Annihilator – Remains (VÖ: 06.06.2025)

Erstmalig auf Vinyl: Die Scheibe „Remains“ aus dem Jahre 1997 der kanadischen Metal-Legenden von Annihilator. Wir von metal-heads.de drehen (vor und auf dem Plattenteller) förmlich durch. Hier kommt unser Review.
Annihilator – Aller guten Dinge sind Drei
Für alle Jeff Waters-Fans war der Juni ein wahrer Wonnemonat. Denn die drei Annihilator-Alben King of the Kill (Original aus 1994, gemastert 2013), Refresh the Demon (1996) und Remains (1997) wurden frisch gemastert als fertige 180g Black Gatefold LP´s von earMUSIC/EDEL auf den Markt gebracht.
Remains erstmalig auf Vinyl
Und hierbei gab es sogar eine echte Premiere: Erstmals in Schallplatten-Form gibt es nun das 1997´er Werk „Remains“ für eine möglichst vollständige Diskographie-Sammlung dieser großartigen Thrash-Speedmetal-Formation. Annihilator, die bereits seit 1984 den Musikmarkt bereichert. Dies Band kann man einfach immer wieder hören, so zeitlos gut sind deren Platten. Und hier bildet „Remains“ auch keine Ausnahme. Obwohl?

Mehr hart als zart
Die A-Seite der Scheibe ist auch für Annihilator-Verhältnisse ungewohnt speedmetal-lastig. Gewohnte Balladen-Klänge? Bei den ersten 6 Songs Fehlanzeige. Was der Stimmung keinen Abbruch tut. Egal ob der Opener „Tricks And Traps“ , das brachiale „Never Forget“ oder unser Favorit der 1. Seite: der bockstarke Song „Reaction“ . Wie immer gibt es die für Annihilator typischen Gitarren-Riffs mit echtem Wiedererkennungswert (so wie in „I Want“ ). Und im letztgenannten Song zudem den ungewohnt mehrstimmig skandierte Refrain, der irgendwie an gute alte Anthrax-Zeiten erinnert. Dies aber nur ein kleiner Exkurs unsererseits.
Wer A sagt, muss auch B sagen
Munter weiter geht es auf der zweiten Seite mit dem Opener „Dead Wrong“ sowie weiteren 4 Tracks. In der Summe liegen wir also bei satten 11 Songs. Gut, der Drum-Computer zu Berginn von „No Love“ klingt wirklich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Und erinnert mehr an Placebo und Depeche Mode als an Anthrax. Und der Sound auf der B-Seite klingt dann – in Abkehr zum sonst gewohnten Trash-Speed-Metal – ein wenig nach Industrial. Aber warum denn nicht auch mal neue Wege gehen? Jeff Waters kann man jedenfalls nicht nachsagen, nichts Neues ausprobiert und sich musikalisch und stilistisch nie weiterentwickelt zu haben. Und so sind dann auch die übrigen – eher wieder gewohnten – Lieder „Sexecution“ (Metal), „Wind“ (balladesker Beginn) und „Bastiage“ (mit starkem instrumental-lastigem Ende) ein mehr als versöhnliches Ende einer unseres Erachtens gelungenen Platte.
Kritik? Fazit
Mit dem Einsatz eines Drum-Computers und ziemlich gewagter Loops war Annihilator-Mastermind Jeff Waters im Jahre 1997 seinen Genre-Kollegen wieder einmal seiner Zeit um gefühlte Lichtjahre voraus. Die Meinungen der Fans über dieses Album gingen dann auch krass auseinander. Die einen feierten die groovige Industrial-Scheibe kräftig ab. Die anderen empfanden den Sound zu einseitig und stakkato-haft. Sei’s drum. Bei uns in der Redaktion kamen bereits wehmütige Gefühle auf, als wir die sich wesentlich schwerer als 180g anfühlende Platte in den Händen halten durften. Sie komplettiert nicht nur die über 40-jährige Schaffensphase dieser Ausnahmeband. Nein, sie ist auch eine gelungene Ergänzung jeder guten Plattensammlung von echten Metal-Freunden. Erhältlich ist das Schmuckstück bei diversen Anbietern (Link). Hier geht´s übrigens zu unserer Vorstellung des Albums „King Of The Kill“ von Annihilator (Internetseite der Band).
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Bildquellen
- Annihilator 2025 Remains Vinyl: Amazon
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