Nailed to Obscurity – Black Frost (VÖ. 11.01.2019)
Nailed to Obscurity – Black Frost
Neues Jahr, neues Glück…haben sich vielleicht auch die Jungs von Nailed to Obscurity gedacht. So bringen sie mit Black Frost bereits ihr viertes Studioalbum auf den Weg. Waren sie vorher noch bei Apostasy Records beheimatet, so haben sie mit dem neuen Werk auch direkt den Sprung zum Major Label Nuclear Blast geschafft. Bereits der Vorgänger King Delusion hat mich aus den Socken gehauen, das passende Review könnt ihr hier finden KLICK. Dann wollen wir mal schauen, was der Nachfolger für uns bereit hält.
Das Album
Ganz typisch für Nailed to Obscurity hat das Album mit 7 Tracks eher wenig Lieder, die dann aber eine recht lange Spielzeit haben. So kommt man immerhin auf ca 46min Laufzeit. Das war auf den Vorgängern schon so und warum ein passendes Konzept ändern? Der Opener, zeitgleich auch Titelsong, startet dann erst mal mit Klargesang und Flüstern. Das überrascht zuerst etwas, kommt absolut überzeugend rüber. Spätestens, wenn die vertrauten Growls von Sänger Raimund Ennenga erschallen, ist man sich sofort wieder bewusst, welche Band man hier hört. Rein stilistisch setzt der Song durchaus noch etwas am Vorgängeralbum an. Auch hier gibt es wieder Breaks und viele Melodien, die die Musik so intensiv machen.
Der Sänger tut, was er am besten kann…
Auch „Tears Of the Eyeless“ startet wieder mit Klargesang. Ich muß sagen, ich mag das Konzept, zumal die Stimme von Raimund in sämtlichen Stilen super klingt…egal ob geflüstert, gesungen oder gegrowlt wird. Die ausgeklügelten Riffs, die mir schon bei „King Delusion“ so gut gefallen haben, sind auch hier vertreten, wenn auch nicht so vordergründig.
„The Aberrant Host“ zeigt dann aber deutlich den kleinen Stilwechsel, der mit dem Album vollzogen wurde. NTO haben insgesamt ein wenig auf die Bremse getreten und sind noch weiter in den doomigen Bereich abgetaucht. Atmosphärisch düster, aber nicht mehr so eingängig und melodisch, wie noch auf dem Album zuvor.
Stilwechsel
Auch „Feardom“ knüpft daran stilistisch an. Gerade dem Sänger wird auf diesem Album noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt, er prägt die Lieder extrem und das im positiven. „Cipher“ kommt sehr melodisch rüber und offenbart irgendwie die Schönheit des ganzen Albums, das nicht so wirklich Hits zu liefern vermag, aber eben als Einheit funktioniert und in jedem Song seine speziellen Momente ans Licht bringt. Das nachfolgende „Resonance“ bringt fast schon sakrale Chorelemente mit sich und unterstreicht ein weiteres mal die Vielseitigkeit von Ennengas Stimme. Mit „Road to Perdition“ gibt es einen stimmigen Abschluß, der gekonnt alle Elemente dieses Albums nochmal in einem einzigen Lied vereint und auch unterstreicht, das „Black Frost“ eben anders geworden ist.
Fazit
Ich muß gestehen, ich war beim ersten Durchlauf enttäuscht. Beim zweiten und dritten auch noch. Das lag aber an meiner Erwartungshaltung, nicht am Album. Ich war von „King Delusion“ so begeistert, dass ich einfach auf eine nahtlose Fortsetzung gehofft hatte. Und das ist „Black Frost“, zumindest für mich, definitiv nicht. Hier muß man die Melodien und Riffs, an denen man „hängen bleibt“, erst mal suchen. Ich durfte letztens ein Interview mit Sänger Raimund führen (bald auch online auf Metal-Heads.de verfügbar) und verstehe die Intention hinter dem Album jetzt besser. Wir haben hier definitiv eine Nailed to Obscurity Scheibe, die halt etwas anders ist, als ich es mir persönlich gewünscht hatte. Trotzdem natürlich ein starkes Stück Metal, das in seiner Gesamtheit funktioniert und durchgehört werden will.
Tracklist
- Black Frost
- Tears of the Eyeless
- The Aberrant Host
- Feardom
- Cipher
- Resonance
- Road to Perdition
Lineup
Raimund Ennenga – Gesang
Volker Dieken – Gitarre
Jan-Ole Lamberti – Gitarre
Carsten Schorn – Bass
Jann Hillrichs – Schlagzeug
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Bildquellen
- Nailed To Obscurity – Black Frost – Artwork: Nuclear Blast
- Nailed To Obscurity: Nuclear Blast
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