Therapy? Hard Cold Fire – kurz und knapp, aber auch knackig?
Hard Cold Fire heißt es, das neue Album der nordirischen Rocker Therapy? und es ist auch schon deren 16. Studioalbum. Das ist auch kein Wunder, denn die Mannen um Andy Cairns sind ja auch schon seit über 30 Jahren im Geschäft.
Upps, wir sind alt!
Es ist ja leider wahr, dass nicht nur ich sondern auch ein Großteil von uns vor beinahe 30 Jahren den ersten Kontakt mit der Band hatten. Dabei kann ich mich doch noch sehr gut dran erinnern, wie ich im Old Daddy in Duisburg auf Screamager oder Nowhere vom genialen Album Troublegum versucht habe zu tanzen; rumgeschubse trifft es da schon besser.
Und dann wurde es plötzlich lange dunkel für mich und Therapy?; ich habe einfach lange nichts mehr angehört, da mir irgendwie nichts mehr gefallen hat. Irgendwann kam dann mal Callow vom letzen Album Cleave dazwischen, aber auch da ging die Lust schnell verloren.
Therapy? zum sechzehnten – und?
Was und? Entschuldigung, schwelge grade noch in Erinnerungen. Aber da ist es nun, das Album Nr. 16 Hard Cold Fire. Als erstes überrascht mich die Spielzeit der 10 Songs, da es doch nur etwas über 31 Minuten sind. Kein Wunder, denn das längste Stück Mongrel kommt auf glatte 3:37 Minuten. Poundland Of Hope And Glory schafft es tatsächlich nur auf kurze 2:25 Minuten. Das sind wir ja von der Band gewöhnt.
Schafft es Hard Cold Fire als Jungbrunnen?
Ja, einfach ja. Schon der Opener They Shoot the Terrible Master haut mich um. Rockig, punkig und voll auf die zwölf und dann noch ein Refrain zum mitgrölen. Was will man mehr? Vielleicht beantwortet Woe die Frage. Joy wurde schon veröffentlicht und kommt jetzt in Gesamtbetrachtung des Albums nicht mehr so ganz gut bei mir weg. Das folgende Bewildered Herd schlägt es an Ende meiner Rangfolge.
Selbstverständlich gibt es auch Ausreißer in eine andere Richtung. Diesmal mit Two Wounded Animals, der ein bisschen gesetzter rüberkommt, aber eindeutig zu meinen Favoriten hier gehört. To Disappear reihe ich mal an vorletzter Stelle ein und das längste Stück Mongrel weit davor.
Jetzt kommt er mein absoluter Favorit auf dem Album: Poundland Of Hope And Glory. Zusammen mit dem Opener die absoluten Abrissbirnen. Für gute Songs reichen auch mal um die 2:30 Minuten.
Bleiben noch zwei übrig, Ugly und der Rausschmeißer Day Kollaps. Besser hätte das Album dann auch nicht zu Ende gehen können. Ugly tritt noch mal aufs Gaspedal und Day Kollaps tritt auf die Bremse. Herrlich!
Fazit
Nee, was macht das Album Spaß. Kurz, knackig und gut! Ich sage auch, dass es nicht hätte länger sein dürfen. In der Kürze liegt bekannterweise die Würze (und 2 Euro liegen im Phrasenschwein) und genau das haben Therapy? mal wieder bestens bewiesen.
Warum sollte ein nur vor Energie strotzendes Rock-Punk-Heavy-Album auch länger sein? Genau: gar nicht. Die Songs ballern einen um die Ohren, dass diese anfangen zu schlackern. Da passt es genau, dass sie sich zur Hälfte und am Ende mal ausruhen können.
Blick zurück nach vorne
Das Album hätte so auch vor 30 Jahren funktioniert. Das soll jetzt kein Vorwurf sein, dafür feier ich Hard Cold Fire grade zu sehr ab. Versteht es vielmehr als Huldigung an unsere gute alte Zeit mit dem Bierglas in der einen und der Kippe in der anderen Hand auf der Tanzfläche im Old Daddy.
Tränchen im Auge
Das musste ich doch grade noch fast besagte Träne wegwischen. Denn es wird solche Abende im Old Daddy Duisburg nie wieder geben. Unser Keller wurde verkauft und umgebaut. Was man so hört, soll der alte Charme endgültig verloren sein.
Aber was uns bleibt ist die Musik. Und Therapy? wird ein Teil davon bleiben.
Hard Facts
Also noch mal zusammengefasst. Am 5. Mai erscheint das neue Album über Marshall Records. Bestellt werden kann es immer noch hier in limitierter Auflage.
Insgesamt zehn Songs haben es auf das Album geschafft, bei einer Spielzeit von 31:20 Minuten.
- They Shoot the Terrible Master
- Woe
- Joy
- Bewildered Herd
- Two Wounded Animals
- To Disappear
- Mongrel
- Poundland of Hope and Glory
- Ugly
- Days Kollaps
Und noch was in eigener Sache
Natürlich gibt es noch viele weitere News, Reviews und Live-Berichte aus der Szene der harten Töne bei uns. Um ja nichts zu verpassen, abonniert ihr am besten unseren kostenlosen Newsletter oder folgt uns bei Facebook. Die besten Bilder findet ihr dann bei Instagram und unser YouTube Channel hält auch noch einiges parat. Schaut mal rein und lasst uns ein paar Kommentare da. Dankeschön!
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- Therapy? Hard Cold Fire Cover: KINDA Agency
Neueste Kommentare