THRESHOLD – Support AFTER LAPSE, VIRTUAL SYMMETRY

THRESHOLD – Support AFTER LAPSE, VIRTUAL SYMMETRY
Das Geheimnis hatten wir ja vor wenigen Tagen hier gelüftet. Die britische Prog-Formation THRESHOLD wird als Co-Headliner auf dem Duisburger RAGE AGAINST RACISM-Festival spielen. Vorher galt es aber noch einige Gigs auf der eigenen Tour zu absolvieren, so auch an jenem Abend in Essen im TUROCK. Es sollte 2 Vorbands geben, weitere Informationen lagen uns aber nicht vor. Offen für Alles spazierten wir also in das Venue. Der erste Gang führte uns zum Merch-Stand, denn die dort präsentierten Shirts geben ja schon mal gerne einen Aufschluss bezüglich der auftretenden Künstler. So waren wir also bald schlauer. Als wir gegen 19:00 Uhr kurz vor dem Einlass in der Schlange vor der Halle standen, warteten etwa 120 Leute mit uns und es stand zu befürchten, dass es eine maue Resonanz geben könnte. Das wäre schade gewesen. Denn 3 Bands für 34 Euro an der Abendkasse sind doch mal eine faire Ansage.
Los ging es dann auch pünktlich um 19:30 Uhr wie angekündigt mit AFTER LAPSE. Die spanische Band spielte an diesem Abend ihren ersten Auftritt auf dieser Tour (bis zum Vorabend hatten ODDLAND diesen Slot ausgefüllt) und Frontmann Ruben Miranda betonte wiederholt wie dankbar man sein, bei dem Billing dabei zu sein. Nach und nach hatte sich das TUROCK gefüllt und so konnte man vor voller Hütte sein Debütalbum „Face the storm“ mit seinen 11 Stücken servieren. Der Fünfer hatte für das Publikum ein Set von etwa einer halben Stunde parat und spielte u.a. Songs wie „The lie“. Zu einem Song haben wir hier auch mal für einen kleinen Höreindruck das offizielle Video für euch.
THRESHOLD – Support AFTER LAPSE, VIRTUAL SYMMETRY
Engagiert aber teils recht unbeholfen wirkend performte man sein Material. Progressive Metal, bei dem aber durchaus auch mal ruhigere Töne angeschlagen wurden. Der Ausklang war dann mit „Come undone“ (siehe Video) wieder eher härter gestaltet. Durch das Keyboard und die Gitarre getragene Melodien wussten insgesamt zu gefallen. Der Gesang fiel leider schwach aus und bildete keinen passenden Gegenpart zu der instrumentellen Leistung der Band. Der Sound bzw. Mix hätte auch besser sein können. So war der Beginn des Konzertabends vor dem wie bei Prog-Konzerten typischen männerlastigen Publikum eher mäßig.
Umso mehr freuten wir uns auf die nachfolgende Combo – VIRTUAL SYMMETRY, denn zum im September 2022 erschienenen Album hatten wir auf metal-heads.de die Review abgeliefert. Zwei Drittel der Songs des heutigen Sets sollten vom aktuellen selbst betitelten Release sein. Die Italiener wirkten bei ihrem Auftritt schon deutlich professioneller und eingespielter als der Opening Act. Die 40-Minuten-Show enthielt u.a. Tracks wie „My story unfolds“ vom aktuellen Album, außerdem 2 Tracks vom „Exoverse“-Release. Ein agiler Sänger im Fokus, die Drums wuchtig und heavy. Symphonisch bis proggig. Zwischenzeitlich hat man es mit dem Einsatz der Nebelmaschine mal etwas übertrieben.
Man zeigte sich spielfreudig, teils wirkte die Performance der einzelnen Musiker aber voneinander losgelöst. Progressive Drums und die E-Gitarre bestimmten das Material. Gerade Frontmann Marco Pastorino überraschte mit seiner Leistung positiv. Der Schlagzeuger wirkte optisch und auch vom Auftreten teils etwas „in der falschen Band“. Insgesamt wusste der Auftritt des Fünfers aus Südeuropa zu gefallen und so ging das an diesem Freitagabend überraschend gut gefüllte TUROCK in die letzte Umbaupause des Abends.
THRESHOLD stimmen uns für den Auftritt in Duisburg ein…
Gegen 21:20 Uhr begannen die Briten ein begeisterungswürdiges Set. Mit nur einem Drumkit auf der Bühne hatte man deutlich mehr Platz und während Keyboarder Richard West im Bühnenhintergrund postiert war, bildete Drummer Joanne James den Gegenpart auf der anderen Seite. Die beiden Herren an der Gitarrenfront – Bassist Steve Anderson und das einzige noch verbliebene Gründungsmitglied Karl Groom an der Gitarre (der gute Mann ist grau geworden, was ihm aber altersmäßig auch zusteht) – agierten teils im Doppelpack, dann wieder jeder auf seiner Bühnenseite. Die meiste Bewegung ging von Frontmann Glynn Morgan aus. Der Sänger, der zwischenzeitlich auch immer mal zur Gitarre griff, strahlte eine enorme Spielfreude aus und schien von der positiven Reaktion der Fans im Venue begeistert.
Bei Songs wie „Let it burn“ gab es kraftvolle Drums. Mich begeisterte vor allem „Slipstream“, den Hauptteil der Setlist machten aber Lieder vom Ende 2022 veröffentlichten „Dividing lines“-Album aus. So startete man z.B. mit „Haunted“ in seinen Auftritt. Wie möchte man das Auftreten von THRESHOLD beschreiben? Souverän, eingespielt und unaufgeregt! Aber der bereits längere Tourverlauf zeigte sich dann auch und so zeigten sich nach ein paar Songs stimmliche Schwächen beim Sänger. Der Stimmung beim Publikum tat das keinen Abbruch. So kam etwa „Silenced“ gut an. Wahnsinn auch, was der Schlagzeuger aus dem kleinen Kit rausholt.
Proggiges Drumming. Fett. Zum Ende des regulären Sets spielte man „Lost in translation“ bei dem neben dem Schlagzeugspiel mit Power musikalisch eine eher nachdenkliche Stimmung aufkam. Nach einem kurzen Ausflug in den Backstage-Bereich kehrten die 5 Musiker auf die Bühne zurück und legen mit „King of nothing“ und „Small dark lines“ noch 2 Songs nach, bevor das Konzert gegen 23:00 Uhr endet. Es soll übrigens in diesen Zeiten, wo alles deutlich teurer wird, auf die sehr humanen T-Shirt-Preise hingewiesen werden. Für um die 20 Euro (je nach Modell) erhielt man sein Tour-Souvenir. Entsprechend groß war der Andrang am Merchandise-Stand und der freundliche Mitarbeiter hinter der „Theke“ bat um das Bilden einer Reihe, damit er den Überblick behält. Nach 14 Tracks war es also vorbei. Ein feiner Konzertabend im Prog-Revier. Gerne wieder…THRESHOLD seht ihr in wenigen Wochen „umsonst und draußen“ beim RAGE AGAINST RACISM (09. & 10.06.2023) am Festivalsamstag!
Hier findet ihr die Festival-Homepage und ansonsten bei metal-heads.de als offiziellem Medienpartner immer die aktuellen News, Vor- und Nachberichte, Interviews mit den auftretenden Bands etc. – also schaut gerne regelmäßig bei uns vorbei!
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Bildquellen
- Afterlapse – 28.04.23 Essen Turock: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Virtual Symmetry – 28.04.23 Essen Turock: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Threshold – 28.04.23 Essen Turock: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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