WITHIN THE RUINS „Phenomena II“ Review
Genre: Technical Metalcore
Release: 23.08.’24
Label: MNRK Music Group
WITHIN THE RUINS (Facebook) haben sich seit dem letzten Album „Black Heart“ vier Jahre Zeit gelassen, um nun wieder mit einem neuen Longplayer voll durchzustarten. Ich hatte das Album „Black Heart“ seinerzeit rezensiert. Ich war damals von den technischen Fähigkeiten durchaus beeindruckt und mir fiel vor Staunen die Kinnlade runter. Allerdings wollten die Songs teilweise bei mir nicht so richtig durchzünden, obwohl ich wie gesagt sehr fasziniert von den spielerischen Künsten war. Doch es war mir irgendwie zu viel des Guten, ich fühlte mich von dem Sound überrollt und dies erschwerte mir den Zugang zu den Songs.
Jetzt folgt das Album „Phenomena II“.
Das Album „Phenomena I“ kam übrigens 2014 auf den Markt. Deshalb war ich natürlich sehr neugierig auf das, was mich nun erwarten würde. Ich war gespannt darauf, ob man nun die phänomenalen musikalischen Fähigkeiten besser kanalisieren würde, um den Songs etwas mehr Raum zur Entfaltung zu geben. Das Album „Phenomena I“ ist immer noch ein Klassiker für mich!
Und nach dem ersten Hördurchgang war ich bereits mehr als begeistert. Das Album hat mich direkt mit seiner Energie gepackt. Dabei hatte ich den Eindruck, dass die Songs eine bessere Struktur (zumindest für mich) aufweisen. Die Arrangements sind nicht mehr ganz so „vollgeladen“ wie auf „Black Heart“, sondern wirken aufgeräumter. Das kommt zumindest für mein Empfinden dem Sound sehr zu Gute. WITHIN THE RUINS scheinen sich dabei mehr an dem Sound von „Phenomena I“ zu orientieren, was ja auch irgendwie logisch ist. Jedenfalls wird den Songs so die Möglichkeit gegeben sich zu entfalten und eine individuelle Ausstrahlung zu entwickeln, die einen gewissen Wiedererkennungswert beinhaltet. Darüber hinaus offenbart der Sound einen erkennbaren Charakter, der diese Band auszeichnet. Dieses Gitarrenspiel ist einfach prägnant für diese Band.
Eine ungeheure Dynamik
„Castle In The Sky“ lässt es zunächst ruhig angehen. Doch die Vocals sorgen schon mal für eine grundlegende Anspannung und man wartet förmlich auf den Moment, wo der Song explodiert. Und die Erwartungen sind nicht verkehrt. Der Song prügelt euch im Verlauf die Falten aus dem Sack. Der Song wirkt wahnsinnig dynamisch, egal ob er im Orkanmodus hinwegfegt oder mit ordentlich Groove Schläge in die Magengrube verteilt. Diese Single beeindruckt mich maximal.
Mehr Luft zum Atmen
WITHIN THE RUINS haben es verstanden ihren Songs mehr Seele bzw. Atmosphäre einzuhauchen und trotzdem ihre technischen Fähigkeiten voll auszuspielen. „The Last Son“ z.B. ist ein sehr prägnanter Track, der auffällt. Warum? Abseits von Hochgeschwindigkeitsakkorden lebt der Song von seiner dunklen groovigen Atmosphäre. Die fetten finsteren Growls kommen wunderbar zur Geltung, weil die Instrumentalfraktion zwar mächtig Bumms mit einem fetten Groove macht, aber auf allzu kunstvolle Frickeleien verzichtet und so die Vocals unterstützt anstatt von ihnen abzulenken. Trotzdem bekommt man davon in den Soloparts doch noch was zu hören.
„Chaos Reigns“ hätte vom Titel her eher auf das letzte Album gepasst, aber vom Konzept passt er wunderbar auf dieses Album. Die verschiedenen Elemente des Songs sind toll aufeinander abgestimmt und die Übergänge sind nachvollziehbar ohne für Irritation zu sorgen. Der Song macht mächtig Dampf und die Riffakkorde sind ein wahrer Traum. Brutalität und Melodie in himmlischer Vereinigung! Und dann dieses Solo ab Minute 01:53. Das lädt ja fast zum Träumen ein! Der Song wird immer stärker und stärker und hat noch mehr geile soundtechnische Leckerchen im Angebot. Grandiose Gitarrenarbeit!
Hier möchte ich auch noch den Song „Corruption“ anführen, der mich richtig platt gemacht hat. Der Song ist eine Vernichtungsmaschine im Vollgasmodus. Unfassbar, was sich hier für eine Energie entlädt. Man ist ja von WITHIN THE RUINS schon einiges gewohnt, aber das Ding fegt so was von gnadenlos über euch hinweg, dass euch die Spucke wegbleibt. Das anschließende „World On Fire“ vollzieht dann eine Wendung und zeigt sich verspielter. Dadurch ergibt sich ein faszinierender Song, der natürlich brutal klingt, aber irgendwie auch eine gewisse Leichtigkeit innehat.
Instrumentaltracks sind eigentlich nicht so mein Ding, aber so ein Monster wie „Death Mask“ gebe ich mir gerne auf die Ohren, denn es ist echt kurzweilig. Macht einfach voll Laune das fette Brett! Der Schlusstrack „Enigma II“ ist nicht minder eindrucksvoll und ebenfalls eine instrumentale Machtdemonstration.
Fazit
Fiel mir eine Differenzierung einzelner Songs auf „Black Heart“ eher schwer, so ist das auf „Phenomena II“ für mich deutlich einfacher, denn die Songs kommen mit individuellen Ausprägungen daher. Viele kreative Ideen verpacken die technischen Fähigkeiten immer in etwas andere Hüllen.
WITHIN THE RUINS gelingt mit „Phenomena II“ ein phänomenales Album, dass neben überragenden technischen Fähigkeiten ein schlüssiges Soundkonzept offenbart. Die Songs sind wieder eingängiger und trotzdem voller Raffinessen, die euch zum staunen bringen werden. Genauso muss das klingen! WITHIN THE RUINS sind brutal mitreißend und brillieren dabei mit melodischen kunstvollen Attacken, die gnadenlos präzise rausgefeuert werden. Somit machen WITHIN THE RUINS alles richtig und ich kann aus voller Überzeugung die Höchstpunktzahl von 10 Punkten geben. Es ist sicherlich ein leuchtendes Highlight des Jahres 2024!
English review
Genre: Technical Metalcore
Release: 23.08.’24
Label: MNRK Music Group
WITHIN THE RUINS (Facebook) have taken four years since their last album „Black Heart“ to hit the ground with a new longplayer. I reviewed the album „Black Heart“ back then. At the time, I was thoroughly impressed by the technical skills.. However, some of the songs didn’t really take off for me, although. But it was somehow too much of everything for me, I felt overwhelmed by the sound and this made it difficult for me to access the songs.
Now the album „Phenomena II“ follows.
Incidentally, the album „Phenomena I“ was released in 2014. The album „Phenomena I“ is still a classic for me! So I was naturally very curious about what to expect now. Could the band channel their musical skills better to give the songs a little more room to unfold?
And after the first listen, I was already more than enthusiastic. The album immediately grabbed me with its energy. I had the impression that the songs had a better structure (at least for me). The arrangements are no longer quite as „fully loaded“ as on „Black Heart“, but seem tidier. This benefits the sound a lot, at least in my opinion. WITHIN THE RUINS seem to be more oriented towards the sound of „Phenomena I“, which is somehow logical. In any case, the songs are given the opportunity to unfold and develop an individual charisma that has a certain recognition value. In addition, the sound reveals a recognizable character that distinguishes this band. This guitar playing is unique to this band.
A tremendous dynamic
„Castle In The Sky“ starts off quietly. But the vocals create a basic tension and you are literally waiting for the moment when the song explodes. And the expectations are not wrong. The song knocks the wrinkles out of your balls as it progresses. The song is incredibly dynamic, regardless of whether it sweeps away in hurricane mode or delivers brutal punches with a fat groove. This single impresses me to the max.
More room to breathe
WITHIN THE RUINS have managed to breathe more soul and atmosphere into their songs while still making full use of their technical abilities. „The Last Son“, for example, is a very concise track that stands out. Why? Apart from the high-speed chords, the song lives from its dark, groovy atmosphere. The fat, sinister growls are shown to their best advantage because the instrumental section makes a mighty bang with a fat groove, but avoids overly elaborate fiddling and thus supports the vocals instead of distracting from them. Nevertheless, you still get to hear some of it in the solo parts.
Technical perfection
In terms of its title, „Chaos Reigns“ would have been more suited to the last album, but in terms of its concept, it fits wonderfully on this album. The different elements of the song are perfectly coordinated and the transitions are comprehensible without causing irritation. The song packs a powerful punch and the riff chords are a real dream. Brutality and melody in heavenly union! And then this solo from minute 01:53 onwards almost invites you to dream! The song gets stronger and stronger and has even more great sound treats to offer. Grandiose guitar playing!
Here I would also like to mention the song „Corruption“, which really flattened me. The song is an annihilation machine in full throttle mode. It’s unbelievable what kind of energy is unleashed here. You’re already used to a lot from WITHIN THE RUINS, but this thing sweeps over you so mercilessly that you’ll be breathless. The following „World On Fire“ then takes a turn and becomes more playful. This results in a fascinating song, which of course sounds brutal, but somehow also has a certain lightness to it.
I’m always a bit critical of instrumental tracks, but I’m happy to listen to a monster like „Death Mask“ because it’s really entertaining. It’s just a lot of fun to listen to! The final track „Enigma II“ is no less impressive and also an instrumental demonstration of power.
Conclusion
While I found it rather difficult to differentiate between individual songs on „Black Heart“, this is much easier for me on „Phenomena II“, because the songs come with individual characteristics. Many creative ideas always wrap up the technical skills in slightly different shells.
WITHIN THE RUINS have created a phenomenal album with „Phenomena II“, which reveals a coherent sound concept alongside outstanding technical skills. The songs are once again catchier and yet full of sophistication that will amaze you. That’s how it should sound! WITHIN THE RUINS are brutally captivating and shine with melodic, artistic attacks that are fired out with merciless precision. Thus WITHIN THE RUINS do everything right and I can give them the maximum score of 10 points with full conviction. It is certainly a shining highlight of the year 2024!
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- cover Within The Ruins V 23.08 – Phenomena II: Oktober Promotion
- WITHIN THE RUINS Phenomena II Bewertung: Cover-->Oktober Promotion//Background created by author with AI generator
- WITHIN THE RUINS Titelbild: Oktober Promotion
Neueste Kommentare