Smith/Kotzen – Black Light/White Noise (VÖ: 04.04.2025)

Wenn der Postmann klingelt, gibt’s Vinyl: Rechtzeitig vor dem Release trudelte bei unserem Redakteur am Mittwoch das zweite Album des Duos Adrian Smith (Iron Maiden) und Richie Kotzen (u.a. The Winery Dogs) – kurz: SK – ein. Und so hatten wir noch einen guten Tag Zeit und Muße, uns mit „Black Light/White Noise“ eingehender zu beschäftigen. Hier kommt unser Review.
Smith und Kotzen im Duett bei White Noise
Bevor wir loslegen und euch das Vinyl in Gänze vorstellen, möchten wir euch die offizielle Video-Single zu „White Noise“ ans Herz legen. Denn der Song groovt sowas von. Und verströmt einen Hauch Grunge-Rock. Dass Adrian Smith nicht nur außergewöhnlich gute Gitarren-Licks beherrscht, sondern auch passabel singen kann, beweist er mit diesem Lied ebenfalls. Was wir hier an dieser Stelle einfach mal ausdrücklich festhalten wollen! Und über den Tausendsassa Richie Kotzen am Mirko und der Gitarre müssen wir kein gutes Wort mehr verlieren, denn es gibt nur Superlativen über diesen Alleskönner. Zurecht. Aber zurück zu „White Noise“ . Ein klasse Hardrock-Song mit einem genialen Gitarren-Solo. Aber schaut und hört selbst rein:
Was sagen Smith/Kotzen zum Song?
Adrian Smith erklärt: „Der Song handelt vom Aufstieg der sozialen Medien, wie die Menschen süchtig danach werden, von ihrer Macht und wie wir rund um die Uhr damit bombardiert werden.“ – „Es war tatsächlich ein Riff, das Adrian mitgebracht hat“, fügt Richie Kotzen hinzu. „Ich habe dann sofort angefangen, die Melodie und den Text zu improvisieren, aus dem später der Refrain wurde. Es gab noch einen anderen Arbeitstitel, der ganz anders war als der, der es letztendlich wurde, und wir kamen irgendwie auf der Stelle auf dieses ‚Ruf und Antwort‘-Schema im Refrain, der zu ‚White Noise‘ wurde.“
(Zitat-Quelle: Pressmitteilung von BMG/CMM Marketing vom 20.11.2024)
Willst du viel, kauf Vinyl
Uns liegt zur Rezension die schwarze Schallplatte vor (siehe Bild unten). Es gibt aber auch eine Clear Version sowie das limitierte Splatter Vinyl (neben der üblichen Digipack CD). Was uns direkt auffällt und gefällt: Auf der B-Seite im kreisrunden Aufdruck sind nicht nur sämtliche 10 Songtitel des Albums „Black Light/White Noise“ gelistet. Sondern hier steht auch der Hinweis, dass es sich auf der Seite mit dem „SK“ – Logo um die A-Seite handelt. Da hat aber wer mitgedacht. Na dann können wir das Runde (Vinyl) ja ins Eckige (Plattenspielerchen) legen. Und uns mit dem Opener „Muddy Water“ seelig berieseln lassen.

Beeindruckend
Ihr kennt ja den Spruch: Es gibt keine zweite Chance auf einen guten ersten Eindruck. Aber genau den guten ersten Eindruck bekommt man, wenn die Nadel auf dem Vinyl aufsetzt und die beiden Protagonisten sogleich ihre Gitarrenbretter übereinanderlegen. Die hohe musikalische Qualität sticht sofort hervor. Einfach feinster Blues-Hardrock. Das Quartett Smith/Kotzen weiß einfach, was es mit ihren Instrumenten anfangen soll. Dazu ist das Ganze auch noch fein von Richie und Adrian selbst in Los Angeles produziert und von Jay Ruston perfekt abgemixt worden. Lediglich der gesungene Refrain in Track Nr. 3, „Black Light“ , ist jetzt nicht ganz so unsers. Aber macht euch selbst ein Bild.
Es geht munter weiter
Auch die weiteren beiden Songs der A-Seite, die Midtempo-Nummer „Darkside“ (mit Akustik-Klampfe zu Beginn) sowie „Life Unchained“ (die einen nach einlullendem Beginn echt vom Hocker reißt, was ein Dampfhammer!) wissen voll zu überzeugen. Und zeugen vom Facetten-Reichtum der beiden Ausnahme-Künstler. Smith/Kotzen servieren hier keinen langweiligen Einheitsbrei aus dem Bereich R&B. Sondern feinsten und fetten Blues-Hardrock. Gerade „Life Unchained“ macht echt Lust auf mehr. Auf die B-Seite der Schallplatte nämlich.
Wer A sagt, muss auch B sagen
Wir werfen wie ein Pizzabäcker seinen Teig schnell die Langrille einmal in die Luft. Und das Vinyl landet punktgenau mit der Rückseite auf dem Plattenteller. Es darf munter auf der B-Seite von „Black Light/White Noise“ weitergehen. Und das tut es auch. Mit fünf weiteren Song der Herren Smith/Kotzen. Und direkt die Wah-Wah-Intro von „Blindsided“ klingt wohltuend. Und erinnert zart an 70´er Jahre Rock. Und ein wenig an den Song „Won´t Get Fooled Again“ von THE WHO. Aber nur für die ersten 20 Sekunden. Denn dann nimmt auch dieser Track ordentlich Fahrt auf und gerät nahezu zu einer IRON-MAIDEN-Hymne. Zumindest was den zweistimmigen Refrain angeht. Kurz, cool, knackig. Einer unser Favoriten auf dem Album.
Leicht Vertrackte Gitarren-Passagen
Die Intro zum nachfolgenden „Wraith“ klingt leicht vertrackt. Und gerade dadurch eingängig. Auf die Gefahr hin, dass wir uns wiederholen: Aber die Herren Smith und Kotzen sind echte Meister der melodisch eingängigen, harmonischen Gitarrenlicks. Erklingt da etwa kurz vor Schluss für ein paar Sekunden ein Teil vom James-Bond-Thema? Egal. Vergleiche ziehen eh nicht. Denn Adrian Smith und Richie Kotzen machen schon ihre ureigene Musik. Aber natürlich wären Fans von Joe Bonamassa über das Album „Black Light/White Noise“ genauso verzückt wie Fans von Jimi Hendrix oder Deep Purple. Daher sind wir beim Platte-Hören auch weiterhin gut gelaunt. Trotz eines Songtitels wie „Heavy Weather“ . Und fühlen uns auch beim vorletzten Song voll mitgenommen auf die verzückende Reise in den Blues-Rock-Himmel. Von wegen „Outlaw„. Und wisst ihr was? Unsere persönlich Meinung zum etwas anders geratenen und geradezu episch langen „Beyond The Pale“ – den Schlussakkord des Albums – verraten wir euch einfach nicht. Es muss schließlich noch einen Grund für euch geben, dass am Freitag den 4.4.2025, erscheinende Album selbst anzuhören und bestenfalls zu erwerben.
Unser Fazit

Nach nur zwei Durchlaufen auf dem Plattenteller steht für uns fest: Mit dem Kauf des neuen Albums „Black Light/White Noise“ macht ihr mal gar nichts falsch. Die Gesamtspielzeit ist mit 49 Minuten und 14 Sekunden ordentlich. Nahezu perfekt hingegen sind die Songs auf dieser Platte. Einfach eine zeitlos schöne, gut durchzuhörende Blues-Hardrock-Scheibe, die jede Plattensammlung bereichern dürfte. Smith/Kotzen toppen unserer Meinung nach damit sogar ihr tolles Erstlingswerk noch einmal um Längen.
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- SK Vinyl schwarz: BMG via CMM GmbH
- Smith-Kotzen: BMG via CMM GmbH / Photo credit: John McMurtrie
- Black Light/White Noise Album Cover: BMG via CMM GmbH
Neueste Kommentare