Nailed to Obscurity – King Delusion (bereits erschienen)

Nailed to Obscurity – King Delusion
Nailed to Obscurity sind eine 5 köpfige Melodic Death/Doom Metal Band aus dem nordfriesischen Esens. Die Band wurde 2005 von den beiden Gitarristen Jan-Ole Lamberti und Volker Dieken gegründet. Inzwischen haben sie eine Demo und drei Alben released, dass nächste Album „Black Frost“ ist bereits angekündigt für den 10.01.2019. Also wird es Zeit, bevor was neues released wird, sich nochmal dem Status Quo zu widmen…und der hört auf den Namen „King Delusion“ und ist aus dem Jahr 2017.
King Delusion
Es erwarten uns 8 Songs auf 53min und ich darf schon verraten, dass keine Langeweile aufkommt, auch wenn die Tracks an die 7 Minuten und teilweise darüber hinaus laufen. Los geht es mit dem gleichnamigen Titelsong „King Delusion“ und die Band macht direkt klar, wo die Reise hinführen wird. Es startet melodisch und sehr atmosphärisch mit einem gitarrenlastigen Intro, bevor die tiefen Growls von Sänger Raimund Ennenga einsetzen. Auch Klargesang gesellt sich dazu, der überaus harmonisch ins Bild passt. Das geht sich richtig gut an, ist eingängig und macht Spaß. Zur Hälfte des Songs werden die Drums treibender und es wird ein wenig Tempo aufgenommen, ohne die aufgebaute Atmosphäre zu zerstören.
Breaks, Breaks und…Breaks
Lied Nummer 2 heißt „Protean“ und geht stilistisch ähnlich vor. Auch hier werden Klargesang und Growls kombiniert, das Tempo ist eher behäbig und insgesamt kommt die ganze Nummer sehr doomig daher. Jetzt schon fallen die Breaks auf, die sehr passend in die Songs eingebaut wurden. „Apnoea“ ist dann ein rein instrumentaler 2 minütiger Einspieler. Keine Ahnung, wieso man da einen eigenen Song draus gemacht hat, den hätte man auch etwas kürzen und als Intro für „Deadening“ nehmen können, schließlich geht er nahtlos in diesen über. Aber das sei nur am Rande erwähnt. Deadening spielt auch wieder gekonnt mit dem Mix aus Growls und Klargesang und geht eher leise zur Sache. Nailed to Obscurity verstehen sich immer wieder sehr gekonnt darauf, mit ihren Gitarren für diese Gewisse Grundstimmung zu sorgen, die sich durch alle Lieder zieht.
Halbzeit
Die ersten 4 Tracks haben wir hinter uns und auch bei „Memento“ bleiben die Jungs ihrem Stil treu. Wie ich allerdings Anfangs bereits schrieb, wird es trotzdem absolut nicht langweilig, weil man einfach in eine geile Atmosphäre abtaucht. Das hat bei mir zwar 2 bis 3 Durchläufe des Albums gebraucht, aber danach ging das so richtig easy von der Hand. Mit „Uncage My Sanity“ folgt dann ein 12 Minuten Klopper, der sich dank eines großen Breaks zur Hälfte aber gar nicht so anfühlt. Die Gitarren zur Songmitte sind einfach nur geil, obwohl das vom spielerischen Anspruch her vermutlich gar nix weltbewegendes ist. Klingt aber super und die darauf folgenden Growls ebenfalls. „Devoid“ fügt sich gut ein und besticht auch wieder durch einen tollen Break. Denn dann wird es absolut melodisch und man versinkt förmlich in der Musik.
The End
Für das Ende haben die Jungs sich mit „Desolate Ruin“ einen weiteren top Song aufgehoben. Starke Growls und ein schöner Mix aus melancholischer Grundstimmung, gepaart mit solidem Tempo…wow. Das macht so richtig Spaß und wenn ca. ab Min 4.30 der Gesang aufhört und die Gitarren das Ende einläuten, dann bekommt man unweigerlich eine Gänsehaut. Und ganz viel Wehmut, da dieses Album schon zu Ende ist.
Fazit
Mal wieder hat Tomasz Wisniewski von Apostasy Records einen guten Riecher bei Verpflichtung einer Band bewiesen. Es wurde eine rundum gelungene Scheibe auf den Markt gebracht. Die Growls klingen zu keiner Zeit nervig oder zu aggressiv, sondern werden gekonnt vom Gitarrenspiel umrahmt und ein eher dezent aufspielendes Schlagzeug sowie der Bass runden die ganze Sache harmonisch ab. Hier und da fühle ich mich an „Wildhoney“ von Tiamat und an alte Paradise Lost Nummern erinnert. King Delusion ist ein Album, wie aus einem Guss. Wer auf Melodic Doom/Death steht, kann bedenkenlos zugreifen. Ich bin super gespannt auf die neue Scheibe!
Ein Tipp zum reinhören fällt mir schwer, man muss die Scheibe als gesamtes laufen lassen, damit sie so richtig wirkt. Trotzdem versuche ich es mal mit dem letzten Track, „Desolate Ruin“.
https://youtu.be/onCf8pKy6KY
Tracklist
- King Delusion
- Protean
- Apnoea
- Deadening
- Memento
- Uncage My Sanity
- Devoid
- Desolate Ruin
Lineup
Raimund Ennenga – Gesang
Volker Dieken – Gitarre
Jan-Ole Lamberti – Gitarre
Carsten Schorn – Bass
Jann Hillrichs – Schlagzeug
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Bildquellen
- King Delusion: Amazon
- Nailed To Obscurity: Ester Segarra / Nuclear Blast
- Nailed To Obscurity: Nuclear Blast
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