Cradle of Filth und Co. rockten Bochum trotz Chaos und Technikproblemen
Gestern Abend versammelten sich Metalheads, Goths und Vampirfans in Bochum, um ein Line-up zu erleben, das düstere Melodien, rohe Energie und meisterhafte Bühnenerfahrung versprach. Doch was die Fans erwartete, war eine Mischung aus musikalischen Höhepunkten und unerwarteten Herausforderungen.
IGNEA aus der Ukraine standen nicht auf dem Programm
Der Abend begann mit einer Überraschung: Die ukrainische Band IGNEA, die überhaupt nicht angekündigt war, eröffnete das Konzert bereits um halb acht – noch vor dem offiziell geplanten Beginn um 20 Uhr. Da das Set aber nur gut eine halbe Stunde dauerte, beendete die Band ihre Show folglich for dem kommunizierten Beginn. Schade für Band und Fans… Die Band, die seit 2013 eine eindrucksvolle Mischung aus melodischem Metal, symphonischen Elementen und einer Prise mittlerer Osten- und Synthesizer-Klängen kreiert, schaffte es dennoch, die anwesenden Fans mit ihrem kurzen, aber intensiven Set zu fesseln. In den Anmoderationen dominierte thematisch der Krieg in der Ukraine. Und die Band nutzte die Gelegenheit, um sich bei den deutschen Fans für ihre Unterstützung zu bedanken. Aber auch, um an den notwendigen fortlaufenden Support zu erinnern. IGNEA’s düsterer, schwarz angehauchter Symphonic Metal passte perfekt zur Stimmung des Abends und bereitete das Publikum auf den kommenden Headliner vor.
Butcher Babies seit Juli nur noch mit einer einzigen Sängerin
Als zweite Band des Abends betraten die Butcher Babies die Bühne. Die US-amerikanische Metal-Band aus Los Angeles, die für ihre explosiven Auftritte bekannt ist, brachte eine völlig andere, aber ebenso packende Energie mit. Trotz des stilistischen Kontrasts – Groove Metal, Thrash und Metalcore standen im Vordergrund – bewiesen die Butcher Babies, dass Offenheit in der Metal-Community groß geschrieben wird. Frontfrau Heidi Shepherd, die nach dem Ausstieg ihrer Kollegin Carla Harvey im Juli die Bühnenpräsenz nun allein trägt, füllte die Bühne mit einer unaufhaltsamen Energie. Sie sprang, tanzte und schrie sich durch das Set, als gäbe es kein Morgen, und riss das Publikum mit ihrer unbändigen Power mit.
Headliner Cradle of Filth kämpfen mit Problemen
Dann war es endlich Zeit für den Headliner des Abends: Cradle of Filth. Doch das Konzert der britischen Extreme-Metal-Legenden wurde von massiven Tonproblemen überschattet. Immer wieder brach der Sound im Publikum auf Zimmerlautstärke herunter, nur um sich dann unkontrolliert zu steigern. Teile der Band waren zeitweise gar nicht zu hören, was die ersten Songs zu einer Geduldsprobe machte. Für die Band nochmehr als für das unbeirrbar begeisterte Publikum, schien es. Dani Filth, der charismatische Frontmann, versuchte sich einen Ärger nicht anmerken zu lassen: Sein professionelles Auftreten ließ ihn die Show trotzdem weitgehend souverän durchziehen. Besonders seine berüchtigten hohen Screams, ein Markenzeichen der Band, schienen unter den Umständen zu leiden – ob das an den Technikproblemen lag oder ob er selbst auch stimmliche Schwierigkeiten hatte, blieb unklar.
Trotz all dieser Herausforderungen zeigte sich die Band als das, was sie ist: erfahrene Altmeister des Extreme-Metal. Die Mitglieder von Cradle of Filth ließen sich nicht beirren und lieferten eine Show ab, die das Publikum trotz der Widrigkeiten feierte. Die Setlist ließ keine Wünsche offen und spannte den Bogen über die beeindruckenden vier Jahrzehnte Bandgeschichte. Besonders der neue Song „She is a Fire“ aus dem aktuellen Live-Album „Trouble and Their Double Lives“ stach heraus und machte Lust auf ein neues Studioalbum. Das letzte ist schließlich schon eine ganze Weile her… Natürlich durften auch Klassiker wie „Dusk and Her Embrace“, „Cruelty Brought Thee Orchids“ und „The Principal of Evil Made Flesh“ nicht fehlen, die das Publikum in ekstatische Stimmung versetzten.
Zugabe gewünscht? Noch drei Live-Shows folgen im Winter
Wer die Band gestern verpasst hat oder noch nicht genug hat, kann sich schon jetzt auf drei weitere Termine freuen. Cradle of Filth werden im Winter erneut in Deutschland und Luxemburg zu sehen sein: 13. November 2024, Markthalle Hamburg; 2. Dezember 2024, Rockhal, Esch Alzette/Luxemburg; 4. Dezember 2024, SO 36, Berlin.
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Bildquellen
- Ignea – Bochum 2024 – Band: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
- Ignea – Bochum 2024 – Gesang: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
- Butcher Babies – Bochum 2024 – Hand am Ohr: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
- Butcher Babies – Bochum 2024 – Hände: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
- Cradle Of Filth – Bochum 2024 – Gitarrensolo: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
- Cradle Of Filth – Bochum 2024 – Gitarre Bass Drums: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
- Cradle Of Filth – Bochum 2024 – Dani Filth sw: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
- Cradle Of Filth – Bochum 2024 – Titelbild: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
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