„Die Bibel des Heavy Metal – Rob Halfords heilige Schriften“

„Die Bibel des Heavy Metal – Rob Halfords heilige Schriften“

Rob Halford muss man wohl nicht wirklich vorstellen. Seit vielen Jahren ist er mit seiner prägnanten Stimme bei der britischen Metalformation JUDAS PRIEST aktiv. Zahlreiche Alben hat er mit seinem Gesang geprägt und unzählige Konzerte mit der Kultband aus Birmingham absolviert. Der Mann hat was zu erzählen. Bereits seine Autobiographie „Confess“ hat bei den Fans für Begeisterung gesorgt.

Jetzt legt der Mann, der in wenigen Tagen seinen 73. Geburtstag feiert, ein weiteres Druckwerk nach. Seit Anfang des Monats ist „Die Bibel des Heavy Metal – Rob Halfords heilige Schriften“ (welches im englischen Original unter „Biblical – Rob Halford’s Heavy Metal Scriptures“ erschienen ist) nun in deutscher Sprache für 22,90 Euro erhältlich. Auf knapp 300 Seiten bekommen wir interessante Einblicke, von einem der Urgesteine der weltweiten Metalszene. Wer seit Jahrzehnten im professionellen Business unterwegs ist, der hat Einiges erlebt und als Fan und musikinteressierter Leser ist man natürlich gespannt, welche Stories es zu erfahren gilt.

„Die Bibel des Heavy Metal – Rob Halfords heilige Schriften“

Wollen wir uns also das Buch einmal näher anschauen. Wenn man seine Schrift „Bibel“ nennt, ist es vermutlich nur konsequent, die 11 enthaltenen Kapitel als „Bücher“ (z.B. „Das Buch Genesis“) zu bezeichnen. Anders als in der Biographie, die das persönliche Leben von Rob Halford behandelt, soll es in diesem Buch um das Leben als Musiker gehen. Der Sänger sieht die Bibel als das über viele Jahrhunderte zusammengetragene Wissen der Menschheit. In Anlehnung daran hat er den Titel für sein aktuelles Buch gewählt, denn er empfindet es als eine Ansammlung von Informationen zu Themen wie dem Leben als Musiker in einer Band.

Wie entstehen Songs? Was passiert im Tonstudio und wie läuft es auf den Touren? Ist das Leben in einer Band wirklich so „toll“, wie man es sich als Außenstehender vorstellt? Diese und viele weitere Fragen werden beantwortet.

Es bleibt nicht bei einem Tattoo…

So erfahren wir, dass Rob Halford erst mit etwa 40 Jahren sein erstes Tattoo bekam und wie es dann mit zahlreichen nachfolgenden weiter ging. Wir bekommen den Hintergrund zu seinem Stilwechsel der Frisur von langen Haaren, über den kurzen blondierten Schnitt zum heute markanten Glatzkopf. Es ist wie so oft: man kann es nicht allen Recht machen. Das macht es aber trotzdem zu einer ziemlichen Herausforderung, die Setlist für die Konzerte zu erstellen. Kraftvoller Beginn, wann baut man ruhigere Songs ein? Welche Klassiker MÜSSEN dabei sein? Wilde Party im Tourbus? Ja, die gab es auch bei JUDAS PRIEST. Aber das ist auch eine Frage des Alters.

„Bitte signieren Sie mein Baby!“

Welche Forderungen Fans stellen, wenn es darum geht, auf die Gästeliste zu gelangen…das berichtet der JUDAS PRIEST-Sänger uns ebenso, wie interessante Aspekte zu Themen wie Merchandise, Fans und deren – teils kuriose – Autogrammwünsche, der Umgang mit der Presse und der Bedeutung von Geld. Diese und viele weitere Themen werden interessant und nachvollziehbar erläutert. Wir bekommen hautnahe Einblicke und man kommt mehrfach nicht um ein Schmunzeln herum.

Wie lautet das Fazit zu diesem Buch?

Welches Fazit hat man abschließend zum neuen Buch von JUDAS PRIEST-Frontmann Rob Halford ziehen? Die zahlreichen Geschichten über sich selbst und Anekdoten zu Begebenheiten aus dem Musikgeschäft als Sänger einer international erfolgreichen Metalband sind anregend und amüsant zu lesen. Schade finde ich, dass keinerlei Fotos enthalten sind. Viele Bücher bauen ja Bilder zur Auflockerung ein oder haben zumindest einen mehrseitigen Fotoblock (z.B. in der Mitte des Buches). Es wäre sicher sehr interessant gewesen, auch in optischer Form die entsprechenden Eindrücke vermittelt zu bekommen, die wir in den Erzählungen von Halford geschildert bekommen. Ansonsten ist es insgesamt ein wirklich lesenswertes Buch.

Wer mehr zu JUDAS PRIEST lesen möchte, der sollte man hier und dort schauen.