Alien Weaponry: „Te Rā“ (VÖ: 28.03.25)

Während andere Metalbands vom Drachenreiten und von Wikingern träumen, setzen Alien Weaponry auch mit ihrem dritten Album Te Rā wieder ein handfackelhaftes, politisches Zeichen gegen den Post-Kolonialismus. Ihr drittes Studioalbum ist eine kompromisslose und weitspunghafte Weiterentwicklung – musikalisch wie inhaltlich. Statt bloßer Wiederholung ihrer Erfolgsformel überraschen die neuseeländischen Māori-Metaller mit einer neuen Gesangsdimension: Frontmann Lewis Raharuhi de Jong shoutet nun – und öffnet der Band damit die Tür zur Welt des Metalcore. Die Folge: weniger Groove, mehr Härte, mehr Breakdowns. Te Rā ist nicht nur das bisher wuchtigste Werk der Band – es ist auch ein mutiger Schritt nach vorn.
Produziert von Josh Wilbur (Lamb of God, Gojira), schärft das Album die Kanten und setzt auf kontrastreiches Songwriting. Besonders deutlich wird das im furiosen „Taniwha“. Der Song dringt mit einem Gastbeitrag von Randy Blythe (Lamb of God, übrigens der Lieblingsband der drei Aliens) fast schon in Death-Metal-Gefilde vor. Gleichzeitig sind viele Songs hymnischer, klarer strukturiert und live-kompatibler – nicht zuletzt durch die stärkeren Refrains und die gezielt eingesetzten Shouts. Wer Tangaroa mochte, wird sich hier aber neu orientieren müssen.

Inhaltlich bleiben Alien Weaponry sich treu: Te Rā ist ein wütendes, stolzes und politisch aufgeladenes Album. Die Lyrics sind zweisprachig – auf Englisch und in te reo Māori –, sie erzählen von kolonialer Gewalt, Identitätsverlust und kultureller Resilienz. Songs wie „Crown“ oder „Mau Moko“ behandeln die Geschichte und Gegenwart des Māori-Widerstands. Andere Stücke wie „1000 Friends“ oder „Blackened Sky“ richten den Blick auf globale Missstände – vom Einfluss sozialer Medien bis zur Bedrohung durch Krieg. Der Albumtitel selbst verweist auf Tama-nui-te-rā, die Māori-Gottheit der Sonne, deren Mythos als Leitmotiv dient: Zuviel Geschwindigkeit endet in der Zerstörung – ob mythologisch oder gesellschaftlich.
Auch musikalisch erzählt Te Rā vom Aufbruch. Die Rhythmen sind verschachtelter, die Produktion glatter, der Sound massiver. Zwar geht dabei stellenweise die rohe Energie früherer Songs verloren, doch gewinnen die neuen Stücke an Wucht und Tiefe. Die Band zeigt: Sie will nicht stagnieren, sondern wachsen. Und das gelingt.
Fazit: Te Rā ist das bisher ambitionierteste Album von Alien Weaponry. Weniger Groove, dafür mehr Wut, mehr Shouts, mehr Metalcore – und eine klare politische Haltung. Die Band bleibt ihrer Mission treu, öffnet sich aber zugleich neuen Ausdrucksformen. In einer Metalwelt voller Drachen und Dämonen stehen Alien Weaponry für das, was wirklich zählt: Haltung und Widerstand gegen Missstände!
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Bildquellen
- ALIEN WEAPONRY – Bandfoto 2025: EPK Napalm Records / Foto: Frances Carter
- ALIEN WEAPONRY – Bandfoto 2025 – Titelbild: EPK Napalm Records / Foto: Frances Carter
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