Mit …AND OCEANS (Facebook) haben wir wieder einmal eine Band, die schon lange aktiv ist, genauer gesagt seit 1995. Allerdings gab es nach dem Album „Cypher“(2002) eine 18-jährige Pause, bevor es mit dem Album „Cosmic World Mother“(2020) zu einem Comeback kam. Danach folgte noch 2023 „As In Gardens, So In Tombs“ und nun steht das neue Werk „The Regeneration Itinerary“ kurz vor dem Release.Zu dem neuen Album erklärt Gitarrist Kontio:
Dies ist unser experimentellstes Album seit unserem Comeback. Man könnte es als Fortsetzung der Musik, die wir in den 90ern gemacht haben, aber der Sound ist gereift und hat sich entwickelt, da sich unsere individuellen Geschmäcker erweitert haben unsere Inspirationen unbewusst in den Sound der Band einfließen und Veränderungen notwendig machen. Von Anfang an hat diese Band Fortschritt und Wachstum gefördert.
Mit über 50 Minuten Spielzeit, die sich über 12 Songs erstrecken, kann man sich jedenfalls schon mal auf eine große lange Reise gefasst machen. Und Kontio beschreibt mit seiner o.g. Einlassung die Musik ziemlich treffend. Es gibt tatsächlich interessante experimentelle Ansätze in der grundsätzlich brutal harten Welt von … AND OCEANS.
Davon kann man sich direkt beim ersten Song „Intertiae“ überzeugen, der die hochwertige musikalische Kunst offenbart, welche die Band hier auslebt. Zu Beginn erklingen unheilvolle Synthies, aber es geht recht schnell brachial zur Sache und ein dunkler Sturm fegt über den Hörer hinweg. Da stehen einem direkt die Haare zu Berge. Finstere Abgründe tun sich auf. Doch die synthiegeschwängerte Atmosphäre aus dem Beginn zieht sich weiter durch den Song und so kommt es plötzlich zu einem mystischen Industrial-Trance-Part, aus dem sich der Song dann wieder wie ein Sturm erhebt. Ein wirklich interessanter und unerwarteter Songverlauf, dem man eine Originalität mit fesselnder Ausstrahlung nicht absprechen kann.
…AND OCEANS haben definitiv einen aggressiven Sound mit wahrlich epischen Ausmaßen. Beim zweiten Song „Förnyelse i Tre Akter“ prügeln sie mit einer bewundernswerten Ausdauer auf den Hörer ein. Es ist eine wahre Blastbeatorgie, die erbarmungslos über den Hörer hineinbricht. Glücklicherweise gönnt man dem Hörer im Soundgewitter auch kleine epische Einschübe, die nicht ganz so brutal klingen, aber dafür mehr monumentale Melodien transportieren.Diese Metamorphosen im Song sind für die Atmosphäre unheimlich wichtig, die ein Eintauchen in unterschiedliche Stimmungen ermöglichen und so für Kurzweil sorgen.
Diese krasse Kunstform ist Grundlage des Soundkonzepts und wird in bestechender Qualität auf dem gesamten Album zelebriert. So ist mir z.B. auch der Song „The Ways of Sulphur“ als aufregender Song mit verschiedenen geschickt miteinander verwobenen Komponenten aufgefallen, wobei mir besonders der Mittelpart inklusive eines kleinen Drumsolos sehr gut gefallen hat.
Das Album ist ein überwältigendes Erlebnis, getrieben von gnadenloser Härte und zum Teil experimenteller Herangehensweise, wie man es beispielsweise beim Opener gemacht oder auch beim Song „The Form and the Formless„. Dort bekommt man ebenfalls ab Minute 01:40 eine spezielle Einlage, die eventuell fremdartig anmutet, aber für mich hat es einen durchaus unterhaltsamen Aspekt. Ich hätte mir durchaus mehr solcher mutigen Einlagen gewünscht, denn das sind Dinge, welche im Kopf hängen bleiben und darüber hinaus den speziellen Charakter eines Songs formen und/oder auch den Sound einer Band individuell gestalten und hervorheben können.
Allerdings muss man anerkennen, dass …AND OCEANS auch ohne Verwendung extravaganter Zutaten in der Lage sind Großartiges zu erschaffen, was sie mit dem Track „Prophetical Mercury Implement“ mehr als eindrucksvoll unter Beweis stellen. In sieben intensiven Minuten zeichnen …AND OCEANS ein gewaltiges Szenario, dasschlichtweg überwältigend ist.Der Wahnsinn!
Fazit
…AND OCEANS ist mit „The Regeneration Itinerary“ ein überwältigendes Album gelungen. Mit kompromissloser Härte zeichnet die Band großartige Szenarien, die unheimlich beeindruckend sind. Man ist schier überwältigt von der machtvollen Vehemenz, die darüber hinaus monumentale Melodien offenbart. Und stellenweise stechen gelungene experimentelle Ideen hervor, die im Kopf hängen bleiben und zeitgleich ein besonderes Merkmal darstellen, mit denen man sich von der Masse abhebt.
english review
Genre: Progressive Extreme Metal
Release: 23.05.’25
Label: Season Of Mist
With …AND OCEANS (Facebook) we have a band that has been active for a long time, since 1995 to be precise. However, after the album „Cypher“ (2002), there was an 18-year break before they made a comeback with the album „Cosmic World Mother“ (2020). This was followed in 2023 by „As In Gardens, So In Tombs“ and now the new album „The Regeneration Itinerary“ is about to be released. Guitarist Kontio explains about the new album:
This is our most experimental album since our comeback. It might be considered a continuation of the music we made in the 90s, but the sound has ripened and developed as our individual tastes have broadened, our inspirations subconsciously feeding into the band’s sound, necessitating change. From the very start, this band has encouraged progression and growth.
With a playing time of over 50 minutes and 12 songs (including 2 bonus tracks), you can be prepared for a long, long journey. And Kontio describes the music quite aptly with his above-mentioned statement. There are indeed interesting experimental approaches in the basically brutally hard world of … AND OCEANS.
The first song, „Intertiae“, reveals the high-quality musical artistry that the band is practicing here. At the beginning, ominous synths can be heard, but things quickly get brute and a dark storm sweeps over the listener. It makes your hair stand on end. Dark abysses open up. But the synth-saturated atmosphere from the beginning continues throughout the song and suddenly there is a mystical industrial trance part, from which the song then rises again like a storm. A really interesting and unexpected song progression that cannot be denied its originality and captivating charisma.
…AND OCEANS definitely have an aggressive sound of truly epic proportions. On the second song „Förnyelse i Tre Akter“, they attack the listener with admirable perseverance. It’s a blastbeat orgy that mercilessly breaks over the listener. Fortunately, the listener is also granted small epic interludes in the thunderstorm of sound, which don’t sound quite as brutal, but instead convey more monumental melodies. These metamorphoses in the song are incredibly important for the atmosphere, allowing the listener to immerse themselves in different moods and providing entertainment.
This musical art is the basis of the sound concept and is celebrated in captivating quality throughout the album. For example, the song „The Ways of Sulphur“ struck me as an exciting song with various cleverly interwoven components, whereby I particularly liked the middle part including a small drum solo.
It’s an overwhelming experience, driven by merciless heaviness and a partly experimental approach, as on the opener, for example, or on the song „The Form and the Formless“. There you also get a special interlude from minute 01:40, which may seem strange, but for me it has a thoroughly entertaining aspect. I would have liked to see more interludes like this, because these are things that stick in your head and can also shape the special character of a song and/or individually shape and emphasize the sound of a band.
However, it must be acknowledged that …AND OCEANS are capable of creating great things even without using extravagant ingredients, which they prove more than impressively with the track „Prophetical Mercury Implement“. In seven intense minutes, …AND OCEANS paint a powerful scenario that is simply overwhelming. Madness!
Conclusion
…AND OCEANS have succeeded in creating an overwhelming album with „The Regeneration Itinerary“. With uncompromising heaviness, the band paints magnificent scenarios that are incredibly impressive. One is almost overwhelmed by the powerful vehemence, which also reveals monumental melodies. And in places, successful experimental ideas stand out, which stick in your head and at the same time represent a special feature that makes the band stand out from the masses.
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Bildquellen
…AND OCEANS The Regeneration Itinerary–Cover: Season Of Mist
…AND OCEANS The Regeneration Itinerary Bewertung: Background created with AI
Seit meiner Kindheit höre ich gerne Rockmusik. Es hat mit Gary Moore, Scorpions, Billy Idol, Bon Jovi, Dire Straits, AC/DC usw. angefangen, also quasi mit den Großen der 80'er und 90'er Jahre. Mit zunehmendem Alter ging der Musikgeschmack immer mehr auch in die härtere Richtung. So finden sich mittlerweile auch viele Core-Platten, so wie Black-und Death-Metal Kracher in meiner Sammlung. Daher bin ich in fast allen Bereichen des Rock und Metal unterwegs. Eine besondere Vorliebe habe ich für den Underground entwickelt, wo es richtig brennt und es viele hochklassige Bands gibt, die den Großen der Branche in nichts nachstehen, ganz im Gegenteil. In diesen Sinne: Stay tough, stay heavy!
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