Turock Fest 2023

Das allseits beliebte und auch von uns gerne beworbene „Umsonst & draußen“ Turock Festival 2023 in Essen ist dieses Jahr in die Halle gezogen. Und direkt nach Bochum. Ganz umsonst konnte es nicht bleiben. Aber 36 Bands an zwei Tagen für schlappe 49,95 Euro. Und dann noch mit fetten Headlinern… Rechnet selbst: Das ist ja fast schon wie Diebstahl!
Ruhr Congress Bochum
Dem Ruhr Congress Bochum mangelt es ehrlich gesagt etwas an Flair. Andererseits ist der Laden riesig. Es sieht aus wie frisch gewienert, hält genug Toiletten etc. parat und bietet mit 2 Konzerthallen, wovon eine einfach riesig ist, genug (oder sogar etwas zuviel) Platz für das Turock Festival. Eine Nummer kleiner hätte es sicherlich auch getan, aber wer will sich ernsthaft über Sauberkeit und zuviel Platz beklagen? Dazu, kurz erwähnt, in beiden Hallen bei ALLEN Bands brillanter Sound und, auch nicht selbstverständlich: volle Brause Licht und Sound für die Kleinste und die größte Band.
Womit das Turock Festival und deren Veranstalter den Spagat mal wieder hinbekommen haben: Location, Preis, Bands, Sound… Alles erste Sahne! Damit wäre ja eigentlich schon alles gesagt, ein paar Eindrücke haben wir aber auch noch gesammelt:
Leider muss hier erwähnt werden, dass es Kommunikationsschwierigkeiten gab und wir daher den Freitag komplett verpasst haben. Also rein in den Samstag:
Direkt nach dem Aufstehen los…
und Zack ballern uns um 16.40 Uhr Darkness Surrounding aus Wuppertal Melodic Death Metal um die Ohren. Die jungen Musiker haben eine sehr ordentliche Präsenz, sind abwechslungsreich, zwischendurch ganz schön schnell für „Melodic Death“ überzeugen auch bei den clean vocals… und interagieren wie alte Hasen mit dem Publikum. Ich denke wenn die Gitarren einen fetteren Sound hätten würden die Songs live noch mehr reinhauen, ich bin mir sicher: da geht noch mehr! Mal reinhören!
Pentagram
Die Türken, mir persönlich völlig unbekannt, sind für den Ruhrpott natürlich eine Idealbesetzung. Das musikalische Feuerwerk aber, dass hier entfacht wird, sucht seinesgleichen. Die Band bietet mit den zahlreichen Musikern, vielen Stimmen und instrumentalem Bombast eine Show mit großem Sound, großen Gesten und dem Eindruck, dass man sie im Stadion sehen sollte auf noch größerer Bühne. Man sieht ja viele Bands und viele Shows. Aber das hier ist magisch. Live der absolute Hammer!
Obscurity
Die bergischen Löwen aus dem bergischen Land bringen den bergischen Hammer mit und spielen Pagan Death Metal. Ob des den Grafen von Berg gefallen hätte? Wohl kaum. Mir und den Anwesenden aber auf jeden Fall, ich finde es ganz cool wenn die Bands sich mit der lokalen Geschichte und Gegend verbinden und somit die Kultur und Geschichte der Jahrhunderte in moderne Kultur transportieren. Das machen Obscurity nun auch schon ein paar Tage, Band und allen voran der Sänger haben die Leute im Griff. Kann man sich immer wieder reinziehen.
Frostshock
gehen ab. Der Sänger macht und ist die Show. Ich hab wohl noch irgendwo von Melodic Thrash Death gelesen… aber solange ich da war, war da nix „Melodic“ *lach*.
Thrash Death. Heimspiel. Spielfreude. Coole Sache.
Saint Serpent
Stoner Rock aus Wesel, mischen sich im Billing mit einigen anderen lokalen Bands unter die Großen und bringen die USA nach Bochum. Wo Stoner drauf steht ist hier auch Stoner drin. Coole Jungs, viel Mundharmonika, cooler Sänger, an dessen Bühnenpräsenz sich die Band orientieren sollte.
John Diva and the Rockets of Love
Hab ich USA gesagt? Ja gut, wer da noma die fette Klatsche holen wollte ist zu den Guns`n`Roses lookalikes von John Diva gehuscht. Besagte können sich hinter der Show und Spielfreude John Divas und der Rockets of Love verstecken. Coole Show mit ordentlich Spaß!
Ich sag nur: „Hard rockin´ live, hold on tight, don´t let go!“
The Very End
Nicht nur dem Sänger als großem Sympathieträger muss man immer wieder ein Kompliment machen: Technisch perfekt, abwechslungsreich, in Teilen sphärisch und als Band groß in Sound, Show und Arrangements.
Sacred Reich
bringen dann doch fast alle Besucher in der großen Halle zusammen.
Und nun muss man mal eine Lanze brechen. Phil Rind und Sacred Reich sind eine herausragende Live Band. Die persönlichen und politischen Ansagen von Phil gehen in die Tiefe und berühren und machen für mich einen Live Auftritt perfekt.
Statt also „nur“ Bands beim Musik machen zuzusehen geht man hier in den Dialog mit den Musikern, nimmt Persönliches mit und hat weit über den Konsum hinaus ein echtes Live Erlebnis. Großen Dank! Also: volle Halle, geiler Sound, volle Lichtshow, eine der lang erwarteten Bands des Tages. Phil dankt für ein wundervolles Leben, dass die Musik und die Fans ihm und der Band ermöglicht haben, dankt für den Support und verspricht eine neue Platte für nächstes Jahr.
Umgekehrt muss man sich ebenfalls bedanken. Danke Phil und Sacred Reich, geile Musik, geile Haltung und live geil!
Prestige
Stell dir vor unten spielen Death Angel und bei dir stehen nur 100 Leute. Kannst du Scheiße finden oder mit deinen Kollegen einfach alles geben. Wer sich Prestige gegeben hat, hat auf jeden Fall ´ne coole Show gesehen, ordentlicher Thrash Rock mit groovigem Sound zum mitrocken und headbangen, thumbs up!
Death Angel
selbst haben einen Moment gebraucht um sich warm zu spielen, ich war aber schon immer erstaunt wieviel Energie sie dann produzieren können, selbst wenn es die abertausendste Show ist. So trifft hier eine Band, die seit 40 Jahren liefert, auf ein Publikum, dass ebenfalls seit 40 Jahren, oder je nach Jahrgang ein paar Tage mehr oder weniger, Death Angel feiert. und so huldigt man sich gegenseitig.
Schizophrenia
Erinnert ihr euch an die Zeiten in denen die Schlagzeuger die Becken hoch hingen und dann 3 langhaarige auf die Bühne kamen um gemeinsam alles in Schutt und Asche zu legen? Wo die Bühne voller Stagediver war und alle ihre Körper in einen moshpit zu Schrott geslamt haben? Also Schizophrenia haben ihren Part erfüllt. Rohe Gewalt auf der Bühne und der mit Abstand beste Snare Sound aller Tage! Hut ab, die Jungs haben den Laden zerlegt!
Sodom
Absolute Traumbesetzung als Headliner in der großen Halle natürlich Sodom. Die Jungs, gut aufgelegt, thrashen die Halle nieder und finden dabei eine gute Spur quer durch die Lieblingssongs der Menge. Für mich die Highlights mit Agent Orange, Remember the Fallen und Sodomy and Lust im Koffer gehabt, Bombenhagel darf am Ende natürlich nicht fehlen. Wer jetzt noch stehen konnte ist noch rüber zu Krisiun, wir haben nun aber unsere Rollator gepackt und sind abgezockelt.
Wir sind gespannt wie sich das Turock Fest in den nächsten Jahren entwickeln wird und drücken hier allen Beteiligten die Daumen!
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Bildquellen
- Saint Serpent 28.10.23 Turockfest Ruhrcongress: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- John Diva 28.10.23 Turockfest Ruhrcongress: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- The very End 28.10.23 Turockfest Ruhrcongress: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Sacred Reich 28.10.23 Turockfest Ruhrcongress: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Death Angel 28.10.23 Turockfest Ruhrcongress: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Sodom 28.10.23 Turockfest Ruhrcongress: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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