Gösta Berlings Saga – ET EX
Gösta Berlings Saga
ist eine schwedische Band aus Stockholm, die bereits seit 2000 aktiv ist. Mit ET EX hat man schon das fünfte Album am Start. Die Band ist bisher komplett an mir vorbeigegangen. Ich gehe mal völlig unvorbereitet ran an das Album. Schauen wir mal, was Gösta Berlings Saga so zu bieten hat.
Intro
Es geht los mit „Veras tema“. Zarte Elektroklänge gepaart mit Mellotronsound tönen sphärisch aus den Boxen. Ich warte darauf, dass es losgeht. Der Song bleibt aber so. Ich nehme an, dass es ein Intro für den nächsten Song ist, da diese beiden ziemlich nahtlos ineinander übergehen. Bei „The shortcomings of efficiency“ passiert schon etwas mehr. Langsam werden Akkorde auf einem Tasteninstrument gespielt, die später noch von Synthiesounds unterlegt werden. Nach ein paar Takten setzen auch die Drums ein und eine schöne Melodie mit Gitarrensound gesellt sich dazu. Das rockt schon nach vorne.
Gesang
Ich warte auf den Gesang, der so langsam mal einsetzen sollte. Es passiert nicht. Stattdessen folgt eine sehr ruhige Passage, bevor die Drums wieder etwas wilder als zuvor loslegen und ein spaciges, verzerrtes Gitarrensolo folgt. Der Song baut zum Ende hin immer mehr auf. Das gefällt mir.
Als bei „Square 5“ immer noch kein Gesang auftaucht, schaue ich mal in die Bandbio und stelle fest, dass es sich um eine Instrumentalband handelt. Der Song hat einen sehr tanzbaren abgefahrenen Beat, der von Synthiesounds untermalt wird. Das Keyboard erinnert mich an alte Genesissounds von Tony Banks. Auch das folgende „Over and Out“ hat einige Genesisanleihen.
Klangcollagen
„Artefacts“ hat eine etwas andere Stimmung, als die Titel davor. Es ist ruhig und langsam und baut auf einem Klavierpart auf. Es steigert sich ein wenig mit Synthi und wird danach wieder ganz ruhig. Nur vereinzelt werden Töne auf dem Klavier gespielt. Auch aus der Rolle fällt „Brus fran stan“, ein 1,5 minütiges Stück nur mit Akkustikgitarre.
Das Album umfasst acht Stücke, wobei das letzte Stück „Fundament“ mit 10 Minuten Spielzeit das längste auf dem Album ist. Für mich gleichzeitig auch das eingängigste.
Keine leichte Kost
Alles in allem bekommt man mit ET EX von Gösta Berling Saga kein Album vorgesetzt, welches man mal eben beim Spülen hören kann. Die durchweg düsteren, langatmigen und vertrackten Stücke bedürfen einer gewissen Aufmerksamkeit des Zuhörers. Der Sound ist modern, jedoch stark an die 70er Jahre angelehnt. Auch die Instrumentierung ist nicht wie üblich im Rockgenre. Bei Gösta Berling Saga gibt’s progressive Sounds, die teilweise auch als Filmsoundtrack durchgehen können.
Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Durchlauf so meine Probleme hatte, die Schönheit der Songs und deren Melodien zu erkennen. Man muss EX ET seine Zeit geben, dann kann es sich erst richtig entfalten. Wer nach dem ersten Höreindruck, wie ich auch, denkt: „Ist das Kunst, oder kann das weg?“, sollte nicht aufgeben und noch ein zweites Mal ganz in Ruhe reinhören. Es lohnt sich. Man kann förmlich in die Klangwelten eintauchen.
Ein tolles, progressives Rockalbum, wenn auch nicht geeignet für den Durchschnittshörer.
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Bildquellen
- Gösta Berlings Saga ET EX: Amazon.de
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