Mission In Black – Andy im Interview

Das Rage Against Racism steht vor der Tür und natürlich stellen wir von metal-heads.de euch auch alle Bands vor die diesmal mit dabei sind. Heute sind Mission In Black (Homepage | Facebook), vertreten durch Gründungsmitglied Andy an der Reihe. Viel Spaß beim Lesen!
Mission In Black – vom Bergisch Metal zum Rage Against Racism
MH: Hallo Andy, hier ist der Jörg von metal-heads.de und herzlich willkommen in unserer diesjährigen Rage Against Racism-Interviewreihe. Ich selbst habe Mission In Black letztes Jahr beim Bergisch Metal Festival gesehen. Ich weiß daher was ich erwarten darf und freue mich schon drauf. Aber vielleicht könnt ihr euch unseren Lesern noch einmal vorstellen?
Andy: Hi Jörg! Zunächst vielen Dank für Dein bzw. Euer Interesse an MISSION IN BLACK. Wir freuen uns sehr, beim RaR zu Gast zu sein! Kurz zur Band: Uns gibt es seit 2010 und in der heutigen Besetzung seit 2019. Unser Debut erschien 2018 bei El Puerto Records, damals war noch Becky Gaber an den vocals. 2018 kam dann Steffi in die Band und mit dem Einstieg von Eddie etwas später war die heutige Besetzung komplett. `Ne eigene Stilbeschreibung is ja immer so eine Sache; aber ich denke, dass wir in der Ecke Thrash meets Melodic Death Metal ganz gut aufgehoben sind, hahaha. Wir verbinden traditionelle Elemente mit moderneren Einflüssen und daraus ergibt sich dann unsere Interpretation von zeitgemäßem Metal.
MH: 2019 habt ihr mit „Oceans Of Blood“ eine Single rausgebracht, die der Organisation Sea Shepherd gewidmet ist. Jetzt spielt ihr auf dem Rage Against Racism. Wie wichtig ist es für euch als Band hier klare Kante zu zeigen und sich eindeutig zu positionieren?
Andy: Ich war selber jahrelang bei Sea Shepherd aktiv und für mich war das aufgrund meiner Erfahrungen auch ein wichtiges persönliches Anliegen, das Thema auch mal in einem Song der eigenen Band unterzubringen und so vielleicht auf Missstände aufmerksam machen zu können. Gleiches gilt für das RaR – hier zu spielen ist ja eine eindeutige Message und ich denke, dass das in der heutigen Zeit schon extrem wichtig ist, hier Haltung zu zeigen. Versteh mich nicht falsch – wir sind keine Band, die den ganzen Tag mit erhobenem Zeigefinger durch die Gegend läuft und anderen sagt, was sie tun oder lassen haben oder was sie denken sollen. Ich finde es aber nicht verkehrt sich zu den Themen, zu denen innerhalb der Band Konsens besteht, auch als Band Stellung zu beziehen.
Das neue Album – Profit Reigns Supreme
MH: Und da gerade euer neues Album „Profit Reigns Supreme“ herausgekommen ist… Was kannst du uns über das Album erzählen? Worum geht es inhaltlich und wie habt ihr das musikalisch umgesetzt?
Andy: Hey, ja – das Album erschien am 12. Mai 2023 und ist brandaktuell und wir sind extrem stolz drauf! Die Umstände die letzten beiden Jahre waren jetzt, sagen wir mal „suboptimal“ und ich selber war mehr als einmal sehr skeptisch, ob wir das alles hinbekommen…aber here it is 😊! Es sind 10 Songs drauf, wir haben zusätzlich zur normalen CD ein cooles Boxset (hier zu kaufen) zusammen mit unserem Label realisiert und freuen uns echt drauf, die Songs endlich live zu spielen. Musikalisch geht’s wie gesagt etwas mehr in die Melodic Death Richtung, aber wird durch die sehr melodischen Refrains und Melody Lines glaube ich auch für viele Leute interessant, die nicht nur auf Growls stehen… Wir haben versucht, die melodischen Momente noch catchier zu machen und auf der anderen Seite die brutalen Parts noch brutaler… Inhaltlich: Das Album heißt „Profit Reigns Supreme“ und in Verbindung mit dem sensationellen Cover von Björn Gooßes sagt das glaub ich auch einiges aus. Es ist aber kein Konzeptalbum,bei dem alle songs direkt mit dem berühmten „roten Faden“ verknüpft wurden! Textlich sind auch viele persönliche Erfahrungen – positive wie negative – verarbeitet worden. Da es bei vielen Missständen in unserer Gesellschaft aber halt am Ende immer wieder in den verschiedensten Situationen doch nur ums Geld geht, kann man das sicher in einige der Texte reininterpretieren…
MH: Leider ein unschönes Thema, aber wie stellt sich für euch als „kleinere“ Band die Lage derzeit da, um euer Album zu promoten? Und wie wichtig sind in dem Zusammenhang Undergound Festivals wie das Bergisch Metal Festival oder auch das Rage Against Racism?
Andy: Hm, die Situation war ja vor Corona für kleinere Bands auch schon nicht einfach…aber war sie das jemals? Ich mach jetzt schon sooo lange Musik und musste mir immer den Arsch aufreissen, um irgendwie an Gigs zu kommen. Klar haben die letzten beiden Jahre dazu geführt, dass viele kleine Clubs und Venues schliessen mussten und für uns damit als Auftrittsort nicht mehr zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite war es noch nie so einfach, als Band selber Musik zu produzieren und rauszubringen… Sprich: es gibt so dermaßen viele Bands da draussen, jede hat irgendwo ihre Daseinsberechtigung und will natürlich live spielen… Weniger Clubs, immer mehr Bands die spielen wollen, zudem noch die Großveranstaltungen der „Big Player“ – Wie soll das gehen und wie willst du denn da als Fan den Überblick behalten? Wir sind dank Label und Booking Agentur ja da schon in einer sehr dankbaren Situation, da wir von den beiden Seiten in Sachen Promo ja zusätzlich Unterstützung bekommen. Wir hatten letztes Jahr die Gelegenheit auf dem Summer Breeze zu spielen und davor auf dem Rock am Härtsfeldsee – DAS sind natürlich Highlights, aber wir alle in der Band sind uns bewusst, dass das nicht der Normalfall ist und geniessen solche Momente dementsprechend. Gerade die kleineren Festivals sind für uns aber die sehr wichtigen, weil wir da nicht in der Masse an Bands untergehen und ich denke, dass Festivals in überschaubarem Rahmen und regionaler ausgerichtet in Zukunft noch wichtiger werden!
Mission In Black sind amtlich anerkannt förderungswürdig
MH: Und in dem Zusammenhang noch eine weitere Frage. Auf eurer Homepage steht, dass ihr durch die Iniative Musik gGmbH gefördert werdet. Zum einem schön, dass es so etwas gibt. Aber wie kompliziert ist das und inwieweit hilft das überhaupt um eine Band am Leben zu erhalten?
Andy: Die Förderung hat uns in der Tat ermöglicht z.B. mit renommierten Leuten wie Sebastian Levermann als Producer zusammenzuarbeiten und gab uns schon einen gewissen Handlungsspielraum – die Kosten sind in jüngster Zeit ja in vielen Belangen förmlich explodiert und unser Label hat ja auch keine unbegrenzten Möglichkeiten. Das ganze Antragsszenario ist am Anfang echt ein typisch deutsches Verwaltungs- und Bürokratieungetüm! Ich hatte das Glück, dass der Chef unserer Bookingagentur LuckyBob da echt ein Crack ist und zusammen mit seiner Unterstützung hab ich mich da dann halt reingewühlt und die ganzen Anträge erstellt und bearbeitet. Das alleine ist natürlich noch kein Garant, dass Du die Förderung dann auch bekommst – wir hatten aber das Glück, dass unser Projekt als förderwürdig eingestuft wurde… Das allein hält aber keine Band am Laufen, das halte ich für illusorisch und das ist glaub ich auch nicht der Ansatz solch einer Förderung – es werden ja immer Einzelprojekte gefördert wie in unserem Fall das neue Album und das Drumherum – wir haben da kein Dauerabo und bekommen jetzt monatlich Geld überwiesen,hahaha….Also Ja, es hilft definitiv, aber in den Miesen sind wir natürlich trotzdem,hahaha
MH: Zum Abschluss noch die Frage was wir dieses Jahr noch von euch erwarten dürfen?
Andy: Wir versuchen trotz der angespannten Situation auf dem Live Sektor so viel wie möglich zu spielen… Im Herbst geht’s hoffentlich mit den Jungs von Nightrage und Dieversity auf eine kleine Tour und zwischendrin schauen wir einfach, was wir an Shows noch realisieren können.
MH: Vielen Dank Andy für deine Antworten und das letzte Wort gebührt natürlich dem Künstler.
Andy: Einfach nur ein DANKE an alle die Menschen, die uns in irgendeiner Form unterstützen! Völlig egal, ob das der Kauf unseres Albums, das Besuchen unserer Shows oder auch nur ein „Like“ auf unseren Kanälen oder ein netter Kommentar in den Socials ist… Ohne Euch wären wir nichts!
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Bildquellen
- Bergisch Metal 2022 Beitragsbild: soundchaser@metal-heads.de
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