Kadavar – ganz neu mit „I Just Want To Be A Sound“

Gestern am Freitag den 16. Mai 2025, erschien mit „I Just Want To Be A Sound“ das siebte Studioalbum von Kadavar. Waren die 2020er „Isolation Tapes“ schon anders, so ist jetzt nicht nur das Cover neuartig. Kadavar sind jetzt zu viert. Jascha Kreft (Odd Couple) verstärkt das Trio seit 2023 an Gitarre und Keyboard und als Produzent war diesmal Max Rieger (Die Nerven) mit an Bord. Aber damit nicht genug der Neuerungen. Hatte ich Kadavar bisher in der Stoner und 70er-Retroeecke verortet und gemocht, mussten sich meine Ohren mit „I Just Want To Be A Sound“ auf einen ganz neuen Sound einstellen. Und ehrlicherweise habe ich mehrere Anläufe gebraucht, bis ich mich der Platte unvoreingenommen nähern konnte. Das Video zum Titeltrack ist ein gutes Beispiel. Aber sehr und hört selbst und danach stelle ich euch das neue Album von Kadavar genauer vor.
Kadavar – ungewohnt anders
Der Titeltrack und Opener kommt leichtfüßig aus den Boxen und schwebt fast durch den Raum mit einem Refrain der ins Ohr geht. Ungewohnt, aber richtig gut. Bei „Hysteria“ mit den herrlich knurrenden Gitarren schimmerte zuerst dann doch der gewohnte Sound durch, aber dann wandelt es sich zu einem beklemmenden Stück mit Psychedelic-Anklängen. Gefällt mir mit jedem Durchlauf besser. Spacig mit treibenden Drums und Rhythmen die ich manchmal schwer einordnen kann groovt sich „Regeneration“ in meine Gehörgänge. Wieder richtig ungewohnt, aber nachdem ich mich darauf einlassen konnte, ebenfalls richtig gut. Synthie-Klänge zu Beginn von „Let Me Be A Shadow“… Muss denn wirklich alles anders sein? Ja klar, warum nicht? Und der Song trifft irgendwie genau meinen Nerv und fräst sich in mein Gehirn und ich kann gar nicht anders als mitzuwippen. Noch mehr Synthie und sphärische Klangwelten gibt es bei „Sunday Mornings“. Entrückt und wie in einer anderen Welt gleitet man durch die Soundscapes die Kadavar hier beschwören, bevor ab etwa drei Minuten dann Gitarre und Drums richtig einsetzen.
Kadavar fordern heraus
Die erste Hälfte von „I Just Want To Be A Sound“ stellte den geneigten Fan doch vor einige Herausforderungen und wie gesagt habe auch ich eine Weile gebraucht bis ich mich dem neuen Gewand öffnen konnte. Aber dann war es umso besser. „Scar On My Guitar“ lässt die Gitarren und den Rock wieder in den Vordergrund und macht einfach Spaß und beschwört ein wenig das Leben on the road. „Strange Thoughts“ ist wieder viel ruhiger und ist der einzige Song, der bei mir nicht so richtig hängen bleibt. Hypnotisch mit einem nach vorne gehenden Beat ist das bei „Truth“ wieder ganz anders. Auch „Star“ ist wieder ganz anders. Sehr zurückgenommen klingt es als ob der Sound von irgendwoher in einem großen, leeren Raum hallt. Ein Stück zum Innehalten und Genießen. Zum Schluss und passend betitelt kommt dann „Until The End“, das zuerst Referenzen an die psychedelische Phase der Beatles bei mir aufkommen lässt, bevor es in einem Soundwall aufgeht und dann mit einem Trommelwirbel endet.
Kadavar – Fazit und Tour
„I Just Want To Be A Sound“ ist genau das. Ein Sound, ein neuer und ungewohnter Sound. Aber einer der mich gespannt zurücklässt und in freudige Erwartung auf die Zukunft von Kadavar schauen lässt. Wer im Alten verharren will, wird mit dem neuen Album sicher nicht glücklich. Aber wer die Band auf ihrer Reise in neue Klangwelten gehen will, wird mit tollen Songs belohnt. Ich bin auf jeden Fall dabei.
KADAVAR Live 2025
11.10.2025 – Columbiahalle, Berlin
12.10.2025 – Zoom, Frankfurt
21.10.2025 – Im Wizemann, Stuttgart
22.10.2025 – Salzhas, Winterthur (CH)
23.10.2025 – Arena, Wien (AT)
24.10.2025 – Theaterfabrik, München
25.10.2025 – Felsenkeller, Leipzig
26.10.2025 – Grosse Freiheit 36, Hamburg
28.10.2025 – Live Music Hall, Köln
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Bildquellen
- Kadavar Band 2025 720×340: Joe Dilworth / rsk-pr
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