfekten Produktion kann man jede Kleinigkeit wunderbar heraushören, was zu einer sehr intensiven Erfahrung führt. Jedes Instrument wird so in den Fokus gerückt, wie es gerade gebraucht wird. Und auch die harten Gitarrenriffs werden nicht vergessen, was ich sehr befürworte. „An Ocean Of Strange Islands“ ist eine faszinierende Offenbarung, die sogar am Ende noch mit traumhaften Folksounds aufwartet eines irischen Dudelsacks für außergewöhnliche Momente sorgt.
Orchestral monumental
Ich bin sehr angetan, dass NIGHTWISH bei allem symphonischen Bombast eine knackige Härte nicht vermissen lassen. „The Antikythera Mechanism“ setzt diesen Mix nicht weniger eindrucksvoll fort. Eine monumentale Show, die einen völlig überwältigt. Ich muss zugeben, dass ich beim Hören des Albums nicht so recht vorankam, weil ich die einzelnen Songs ob der vielen grandiosen Eindrücke direkt mehrmals anhören musste.
Es ist ein Genuß diesen Kompositionen, die in ihrer Art zwar ein homogenes Gesamtbild ergeben, aber jeder Song bildet für sich mit ausgefeilten unterschiedlichen Arrangements einzelne Kapitel, in denen immer wieder neue Dinge passieren während musikalische Fäden gesponnen und fantasievoll miteinander verwoben werden. So versprüht „The Day Of…“ wieder einen anderen Charme, der auch mit einer ruhigeren Ausstrahlung punktet und auf harte Metal-Attacken verzichtet. Der Song fasziniert auf andere Weise, indem z.B. das Zusammenspiel der sagenhaften Chöre mit der feinen Orchestrierung eine wundervolle Atmosphäre erzeugen. Aber auch dieser Song hat seine kolossalen Momente.
Fantasievoll verwoben
Es zeichnet das Album aus, dass es so viele wundervolle Eindrücke einschenkt. So funktioniert auch die klangliche Oase „Sway“ in der Mitte des Albums auf magische Art und Weise. Bei dieser Akustik Ballade bieten Floor Jansen und Troy Donockley eine gesangliches Duett mit einer traumhaften zarten instrumentalen Untermalung, die sich anfangs lediglich auf akustische Gitarrenklänge beschränkt, aber nach und nach gesellen sich andere Klänge dazu, wobei das leichte beflügelnde Grundthema nie verlassen wird. Eine göttliche Ballade, die Engel im Himmel nicht besser hätten schreiben können.
„The Children Of ‚Ata“ startet ungewöhnlich mit einem indigenen Gesang, bevor die zarten Vocals von Floor erklingt in Begleitung von Synthies erklingt und nach kurzer Zeit flotte Beats hinzukommen. Hier werden viele Ideen verarbeitet, wobei man nicht vermuten würde, dass diese alle in einem Song zusammenpassen. Aber irgendwie gelingt es NIGHTWISH alles zu einem stimmigen Ganzen zu vereinen. Hochmelodische leichte Passagen mit eingängigen Gesangslinien treffen auf dunkle geheimnisvolle Orchestrierung und Chöre. Schwer zu beschreiben…
„Perfume Of The Timeless“ kommt mit einem langen cineastischen Intro daher. Es dauert zwei Minuten, bis mit dem einsetzenden Riffing der Song weitergeführt wird. Der Song fügt sich mit seiner pompösen Art in die Reihe der musikalischen Blockbuster auf dem Album ein. Es passiert wieder eine Menge in diesem Song und es brechen monströse orchestrale Wellen über euch hinein.
Fazit
NIGHTWISH würdigen ihre Karriere mit dem genialen zehnten Album „Yesterwynde“. Sie haben sich mit „Yesterwynde“ selbst übertroffen und ein Denkmal gesetzt. Es ist von Anfang bis Ende eine ungeheuerlich beeindruckende Reise. Es gibt kein Kapitel der Geschichte auf „Yesterwynde“, welches man ungehört lassen sollte. Das opulente Werk ist perfekt inszeniert, wobei musikalische Fäden fantasievoll miteinander verwoben werden und eine wundervolle Magie entfalten.
Dieses Album muss man hören und genießen! Nehmt euch die Zeit und hochwertiges Equipment, um dieses Meisterwerk vollends genießen zu können. Das Album ist zu schade, um es nicht mit voller Aufmerksamkeit zu würdigen.
english review
Genre: Symphonic Metal
Release: 20.09.2024
Label: Nuclear Blast
NIGHTWISH (Homepage/Facebook)are certainly synonymous with symphonic metal and are among the pioneers of this genre. They won me over as a fan with their album ‘Wishmaster’ (2000). ‘Yesterwynde’ is now the band’s tenth album and follows four years after ’Human. II: Nature’.
A long time has passed and it will be interesting to hear what NIGHTWISH have come up with for their tenth album. With a playing time of over an hour, the new album is more than ample, but that says nothing about its quality and entertainment value. But before we get into the album, Tuomas Holopainen has something to say about it:
„Yesterwynde“ is a fantastical voyage through time, memory, and the better angels of human nature.
Nuclear Blast press text
Three years in the making, we`re thrilled beyond words to soon share our tenth album with the world!
Epic
is one of the terms that you would certainly immediately associate with NIGHTWISH. NIGHTWISH paint great fantastic musical pictures, which in the past has also led to very sprawling songs. On „Yesterwynde“, the longest song on the album rises directly after the classic intro with beautiful-sounding sacred choirs. The great production is already noticeable here. The sound is simply awesome. You would probably call it high end. It then segues seamlessly into the next song.
the epos „An Ocean Of Strange Islands“
offers an almost ten-minute experience and after the mysterious, spherical intro, this song suddenly unleashes a veritable storm. The musical winds sweep away and it is a pleasure to be carried along. Of course, NIGHTWISH play with different moods and orchestral arrangements during the journey. Everything is perfectly harmonised and you are literally drawn into a great adventure. There is a lot going on in the sound, but thanks to the perfect production, you can hear every little detail wonderfully, which leads to a very intense experience. Each instrument is focussed on just the way it is needed. And the heavy guitar riffs are not forgotten either, which I am very much in favour of. ‘An Ocean Of Strange Islands’ is a fascinating revelation that even ends with the dreamlike folk sounds of an Irish bagpipe for extraordinary moments.
Orchestral monumental
I’m very pleased that NIGHTWISH don’t miss out on a crisp heaviness despite all the symphonic bombast. „The Antikythera Mechanism“ continues this mix no less impressively. A monumental show that completely overwhelms you. I have to admit that I couldn’t really get on with listening to the album because I had to listen to the individual songs several times due to the many grandiose impressions.
It is a delight to listen to these compositions, which in their own way create a homogeneous overall picture, but each song forms its own individual chapter with sophisticated different arrangements, in which new things happen again and again while musical threads are spun and imaginatively interwoven. As a result, ‘The Day Of…’ radiates a different charm that also scores with a calmer aura and dispenses with hard metal attacks. The song is fascinating in a different way, for example because the interplay between the fabulous choirs and the fine orchestration creates a wonderful atmosphere. But this song also has its colossal moments.
Imaginative interweaving
The album is characterised by the fact that it pours out so many wonderful impressions. The sonic oasis ‘Sway’ in the middle of the album also works in a magical way. In this acoustic ballad, Floor Jansen and Troy Donockley offer a vocal duet with a dreamlike, delicate instrumental backing, which is initially limited to acoustic guitar sounds, but is gradually joined by other sounds, whereby the light folk basic theme is never abandoned. A divine ballad that angels in heaven could not have written better.
„The Children Of Ata“ starts unusually with indigenous vocals, before Floor’s delicate vocals are accompanied by synths and after a short time, lively beats are added. Many ideas are incorporated here, although you wouldn’t expect them all to fit together in one song. But somehow NIGHTWISH manage to combine everything into a coherent whole. Highly melodic, light passages with catchy vocal lines meet dark, mysterious orchestration and choirs. Difficult to describe…
„Perfume Of The Timeless“ comes with a long cinematic intro. It lasts two minutes before the song continues with the riffing. With its pompous nature, the song fits into the series of musical blockbusters on the album. A lot happens again in this song and monstrous orchestral waves crash over you.
Conclusion
NIGHTWISH honour their career with the brilliant tenth album „Yesterwynde“. They have surpassed themselves with „Yesterwynde“ and created a monument. It is a tremendously impressive journey from start to finish. There is no chapter on „Yesterwynde“ that should be left unheard. The opulent work of art is perfectly orchestrated, with musical threads imaginatively woven together to create a marvellous magic.
This album must be heard and savoured! Take your time and use high-quality equipment to fully enjoy this masterpiece. The album is too good not to be honoured with full attention.
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Bildquellen
- NIGHTWISH Yesterwynde Cover: Nuclear Blast
- NIGHTWISH Ysterwynde Bewertung-1-: Cover-->Head Of Pr//Background created by author with AI generator
- NIGHTWISH Ysterwynde Titelbild: Nuclear Blast//Photo Credit: Tim Tronckoe
- NIGHTWISH Ysterwynde Bewertung-2-: Cover-->Head Of Pr//Background created by author with AI generator
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