FACTORY OF ART – Die Wiederauferstehung
(English version down below)
Progressive Melodic Metal
Wir von ‚metal-heads.de‘ möchten auf eine Band aufmerksam machen, deren Beginn in das Jahr 1990 zurückreicht. FACTORY OF ART (Facebook) hatten sich damals in Leipzig mit dem Ziel gegründet, anspruchsvolle Musik mit fordernden Strukturen zu erschaffen, die man nicht an jeder Ecke hören konnte. Dies war FACTORY OF ART jedenfalls gelungen, denn sie konnten eine Reihe renommierter Musikpreise einfahren (Deutscher Rockpreis 1993, Goldener Rockinger 1994, Gewinner des „Unerhört! 2000“ des Rock Hard Magazins).
In den folgenden Jahren haben sie damals mit den ganz Großen der Metal-Szene die Bühnen geteilt. Beispielhaft seien hier ICED EARTH, BLIND GUARDIAN, GAMMA RAY, METAL CHURCH oder NEVERMORE genannt. Solche Mitstreiter verdient man sich wahrlich nicht mit 08/15-Metal. Da muss schon mehr dahinterstecken.
Leider wurde das Bandprojekt irgendwann eingefroren, weil trotz der Erfolge alles drumherum trotzdem nicht so rund lief. Die Jungs waren ausgelaugt und resigniert, was unter anderem auch am damaligen Label lag, wo man besser nicht unterschrieben hätte. Nun, letztlich lag es auch daran, dass es innerhalb der Band Differenzen über die weitere musikalische Entwicklung gab. So ging schließlich jeder seiner Wege. Ein Schicksal, dass es bekanntermaßen bei vielen Bands gab. So ein Bandleben hat es eben in sich.
Einige Zeit später im Jahr 2012 gründeten einige der Ehemaligen ganz stressfrei die Cover-Band FACTORY UNDER COVER und hatten sich damit etabliert. Doch irgendwie spukte der Gedanke an alte Zeiten mit FACTORY OF ART immer in den Köpfen herum und schließlich wurde
das 30-jährige Jubiläum
als Anlass genommen, um quasi noch mal neu anzufangen und einen erneuten Anlauf zu starten. Man hat sich wieder zusammengefunden. Das geniale an der Sache ist, dass man sogar beide Sänger für die Wiedergeburt der Band gewinnen konnte. Denn die haben jeweils eine unterschiedliche Stimmfarbe, doch dazu später mehr. Den Auftakt bildet nun die Neuauflage der EP „Point Of No Return“ aus dem Jahre 1997, die nun auch als digitaler Stream bzw. Download zur Verfügung steht. Auf dem Cover sind junge adrette Typen in feinem Zwirn zu sehen. Bei dem schicken Outfit hätte ich jedoch ehrlicherweise eher an feine italienische Tenöre gedacht als an eine Metalband.
Aber zurück zur Musik… Angesichts der wertigen Kompositionen lässt sich die Mucke auch im Jahre 2022 noch sehr gut hören. Drei Songs, die mit einer schönen Atmosphäre aufwarten. Der Schwerpunkt liegt bei diesen drei Songs auf Melodik, die sowohl in ruhigerer Form auftritt, aber auch etwas rifflastiger daherkommen. Die Songstrukturen sind filigran ausgearbeitet und können mit netten Details aufwarten. Für damalige Verhältnisse waren das auf jeden Fall Songs, die sich qualitativ von der Masse wohlwollend abgehoben haben. Allerdings sind die Songs erheblich softer bzw. zurückhaltender, als man es von FACTORY OF COVER erwartet hätte. Am besten hat mir noch der Song
„Silent Crying“
gefallen, der mich eingefangen hat. Einfühlsamer Gesang in einem insgesamt sehr sphärischen Song, der sich in die Ohren schmeichelt. Doch dabei bleibt es nicht, denn der Song wird zu einer epischen Geschichte mit heavy Riffs und tollem Chorus. Und wie geil das auch live klingt. Davon könnt Ihr Euch direkt in einem Video überzeugen, denn FACTORY OF ART haben den Song „Silent Crying“ im Juli 2021 live performt. Gar nicht so einfach mit zwei Stimmen zu harmonieren, aber das klappt auch live wunderbar.
Das Debütalbum „GRASP“
aus dem Jahre 1996 hat mich voll überzeugt. Auch wenn das Album schon einige Jahre auf dem Buckel hat, muss ich sagen, dass es wirklich erstklassig ist. Die progressiv aufgebauten Songs wissen zu begeistern und hier wird schon glasklar deutlich, dass die Band schon in jungen Jahren von normalen Standards nicht viel gehalten hat. Die Qualität ist für damalige Verhältnisse auf sehr hohem Niveau und auch im Jahre 2022 sind die Songs nach wie vor erstklassig. Ich liebe diese starke melodische Ader, das ausgefallene Songwriting und die heavy Riffs. Der Gesang von Gunter ist darüber hinaus mega und geht manchmal so in Richtung Queensrÿche.
Ich würde es fantastisch finden, wenn man diese Songs noch mal komplett auf dem aktuellen Stand der Technik neu aufnehmen würde. Da hat man heute ganz andere Möglichkeiten. Denn die Songs sind echt der Hammer und meiner Meinung nach würde diesen eine Produktion gut bekommen, die mehr Druck aufbauen und die Gitarren dominanter erklingen lassen würde.
Auf dem Album ist sogar Chris Boltendahl von GRAVE DIGGER bei dem düsteren Song „Until The End Of Time“ zu hören. Eine ziemlich coole Kombination. Es ist der dritte Song auf dem Album-Stream.
„The Tempter“
folgte leider erst sechs Jahre später. Dafür war es ein würdiger Nachfolger des Debütalbums. Die soundtechnische Erscheinung hätte ich mir auch beim Album „Grasp“ gewünscht. Der Sound wurde deutlich rauer und härter, was man nicht nur bei den Gitarren raushört. Darüber hinaus gab es ein Wechsel am Mikro. Der neue Vocalist Petri war in der Tonlage tiefer unterwegs. Das passte natürlich auch zum Stil von FACTORY OF ART. Der Sound erinnert mich teilweise an die großartigen 90’er Bands wie SAVATAGE oder DREAM THEATRE. Diese Mischung aus atmosphärischer Melodik und (dunklem) schweren Riffing gab es dort auch. FACTORY OF ART gehen aber noch härtere Wege und lassen sich auch mal zu einer Thrash Metal Arie hinreißen wie beim Song „The Tempter“. FACTORY OF ART predigen ihren Sound mit Samthandschuhen und Schlagring.
Den Song „No Tears“ hat man im letzten Jahr noch einmal komplett neu eingespielt und in einem Video umgesetzt. Und wie ich schon bereits erwähnte… Die Musik ist zeitlos und macht neu eingespielt richtig was her.
Man hat große Pläne
FACTORY OF ART wollen es noch einmal wissen. Sie brennen auf eine Fortsetzung ihrer Geschichte. Ich finde das nach all der Zeit bewundernswert. Und wie ich erfahren durfte, ist das Songwriting schon sehr weit vorangeschritten. Man will sich keinen Stress machen und irgendwas übers Knie brechen, denn nach wie vor möchte man qualitativ erstklassig abliefern. Ich bin jedenfalls guter Dinge, dass das Album ein echter Knaller wird. Bis dahin werden uns FACTORY OF ART vielleicht mir weiteren Neuauflagen ihrer alten Songs beglücken oder sogar in absehbarer Zeit einen neuen Song präsentieren. Egal, was kommt…. Ihr werdet es hier bei ‚metal-heads.de‘ erfahren. Ich jedenfalls bin gespannt wie ein Flitzbogen, was die Herren für Pfeile im Köcher haben werden.
English version
FACTORY OF ART – The reunion
Progressive Melodic Metal
We from ‚metal-heads.de‘ would like to draw attention to a band whose beginning goes back to the year 1990. FACTORY OF ART (Facebook) had formed at that time with the aim to create demanding music with challenging structures, which could not be heard everywhere. In any case, FACTORY OF ART succeeded in doing so, as they were able to win some renowned music awards (German Rock Award 1993, Goldener Rockinger 1994, winner of the „Unerhört! 2000“ of the Rock Hard magazine).
In the following years they shared the stages with the big names of the Metal scene. For example ICED EARTH, BLIND GUARDIAN, GAMMA RAY, METAL CHURCH or NEVERMORE. You really don’t earn such comrades-in-arms with 08/15-Metal. There must be more behind it.
Unfortunately, the band project was frozen at some point, because despite the successes everything around it still did not go so smoothly. The guys were exhausted and resigned. This was ultimately also due to the fact that there were differences within the band regarding the direction in which it should now go musically. So finally everyone went his own way. A fate that is known to have happened to many bands. Such a band life has it in itself.
Some time later in 2012, some of the alumni formed the cover band FACTORY UNDER COVER. From this point on they were quite stress-free and had established themselves. But somehow the thought of old times with FACTORY OF ART was always slumbering in the back of their mind. Now the
30th anniversary
is the occasion to make a fresh start. They got together again. The ingenious thing about it is that they even now both singers join the band. The beginning is now the reissue of the EP „Point Of No Return“ from 1997, which is now also available as a digital stream or download. On the cover you can see young neat guys in fine threads. With the outfit, however, I would have honestly rather thought of fine Italian tenors than a metal band.
But back to the music… Given the quality of the compositions, the music is still very listenable in 2022. Three songs that come up with a nice atmosphere. The focus of these three songs is on melodicism, which occurs both in quiet balladic form, but can also come across a bit more riff-heavy. The song structures are filigree worked out and can come up with nice details. For the time, these were definitely songs that stood out from the crowd in terms of quality. However, the songs are considerably more restrained than one would have expected from FACTORY OF COVER.
„Silent Crying“
is the best of the three for me. Very sensitive vocals in an overall very spherical song that flatters the ears. But it doesn’t stop there, because the song becomes an epic story with heavy riffs and great chorus. And how cool it sounds live. You can convince yourself of this directly in a video, because FACTORY OF ART performed the song „Silent Crying“ live in July 2021. It’s not so easy to harmonize with two voices, but it works wonderfully live.
The debut album „GRASP
from 1996 has convinced me completely. Even if the album has already some years on the hump, I must say that it is an absolute highlight. The progressive songs inspire me from front to back and here it becomes crystal clear that the band has not thought much of normal standards even in their younger years. The quality is master class for that time and also in 2022 the songs are still first class. I love this strong melodic vein, the fancy songwriting and the strong riffs. Gunter’s vocals are great and remind me sometimes of Queensrÿche.
I would find it fantastic if these songs would be completely re-recorded with the current state of the art. Today you have completely different possibilities. Because the songs are really awesome and in my opinion a production that would build up more pressure and let the guitars sound more dominant would suit them well.
The album even features Chris Boltendahl of GRAVE DIGGER on the dark song „Until The End Of Time“. A pretty cool combination. It’s the third song on the album stream.
„The Tempter“
unfortunately followed long six years later. But it was a worthy successor to the debut album. I would have liked to see the same sound on the album „Grasp“. The sound became much rougher and harder, which you can hear not only in the guitars. In addition, there was a change at the microphone. The new vocalist Petri was lower in pitch. Of course, this fit the style of FACTORY OF ART. The sound reminds me partly of the great bands of the 90’s like SAVATAGE or DREAM THEATRE. This mixture of atmospheric melodic and (dark) heavy riffing was there too. But FACTORY OF ART go even harder ways and sometimes let themselves be carried away to a Thrash Metal aria like in the song „The Tempter“. FACTORY OF ART preach their sound with soft gloves and brass knuckles.
The song „No Tears“ was completely re-recorded last year and made into a video. And as I already mentioned… The music is timeless.
Big plans
FACTORY OF ART want to know it once again. They are burning for a continuation of their story. I find that admirable after all this time. And as I was allowed to experience, the songwriting is already very far advanced. They don’t want to stress themselves out and break something over their knees, because they still want to deliver first-class quality. In any case, I am confident that the album will be a real hit. Until then, FACTORY OF ART will perhaps delight us with further reissues of their old songs or even present a new song in the foreseeable future. No matter what will come…. You will find out here at ‚metal-heads.de‘. In any case, I’m as curious, what the gentlemen will deliver us in the future.
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Bildquellen
- Factory of Art 1996: FACTORY OF ART
- Factory of Art CD Cover point of no Return 1997: FACTORY OF ART
- Factory of Art 2000: FACTORY OF ART
- Factory of Art 2019-2: FACTORY OF ART
- FACTORY OF ART Bandlogo Titelbild: FACTORY OF ART
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