THE ANCHORET – „It all began with loneliness“ (VÖ: 23.06.2023)
THE ANCHORET – „It all began with loneliness“ (VÖ: 23.06.2023)
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass ich mich insbesondere für progressive Musik interessiere. Dabei gibt es zahlreiche Bands, die ich teils seit Jahrzehnten verfolge. Aber genauso gerne stoße ich auf neue Acts oder etablierte Formationen, von denen ich – trotz einer schon längeren Existenz – bisher noch nichts gehört hatte. Heute geht es um THE ANCHORET. Ich hatte euch hier und dort auf metal-heads.de schon zwei Songs vorab geliefert, damit ihr euch einen ersten Eindruck verschaffen könnt. Heute geht es darum, sich auch dem Rest des Materials zu widmen. Lasst uns mal schauen…
THE ANCHORET – „It all began with loneliness“ (VÖ: 23.06.2023)
Am 23.06.2023 ist über Willowtip Records das Debütalbum von THE ANCHORET erschienen. Der mit „It all began with loneliness“ betitelte Erstling enthält 9 Tracks und die wollen wir uns einmal genauer anschauen. Fangen wir also mal ganz geordnet vorne an und befassen uns mit dem Opener. Es geht gemächlich mit Melodien auf der E-Gitarre los. Dazu setzt harmonischer Gesang ein, Blasinstrumente kommen zum Einsatz. Zugegeben: progressiv ist es bisher noch nicht. Das ändert sich direkt mit den ersten Tönen von Track 2. James Ch. Knoerl am Schlagzeug mit progressiven Beats und teils sehr flottem Spiel bringt es auf den Weg. Aber dann gerät man wieder ins Fahrwasser des Vorgängers zurück mit gefühlvollem Gesang. Wenn es mal wieder härter wird, geht Sylvain Auclair auch stimmlich mit. Mir ist das stellenweise zu „heftig“, der Rest ist ok.
Die Tracks 3 und 5 hatten wir euch ja bereits vorab vorgestellt. Daher widmen wir uns ohne Umwege dem vierten Song des Longplayers. Der hat immerhin eine Spielzeit von 8 Minuten. Er beginnt mit einer irgendwie melancholischen Grundstimmung. Diese wird vor allem über den Gesang transportiert. Mäßig treibende Drumbeats, die Gitarren begleiten das mit wenig Spielraum. Nach knapp 3 Minuten ein Einschnitt. Alles wird seichter, wieder kommen die Bläser ins Spiel. Später die Rückkehr zur vorherigen Härteklasse und ähnlichen Arrangements. Für meinen Geschmack ist das zu langatmig.
„Buried“ überrascht dagegen mit einer gewissen Leichtigkeit. Es klingt nicht so niedergedrückt. Auch hier aber flottes Schlagzeugspiel. Schnelle Finger beweist man auch an der Saitenfront. Track Nummer 7 gefällt mir durch seinen lebendigen Beat zu Beginn und den jetzt anders klingenden Gesang. Musikalisch ist es über weite Strecken nicht viel anders als im Lied davor, aber die Riffs kommen irgendwie anders rüber. Das passt! Bei „Unafraid“ schlägt man in eine ähnliche Kerbe. Hier kommt die Progressivität des Schlagzeugs mehr zum Vorschein. In den Sequenzen zwischendurch blitzen wieder klassische Instrumente auf, bevor die Härte zunimmt und der Drummer wirbelt. Und damit sind wir auch schon beim letzten Lied der Scheibe angelangt. Sanfter Einstieg und gefühlvoller Gesang…hält sich das? Ja, es geht mild weiter. Nach der Hälfte des Songs, bekommen wir eine tolle Gitarrenmelodie. Danach plätschert es so vor sich hin. Ich finde das Ende des Albums musikalisch aber insgesamt versöhnlich.
Das Fazit zum Debüt von THE ANCHORET bei metal-heads.de
Welches Fazit ziehen wir also nach der Beschäftigung mit dem Debüt von THE ANCHORET? Irgendwie verschmilzt der instrumentelle Anteil der Songs oft zu einem Einheitsding. Da würde man sich manchmal mehr differenzierte Arrangements wünschen. Die Stimme ist recht variabel, ein Pluspunkt. Aber insgesamt hat mich das Debüt von THE ANCHORET nicht vom Hocker gehauen. Es ist in der Gesamtbetrachtung zu wenig abwechslungsreich. Schade.
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Bildquellen
- THE ANCHORET – Albumcover: Clawhammer PR
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