Unantastbar – Für immer wir (Review)

Das zehnte Unantastbar Album „Für immer wir“ ist seit dem 23.05.25 überall im Handel erhältlich.
Für immer wir – das neue Album
Seit dem 23.05.2025 ist das zehnte Studio-Album der Südtiroler Punkrocker Unantastbar auf dem Markt. Es wurde wie sein Vorgänger „Wir leben laut/2022“ ebenfalls via Napalm Records veröffentlicht und enthält 13 brandneue Songs, die allesamt in den Dluxe Media Studios in Göttingen von Daniel Barbosa aufgenommen und abgemischt wurden. Die Spielzeit beträgt angenehme 44 Minuten, wobei keiner der Tracks über 4 Minuten lang ist. Davon lässt sich ja ableiten, dass heuer keine Experimente und unnötiges Geplänkel zu erwarten sind. Unantastbar konzentrieren sich nur auf das Wesentliche, scheuen sich dabei jedoch nicht hier da mal neue Pfade einzuschlagen, wobei wir schon beim eigentlichen Review angelangt wären!
Ich will nicht
Wie oben schon beschrieben, beladen sich Unantastbar auf ihrem 10. Studio-Album nicht mit störenden Ballast und verzichten beim Opener „Ich will nicht“ unerwartet auf ein Intro. Der Song, der übrigens auch die erste Single-Auskopplung des Albums war, startet direkt fett durch und präsentiert uns, für Unantastbar Verhältnisse, ziemlich wütenden, harten Punkrock mit „Nicht mit mir“ Attitüde. Hier gibt es schon direkt im ersten Song auf die Fresse! Besser kann man nicht starten!
Der Letzte mach die Tür zu
Mit der positiven Party-Hymne „Der Letzte macht die Tür zu“ geht es im gleichen Tempo weiter. Hier kommt der Bass schön zur Geltung und der Song verfügt über eine geile Hookline, die sofort im Ohr hängen bleibt. Im Text geht es übrigens über die Freundschaft und zum Song-Outro gibt es tatsächlich ein Akkordeon zu hören.
Für immer jung
Eine geniale Hookline gibt es auch in „Für immer jung“. Unantastbar verstehen es mittlerweile immer besser, richtig geile Songs zu komponieren. Track Nummer 3, der wie seine beiden Vorgänger auch als Single ausgekoppelt wurde, philosophiert über das Leben und ist der erste richtige Hit zum Mitsingen und zum Mitfühlen! Der Refrain: „Dieses Feuer brennt für immer, seine Flammen lodern hoch bei Gegenwind, dieser Funke von damals bleibt für immer, für immer frei, für immer wir, für immer jung“ ist schlicht die DNA von Unantastbar und garniert den ganzen Körper mit einer Gänsehaut! Hier werden pure Emotionen gelebt. Echt und authentisch. Dazu einwandfrei auf höchstem Niveau produziert und veredelt. Bisher liegt die Check-Out-Quote von „Für immer wir“ bei lockeren 100 Prozent. Das müssen die Genre-Kollegen erstmal nachmachen.
Ich warte auf dich
Bei so vielen Vorschusslorbeeren wartet man ja dann unweigerlich auf den ersten Aussetzer. Der kommt aber auch mit „Ich warte auf dich“ noch nicht! Dabei klingt dieser eigentlich gar nicht so typisch nach Unantastbar. Das liegt wohl an den eher „überraschenden“ Klangelementen, die den Song ein bisschen poppiger machen. Aber auch das steht der Band unglaublich gut. Der Track verfügt über eine tolle Bridge und einen Chorus, der wieder sehr emotional daherkommt. Das Schlagzeug treibt dazu dermaßen nach vorne, dass man einfach nur seine Arme in den Raum schleudern möchte! Der Text, der über Liebe, Verlust, Abschied und über die Hoffnung handelt, garantiert uns den zweiten Gänsehautmoment innerhalb von 6 Minuten. Was für eine Leistung!
Beautiful Day
Nach den emotionalen Schwergewichten schicken Unantastbar, mit „Beautiful Day“ dann etwas leichtere Kost auf den Weg. Aber keine Angst, bei diesem Titel handelt es sich nicht um eine Cover-Version des gleichnamigen Hits von Michael Bublé, dem kanadischen Pop-Sänger. Jedoch ähnelt sich zumindest der Refrain dem des Kanadiers. Vielleicht ist es ja so eine Art der Interpretation in einer anderen Sprache und anderer Instrumentalisierung. Fest steht jedoch, dass die Version von Unantastbar einen wirklich positiven Vibe versprüht und alles Dunkle zurück ins Licht bringt. Hier werden einfach die Ärmel hochgekrempelt und der Moment gelebt.
Dein Leben, deine Wahl
Im Anschluss folgt mit „Dein Leben, deine Wahl“ folgerichtig ein zünftiger Punkrock-Song mit kräftigen Bassspuren. Hier werden alle Trademarks der Band bedient, welche die Südtiroler nun seit über 20 Jahren ausmachen. „Dein Leben, deine Wahl“ geht stetig nach vorne und begeistert mit einem ruhigen Mittelteil. Geschrieben wurde der Track übrigens von Christian Heiss (Git.) und Florian Wieser (Schl.). Alle übrigen Titel wurden von Joggl Bergmeister (Voc.) geschrieben und von Daniel Barbosa produziert.
Keiner kann mich ändern
Apropos Produktion: Diese ist bisher tatsächlich tadellos und die Gesangsleistung von Frontmann Joachim „Joggl“ Bergmeister ist gefühlt so gut wie nie! Hervorragend zu hören im anstehenden Song „Keiner kann mich ändern“. Auch der ist ein richtiges Brett und wird live ein absoluter Banger werden. Klar, er kommt nicht ohne Pathos aus, aber genau das erwarten die Fans der Südtiroler ja auch. Wir haben jetzt schon das Bild von tausenden, empor gereckten Fäusten vor unseren Augen. Na klar, Unantastbar polarisieren auch auf dem 10. Album, das muss man mögen. Aber sie machen das dermaßen gut, wie es dieses Jahr noch niemand getan hat. „Keiner kann mich ändern“ ist so ein Biest, das bei jedem Durchlauf größer wird. Hier passt wirklich alles zu 100 Prozent zusammen. Der Drum-Sound kickt richtig fett und der Snare-Part im Mittelteil lässt den Track regelrecht explodieren. Das Lied ist wie ein lauter Knall und schneller als der Schall!
Zu Hause
Nach dem heißen Ritt lädt „Zuhause“ dann zur Verschnaufpause ein. Beginnend mit einem gefühlvollen Gitarren-Schlagzeug-Intro, bewegen sich die Rocker schon fast in epische Gefilde. Der Song beinhaltet zweifellos einen der ehrlichsten und emotionalsten Texte, die die Südtiroler bisher verfasst haben. Gekonnt bestückt mit einem mehrstimmigen Chorus, atmosphärischen Gitarrenspiel, griffigen Lead-Solo und (halb-) Akustik-Part. Wirkt irgendwie neu, jedoch durch und durch vertraut! Die klaren Vocals klingen richtig gut und werden zum Ende sogar richtig eindringlich! Schöne Nummer!
Ich nehme dich mit
Auf die ruhige Nummer folgt mit „Ich nehme dich mit“ in der Folge der nächste Up-Tempo Punkrocker. Ganz im typischen Unantastbar-Style in Sound und Text. Hier wird das Thema Leben und das Bewusstsein, dass alles irgendwann zu Ende geht, verarbeitet. Liest sich dramatisch, doch bis es so weit ist, wird nach vorne geblickt! Cooler Track!
Alles wird gut
Dem Titel nach könnte „Alles wird gut“ auf den vorigen Song „Ich nehme dich mit“ aufbauen. Doch zumindest stilistisch gehört er zu einer gänzlich anderen Kategorie. Schon eher poppig, mit Akustik-Gitarre, stampfenden Schlagzeugspiel und einladenden Chören zum Mitgrölen. Der Track bleibt bis zum Schluss etwas ungewohnt, hält sich aber mit seinem intimen Text und seiner durchaus positiven Art über Wasser. Die Tribal-Drum-Passagen passen auch schön ins Bild und geben dem Lied das gewisse Etwas.
Dieser eine Moment
Das Thema Endlichkeit scheint sich auf „Für immer wir“ wie ein roter Faden durch das Album zu ziehen, denn darüber handelt auch „Dieser eine Moment“. Es geht über das Bekenntnis zum Leben und über diesen einen Moment, für den es sich zu sterben lohnt. Verpackt im typischen Unantastbar-Soundgerüst. Der Track würde sich prima als Abschlusssong eines Konzertes machen.
Neben mir
Konsequent und erbarmungslos ehrlich geht es im vorletzten Song „Neben mir“ zu. Allerdings wiederholt im poppigen „Alles wird gut“ Stil. Mit Verlaub: also nach den ersten Noten kommt so ein bisschen ZDF-Fernsehgarten-Feeling auf. Aber etwas Augenzwinkern und eine Prise Humor hilft hier gut durch den Track. Der bleibt zwar anders, belebt aber total und lässt Joggl’s Stimme gut zur Geltung kommen. Und wer nicht komplett verbohrt ist, wird auch von „Neben mir“ abgeholt werden. Er verfügt über einen klugen Text, eine tolle Dynamik und hat durchaus Hit-Potential. Klischee hin und Vorurteil her. Der Band gebührt Respekt dafür, dass sie sich (immer noch) nicht in ihre Sachen reinquatschen lässt und weiter unbeirrt ihr Ding durchzieht, auch wenn ihr das Leben vor die Füße scheißt! „Neben mir“ ist anders, gestattet aber einen kurzfristigen Ausflug aus dem Alltag!
Immer wenn ich gehe
Zum Finale gibt es noch mal einen Track, der geradeaus nach vorne rockt. Natürlich in bester Unantastbar-Gassenhauer-Manier! „Immer wenn ich gehe“ wirft ein Resümee auf das Leben und auf das, was man davon mitnimmt. Ankommen, bleiben, gehen, lieben und zurücklassen. Das Spiel des Lebens erzählt von einem, der den Blick in den Rückspiegel wirft und offen damit umgeht. „Immer wenn ich gehe“ dient als krönender Abschluss dieses Albums und endet ebenso abrupt, wie es angefangen hat. Ohne Geschnörkel und ohne Umwege.
Das MH-DE-Fazit
Wer bis hierhin durchgelesen hat, ahnt sicher schon, zu welchem Schluss wir beim zehnten Studioalbum von Unantastbar kommen. Selten hat uns eine Unantastbar-Scheibe dermaßen begeistert, wie „Für immer wir“. Ja, vielleicht ist es sogar ihr bestes Album überhaupt. Das stärkste Album seit dem 2016er „Hand aufs Herz“ ist es definitiv! Alles passt perfekt zusammen. Die interne Hit-Dichte ist höher als jemals zuvor. Perfekt komponiert, arrangiert und schlussendlich höchst professionell von Daniel Barbosa produziert. Es gibt ungelogen keinen einzigen schwachen Moment hier zu entdecken. Ganz im Gegenteil: mit jedem Song wächst die Begeisterung und die Euphorie! Jedes einzelne Stück bietet Herzblut, Authentizität und Stärke! Kurz gesagt, von den vorliegenden 13 Songs zünden auch 13 Songs! Mehr geht nicht!
Das Punkrock-Album des Monats
Unantastbar bewegen sich wie gehabt zwischen deutschsprachigem Punkrock bis hin zum Rock und gestatten uns auch geringfügige Ausflüge in poppige Gefilde. Wer ein Album sucht, um mal wieder richtig abzugehen, der muss definitiv auf „Für immer wir“ zurückgreifen! Hier ist der Titel Programm! Eine Band, eine Einheit! Genauso lässt sich das Album auch zusammenfassen. Auch wenn es die Scheibe nachweislich nur auf Platz 2 der deutschen Alben-Charts geschafft hat, handelt es sich hier mindestens um die Punkrock-Scheibe des Monats! Wir vergeben 9,5 von 10 Punkten für ein Album, das uns komplett abgeholt und begeistert hat. Herzlichen Glückwunsch!
Alle nützlichen Links zur Band und zum Album findet ihr hier!
Nützliche Unantastbar-Links
Die CMM Marketing-Links
Die Napalm Records-Links
Die Metal-Heads.de-Links
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Bildquellen
- Albumcover: ©2025 by Daniel Hofer (Archetype Design) / CMM Marketing Official Press Kit
- Liquid Vinyl Edition: ©2025 by Napalm Records / CMM Marketing Official Press Kit
- Limited Box-Set: ©2025 by Napalm Records / CMM Marketing Official Press Kit
- Band mit Album: ©2025 Sascha Hein / CMM Marketing Official Press Kit
- Offizielles Bandfoto: ©2025 Sascha Hein / CMM Marketing Official Press Kit
- Titelbild: ©2025 by Daniel Hofer (Archetype Design) / CMM Marketing Official Press Kit
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