Party.San Metal Open Air 2025 mit Night in Gales

Wer meinen Party.San Bericht von 2022 gelesen hat, der weiß vielleicht noch, wie begeistert ich war. Wer das nicht getan hat, der kann es bei Bedarf nachholen…Hier das Fazit und in dem Artikel sind auch die Links zu den einzelnen Tagen KLICK. Eigentlich wollte ich 2023 mit Suborbital hinfahren, da war ich aber im Urlaub. 2024 hat dann aus anderen Gründen nicht funktioniert. Als sich dann für mich die Möglichkeit auftat, Night in Gales zum Party.San Open Air 2025 zu begleiten, war sofort klar….da bin ich am Start.
Die Anreise
Die Anreise nach Schlotheim ist in Summe eigentlich entspannt und relativ unkompliziert. Außerdem fair für alle, liegt der Ort doch ziemlich mittig in Deutschland. Vor und hinter Kassel wird es ziemlich hügelig und die letzten 30km Landstraße ziehen sich etwas. Aber mein Gott, man steht nicht stunden im Stau wie auf anderen Festivals, also jammern auf hohem Niveau. Mittwochs Abends steigt die große Zeltparty mit Metal aus der Konserve, da war ich allerdings nicht zugegen. Im Container für die Bandanmeldung sah es aus (und roch), wie bei Cheech and Chong in ihren besten Zeiten. Nachdem der Qualm sich etwas gelegt hatte, lief die Anmeldung reibungslos und da ich der erste aus den Night in Gales Konglomerat war, konnte ich alle Bändchen in Empfang nehmen.
Der Donnerstag
Der Donnerstag fing für mich schon irgendwie nicht gut an und das sollte sich so durch den Tag ziehen. Erst verlor ich meinen angepassten Gehörschutz, dann fiel mir das Handy runter -> Spiderman (wie sich zu Hause raustellte, war nur die Panzerfolie gesprungen…Glück gehabt). Da war meine Laune instant auf -100.
Eröffnen durften das 29. Party.San die Mannen von Rotpit…deutscher Sänger (Revel in Flesh, Heads for the Dead), schwedische Musiker, Rotten Death Metal…was sollte da schief gehen? Richtig, nix. Dafür, dass es als Band erst ihr zweiter Gig überhaupt und der erste in Deutschland war, lief die Nummer erstaunlich reibungslos ab. Die Musik wie eine Walze, dazu die tiefen Growls, das war richtig geil.
Slam Death Metal war bisher noch nicht so mein Genre, aber Extermination Dismemberment standen als nächstes auf dem Plan. Die Band aus Minsk kannte ich zwar dem Namen nach, aber Songs waren mir bisher nicht geläufig. Das das ein Fehler war, stellte sich relativ schnell raus. Was sind die live bitte für eine Abrissbirne? Band Nummer 2 und schon die nächste positive Überraschung für mich.
Nach einer kleinen Pause verschlug es mich wieder zur Mainstage, denn The Spirit standen auf dem Programm. Die hatte ich zwar schon 2 mal live gesehen, aber auch der dritte Besuch sollte untermauern, dass dies schon so seinen Sinn hatte. Man kann definitiv feststellen, dass die Band sich live stetig weiter entwickelt hat. Der Sound klang richtig tight und der Sänger quasi wie vom Band…extrem geil.
„Leider“ bin ich dann mit Bekannten am Camper versackt und habe eine ganze Menge Bands nicht gesehen, die ich vorher auf dem Radar hatte. Aber auch das ist Festival. Napalm Death als erster richtiger Headliner konnten mich leider nicht mitnehmen. Barney sprang zwar wie ein Derwisch über die Bühne, aber meins war das irgendwie nicht. Dark Angel zum Abschluss waren zwar ganz gut, aber Thrash holt mich in 90% der Fälle nur bedingt ab, so will ich mir da keine weitere Meinung bilden.
Der Freitag
Der Freitag lief irgendwie deutlich besser an, als der Vortag. Night in Gales Basser Tobbe samt Frau reisten an und ich war viel mit netten Menschen unterwegs. Generell war die Stimmung sehr schnell wieder bei 100%, was sicherlich auch an den Schotten von Party Cannon lag. Die servierten pünktlich um 12 Uhr ein deftiges Grindcore Frühstück. Und ob man das musikalisch nun geil findet, oder nicht…die Stimmung war einfach gut, alle hatten Spaß und so soll es sein. Unter dem Motto „Lower your IQ“ wurde vom aufblasbaren Penis bis zum aufblasbaren Rollator alles durch die Luft geschwungen, was der Versand-Asiate des Vertrauens so hergab. Später gab es noch für 2 Personen Crowd Surfing im Gummiboot…ein perfekter Start in den Festivaltag.
Da das alles natürlich sehr anstrengend war, mußte man am Camper erst mal ausgiebig „auftanken“. Später gab es dann Defleshed auf der Mainstage zu bestaunen. Die 3 Mannen aus Schweden gaben sich erfolgreich alle Mühe, die Bühne zu zerlegen. Was waren die geil…sollte man mal gesehen haben. Danach standen Suffocation auf dem Programm und die haben wirklich alles abgerissen. So eine Energie, so viel Power…was bin ich froh, die gesehen zu haben. Für mich waren die besser, als alle Headliner des Festivals.

Gutslit machten dann in ähnlichem Stil auf der Tentstage weiter. Brutal Slam Tech Death Fickfackfuck aus Indien, inkl. Turban…richtig gut, die Jungs. Jetzt wurde es hektisch, denn Brujeria schickten sich an, die Mainstage zu verhexen. Hatte die Band letztes Jahr noch 2 Todesfälle zu verkraften, zeigten sie sich jetzt in neuer Besetzung live. Natürlich wurde der alten Bandkollegen gedacht, trotzdem gab es einen beachtlichen Auftritt. Nix, was ich mir von der Konserve anhören würde, aber live unbedingt sehens- und hörenswert. Groovig, hart, laut. Leider habe ich dann Rotting Christ verpasst, weil man musste ja mal ausruhen und wieder auftanken und alles geht nun mal nicht.
Es fehlten noch die Headliner des Abends. David Vincent und seine Mannen von I am Morbid spielten klassischen Florida Death Metal und natürlich viele Stücke von Morbid Angel. Das ganze klang ziemlich routiniert und abgeklärt und war durchaus sehenswert. Danach schickten sich Tom G. Warrior und Tryptikon an, ein Celtic Frost Set zum Besten zu geben. Das war musikalisch durchaus gut, aber mir auf Dauer ehrlich gesagt etwas zu langweilig.
Der Samstag
Der Samstag stand für mich natürlich ganz im Zeichen des Auftrittes von Night in Gales. Erst mal galt es, die anderen Bandmitglieder in Empfang zu nehmen und mit Bändchen auszustatten. Zwischendrin ein wenig bei Scalpture und Blockheads reingelünkert, aber mehr war leider erst mal nicht drin. Gegen 15 Uhr ging es langsam zur Tent Stage und der Aufbau fing an. Der Backstage Bereich dort war leider ziemlich klein, Nightbearer waren gerade am Spielen und Avulsed bereiteten sich ebenfalls vor. Mit deren Drummer kam ich noch ziemlich nett ins Gespräch, durfte dann aber bei den Vorbereitungen mit anpacken. Leider hatten wir uns den mit Abstand heißesten Tag ausgesucht. Locker über 30 Grad, keine Wolke am Himmel und das Zelt war am Kochen. Vor dem Auftritt konnte ich noch Dödsrit abpassen, ein Fanboy Foto machen und mit dem Drummer quatschen.
Gegen 17.20 Uhr startete der Auftritt, das Zelt gut gefüllt und natürlich so einige Fans in der ersten Reihe. Vom Sound bekam ich auf der Bühne nicht wirklich viel mit, aber das Publikum zeigte durchweg positive Resonanz…wird also gepasst haben, was Kollege Jochen da zusammengemischt hat. Ein kurzes knackiges Set, gespickt mit Hits von mehreren Alben und zum Abschluss noch der Song „Iron Maiden“ von Iron Maiden, den es gar nicht unbedingt gebraucht hätte…die Leute haben auch das eigene Werk gebührend abgefeiert. Zum Abschluss noch ein geiles Foto mit der Crowd gemacht, wie es sich gehört.
Nach dem Gig hieß es abbauen und möglichst die Sonne meiden, da ich schon aussah, wie Captain Lobster. Leider bekam ich so nur bedingt den Dödsrit Auftritt mit, hatte die Band aber zum Glück schon vor ein paar Monaten live gesehen. Absolute Empfehlung. Pig Destroyer, Mol und Grave konnte ich ebenfalls nur anreissen…irgendwas ist ja immer. Zu Tiamat dann aber wieder zur Mainstage, denn mit dem Album Wildhoney bin ich auch irgendwie groß geworden. Auch wenn es sich um ein Set aus Clouds/Wildhoney Zeiten handelte, konnte Sänger Johan Edlund mich nicht abholen. Er schlich barfuß und mit einer Art Schlafanzug bekleidet wie 75 jähriger über die Bühne…auf mich wirkte das alles mehr als seltsam. Schade, hatte mich vorab drauf gefreut.
Am Ende alles halb so wild…eines der richtigen Festival Highlights sollte für mich eh auf der Tent Stage statt finden. Nämlich der Headliner des Samstags dort…Fulci. Die Kapelle aus Italien zelebriert ihren Death Metal und garniert diesen mit vielen Samples aus Zombiefilmen des gleichnamigen Regisseurs. Die Band mal außerhalb Italiens zu erwischen, war mir bis dato verwehrt. Das Zelt war zum zerbersten gefüllt, die Luft heiß und stickig. Der Auftritt war einfach nur der Hammer. Die Jungs gehen im Februar 2026 auf Europa Tour, schaut sie euch an! Ich glaube ich habe zum ersten mal 35 Euronen für nen Bandshirt ausgegeben. Wer sie noch nicht kennt, einfach mal Tropical Sun in Gänze gönnen.
Gorgoroth hab ich mir dann geschenkt, not my cup of tea. Bloodbath haben das Festival dann musikalisch beendet…das was ich von denen gesehen habe, war ok. Aber insgesamt waren die Headliner dieses Jahr einfach nicht meins.
Fazit
Das Party.San bleibt weiterhin ein top Festival Erlebnis. Wirklich noch faire Preise, ich liste mal aus dem Kopf was auf.
– Currywurst mit Brötchen 4,50
– 0,4l Bier 4,00
– 0,3l Cuba Libre 6,00
– Gulasch mit Nudeln 8,00
– halbes Hähnchen 7,50
– Currywurst mit Pommes am Pommeswagen ich meine 9,00 und das war wirklich sehr gut
Das sind echt noch zivile Preise, wenn man mit anderen Festivals vergleicht. Dazu ein Lineup, dass in Deutschland wohl seinesgleichen sucht, wenn man die härtere Schiene bevorzugt. Familiäres Ambiente und durchweg freundliche Mitarbeiter runden das Ganze gekonnt ab. Ich kann dieses Festival wirklich nur empfehlen. Die Headliner haben für mich dieses Jahr zwar nicht gezündet, aber vollkommen egal…es gibt massig andere super Bands und definitiv immer genug neues zu entdecken. Meine Highlights dieses Jahr definitiv Suffocation, Fulci, Brujeria, Dödsrit und natürlich Night in Gales. Und das ich mal wieder viele nette neue Menschen kennenlernen durfte, rundet das Event dann ab.
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