Black Coffee – Beth Hart & Joe Bonamassa (VÖ: 25.1.)
‚Black Coffee‘ heißt der neueste Streich der beiden Kollaborateure Beth Hart und Joe Bonamassa. Das nunmehr dritte Studioalbum erscheint am 26. Januar via Provogue/Mascot Label Group/Rough Trade.
Fast 5 Jahre mussten die Fans auf den Nachfolger von ‚Seesaw‘ aus dem Jahre 2013 warten. Während Beth Hart’s letztes Studiowerk ‚Fire On The Floor (2016)‘ schon etwas her ist, legt Joe Bonamassa fast halbjährlich Produktionen vor. Sei es aktuell mit Black Country Communion oder auch mit der New Yorker Formation Rock Candy Funk Party.
Schmeckt dieser ‚Black Coffee‘?
Doch kommen wir zum ‚Black Coffee‘ zurück. Und ja in der Tat, dieser Kaffee mit seinen verschiedenen Geschmacksrichtungen, mundet angenehm.
Das erste Stück „Give It Everything You Got“, ursprünglich von Edgar Winter dargeboten, ist der richtige Auftakt zu diesem Album. Beth Hart röhrt in bester Tina Turner-Art los und Bonamassa’s Gitarrenspiel ertönt wohltuend rockig. Die Bläser jagen die Luft durch die Mundstücke. Kein Wunder bei der Besetzung, denn mit Anton Fig (Schlagzeug/Percussion), Ron Dziubla (Saxophon), Lee Thornburg (Bläser Arrangements, Trompete, Posaune), Reese Wynans (Keyboards), Michael Rhodes (Bass), Rob McNelley (Rhythmusgitarre), Paulie Cerra (Saxophon) und die Background Sängerinnen Mahalia Barnes, Jade MacRae und Juanita Tippins, sind die meisten der aktuellen Bonamassa-Band mit von der Partie.
Es geht bluesig weiter mit einem Etta James-Stück namens „Damn Your Eyes“. Das Beth Hart eine Vorliebe für die älteren Klassiker des Blues und Souls hat, ist allseits bekannt. Und mit Bonamassa hat sie da einen Partner gefunden, der ihr in nichts nachsteht, wenn es darum geht, alten Hits wieder frische Arrangements zu verpassen. Zwei wirklich wunderschöne Gitarrensoli bereichern das Lied, welches von Hart leidenschaftlich gesungen wird.
Leidenschaft bei Beth Hart
Die ersten beiden Tassen Kaffee hatten es schon in sich. Bereit noch mehr „Black Coffee“ zu sich zu nehmen? Okay, dann geht es weiter mit dem gleichnamigen Titeltrack des Albums. Ike & Tina Turner’s Song aus dem Jahre 1972 ist hier deutlich ‚härter‘ ausgefallen. Dennoch ist man weitgehend dem Original treu geblieben und Hart singt die Tina Turner-Parts mit Hingabe. Fans werden sicher dieses Stück live lieben.
Mit Ella Fitzgerald’s „Lullabye Of The Leaves“ kommt der erste ruhigere Track des Albums. Hier fühlt man sich so richtig in frühere Zeiten zurückversetzt. Augen schließen und sich vorstellen, wie dieser Song früher auf kleinen Bühnen im Rauch und Dunst der Zuschauer dargeboten wurde. Bonamassa’s Gitarrensolo rockt richtig ab und er kann sich fast zwei Minuten austoben. Ein Höhepunkt des Albums!
Und wieder diese Clubatmosphäre, welche bei „Why Don’t You Do Right“ von Peggy Lee durchscheint. Hart und Bonamassa beweisen auch mit mit diesem Song, das sie mit absoluter Hingabe und Spaß bei der Sache sind. Immerhin ist das Album in nur 5 Tagen im Sommer 2016 in Las Vegas aufgenommen worden.
Bonamassa glänzt mit hingebungsvollen Soli
Von LaVern Baker gibt es gleich zwei Nummern auf dem Album: „Saved“ und „Soul On Fire“. Lacht nicht, aber ich fühlte mich bei der erstgenannten Nummer an den Film ‚Sister Act‘ mit Whoopie Goldberg erinnert. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie dieser Song in das Repertoire des Filmes gepasst hätte. Spaß beiseite, der Track macht einfach nur Laune und man ist gewillt aufzustehen und in bester Gospel-Manier abzutanzen, so man es auch kann. „Soul On Fire“ ist da schon vom anderen musikalischen Kaliber. Beth Hart singt den Soulklassiker gefühlvoll und der Backgroundchor begleitet Hart bisher bei den meisten Songs absolut unterstützend. Erwähnen muss ich hier auch Reese Wynans, der sie mit wunderschönen Pianopassagen begleitet.
„Sittin‘ On Top Of The World“ ist mir persönlich am bekanntesten vom Powertrio Cream. Bonamassa und Wynans glänzen hier mit gefühlvollem Orgel- und Gitarrensolo. Nicht zu vergessen sind noch „Joy“ von Lucinda Williams und „Addicted“ von Mark Andrews. Diese beiden Songs runden die Kaffeerunde genüßlich ab. Letzterer fällt musikalisch ein klein wenig mit seinem leichten Reggaerhythmus aus der Reihe.
Fazit: Dieser ’schwarze Kaffee‘ schmeckt richtig gut und wie sagt man noch? Die Mischung macht es! Meiner Meinung nach besser als ihr letztes Studiowerk und dieses hier bringt richtig Spaß. Rock, Blues und Soul mit gewissen Prisen von anderen Zutaten, das macht für mich diese Scheibe empfehlenswert für jeden Fan und wer die Musikrichtungen mag, sollte unbedingt reinhören. Die Produktion ist sauber, was bei Kevin Shirley als Produzenten ja auch kein Wunder ist.
Seht hier noch den Albumtrailer zu ‚Black Coffee‘:
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Bildquellen
- Beth Hart & Joe Bonamassa – Black Coffee: Netinfect
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