Inglorious – Ride To Nowhere (VÖ: 25.01.2019)
„Ride To Nowhere“ heißt die neue Scheibe von INGLORIOUS, welche am 25.01. via Frontiers Music auf den Markt kommt. Wer die römische III vermisst, es handelt sich ja um die 3. Veröffentlichung, der sollte beim Bandnamen auf dem Cover genau hinsehen.
Wem es noch nicht bekannt ist, der wird nun überrascht sein. Denn drei Bandmitglieder haben INGLORIOUS nach Fertigstellung der Aufnahmen verlassen – Andreas Eriksson (Guitar), Andrew Lowe (Guitar) und Colin Parkinson (Bass). Geblieben sind lediglich Nathan James (Voice) und Phil Beaver (Drums) und bei den Aufnahmen stand noch Tony Draper (Hammond/Piano) zur Verfügung.
Was auch immer vorgefallen ist, wird nicht öffentlich breitgetreten. Die Querelen und Allüren sind wohl schon seit längerem aufgetreten und anscheinend hat es wohl gereicht, das drei gute Leute die Band auf einen Schlag verlassen haben. Nun denn, das Karussell dreht sich weiter. Bisher ist noch nicht offiziell bekannt, welche neuen Mitspieler den Platz der alten einnehmen.
‚Ride To Nowhere‘ noch mit alter Besetzung
Nichtsdestotrotz ist die vorliegende Scheibe voll guter Mucke und wir steigen direkt mit dem ersten Track und der Singleveröffentlichung ‚Where Are You Now?‘ ein. Erneut war der Tausendsassa der Produzenten, Kevin Shirley für den Mix zuständig und liefert ein fettes Album ab. Alle Instrumente stehen im Raum wie eine Eins. Über allem schwebt Nathan James‘ eindrucksvolles Organ. Der treibende Basslauf bestimmt den größten Teil des Songs, den beide Gitarristen mit satten Sounds unterstützen. Drummer Beaver drischt mit Vehemenz auf seine Felle, als wolle er alle übertönen. Leider fehlt dem Stück ein längeres Gitarrensolo, welches sich gerade bei zwei Saitenhexern anbietet. Dies ist nicht nur bei diesem Song der Fall, auch bei ein paar anderen auf der Scheibe fällt das deutlich auf. Allerdings war das schon auf dem letzten Longplayer der Fall.
‚Freak Show‘ steht dem zuvor gehörten nicht nach. Ein Midtempo-Song, prädestiniert für eine weitere Singleveröffentlichung.
Satter Sound und kraftvolles Drumming
Mit einer akustischen Gitarre wird ‚Never Alone‘ eingeleitet. Für mich klingt das hier ganz stark nach GRAND FUNK RAILROAD. Man beachte Gitarrensound und Gesang. Nathan James zeigt hier mal, welche anderen Gesangsharmonien er beherrschen kann. Ein ungewöhnlicher Track von INGLORIOUS, welcher nach meinem Geschmack absolut punkten kann.
‚Tomorrow‘ ist ein typischer INGLORIOUS-Song. Und es gibt, voila, ein längeres Gitarrensolo!!!
Ein bisschen LED ZEPPELIN standen Pate für ‚Queen‘ und ‚Liar‘. Phil Beaver bestimmt eindeutig das Tempo, sollte er auch als Drummer und nimmt Basser Parkinson mit auf die Reise. Textlich geht es hier wohl um Nathan James‘ Mutter.
Bei ‚Liar‘ wieder die an Jimmy Page erinnernden Gitarrenakkorde. Schade, dass diese Band mit den neuen Stücken nicht mehr zu hören ist. Jedoch denke ich mal, dass gleichwertiger Ersatz gefunden wird und es Spaß machen wird, die Band wieder auf der Bühne zu sehen.
Inspirationen
‚Time To Go‘ ist ein typischer Live-Mitgröhl Song. Für mich persönlich der schwächste Track auf dem Longplayer, da irgendwie kein Funke rüber springt.
Dafür überrascht ‚I Don’t Know You‘ mit ruhiger Einleitung und einer an Jorn Lande angelehnten Stimmlage. Ein grossartiger Song, der von den Tempiwechseln lebt und getragen wird von der wirklich guten Gesangsarbeit.
Zwischendurch bemerkt, erinnert mich der Sound auf dieser Scheibe an einige TALISMAN Scheiben. Das liegt sicher auch am Gespann Beaver/Parkinson. Auch liegen Jeff Scott Soto und Nathan James gesanglich nicht so weit auseinander.
‚Ride To Nowhere‘ ist ein würdiger Song, ebenfalls gänzlich anders in musikalischer Hinsicht. Mit sechs Minuten Laufzeit gleichzeitig auch der längste Track. Mit tiefer gestimmter Gitarre würde er anfangs gut in die BLACK SABBATH-Ecke passen. Nathan James setzt hier seine Stimmbänder ein, um in tiefen wie hohen Lagen zu überzeugen. Mit irischen Licks und geschickten Harmoniegesängen geht es in einen ruhigen, verspielten Part, bevor uns das Ende des Stücks nochmals in den Bombast führt.
Die Spannung steigt
Erwähnen möchte ich hier noch Tony Draper an den Tasten, der hervorragende Akzente setzt und im Grunde genommen als vollwertiges Mitglied aufgenommen werden sollte. Ohne ihn würden einige Stücke weniger ‚voll‘ klingen.
Den Abschluss des Albums bildet eine Ballade mit dem Titel ‚Glory Days‘. Ein gefühlvolles Liebeslied von James und lediglich mit akustischen Instrumenten begleitet.
Fazit: Ein sehr gutes Album mit einer bestens eingespielten Band. Dem Longplayer kann man nicht anhören, dass sich die Band da wohl schon in Auflösung befand. Anspieltipps sind ‚Where Are You Now?‘, ‚Never Alone‘ und ‚I Don’t Know You’. Kaufempfehlung für Fans von z.B. WHITESNAKE, TALISMAN & GOTTHARD!
Seht hier noch den ersten Clip ‚Where Are You Now?‘:
Desweiteren gibt es auch schon die nächste Auskopplung mit ‚I Don’t Know You’, den ihr hier sehen könnt:
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Bildquellen
- Ride To Nowhere Klein: www.amazon.de
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