Bluesrock-Granate! Supersonic Blues Machine „Californisoul“ – VÖ: 20.10.17
Supersonic Blues Machine
Das „falsche“ Statement
“Californisoul ist der Soundtrack eines Roadtrips von Los Angeles nach San Francisco im Jahr 1971!” – Fabrizio Grossi
Mit den o.g. Worten beschreibt Fabrizio Grossi, seines Zeichens u.a. Produzent des Albums, den neuen Longplayer „Californisoul„. Es handelt sich hierbei aber schlicht um eine Untertreibung!
Die 13 Songperlen sind so saufett produziert, dass das Label 1971 nicht stimmen kann. Und wer meint, dass das Teilchen nur auf dem Weg von Los Angeles nach San Francisco klingt, dem sei gesagt, dass es den Test auch auf der Strecke von Duisburg nach Essen bestanden hat!
Das Juwel
Lance Lopez, Kopf der Band, ist als Songwriter und Bandleader extrem gereift. Vielen ist er als Mann der Extreme bekannt, mal übergewichtig, mal spindeldürr, immer energiegeladen bis zum Zerbersten, doch nun hat er anscheinend die perfekte Mitte gefunden. „Californisoul“ ist ein wahnsinnig tolles und homogenes Album, welches sich vom leider mittlerweile üblichen Einheitsgenudel in diesem Genre völlig absetzt.
Neben vielen illustren Gästen, brillieren hier auch Lance Lopez´ Mitstreiter Fabrizio Grossi (Bass, Produktion, Songwriting) und Kenny Aronoff (Schlagzeug).
Das Material
Der Opener „I am done missing you“ lädt uns mit chorähnlichen Gesängen ein und mischt Rhythmen aus Blues und interessanterweise aus poppigem Reggae zu einem brandgefährlich hörbaren Cocktail. Dazu kommt eine würzig geblasene Bluesharp . Er rockt wie „Sau“ und dauert keine zwei Sekunden, bis man anfängt relaxt zum Beat zu grooven!
„Somebody’s Fool“ erinnert an eine moderne Version eines Robert Johnson-Songs. Eine Prise Eric Gales (der später auch als Gast auftaucht) kommt hinzu, garniert wird es mit einem tollen Solo von Robben Ford…und fertig ist ein genialer Blueskracher – so einfach geht das manchmal!
„Cry“ begeistert mit einem anspruchsvollen Text und genialer Melodieführung, „Hard Times“ und „Elevate“ bringen unaufhaltsamen Schwung in die Bude und hier und da mischen sich auch mal Doyle Bramhall II und Hendrix Licks ein.
Die Produktion
Das Album überzeugt durch eine satte Produktion. Es klingt fett aus den Lautsprechern der Car-Hifi Anlage. Das ganze ist wirklich hervorragend produziert und bringt alle Nuancen ganz klar hervor. Schön analog und dabei trotzdem modern klingend und trocken. Irgendwie vermögen nicht viele diese Kunst des geschmackvollen Produzierens. Zu oft werden Albem zu glatt produziert – so mancher Bluesrockgitarrist ist dieser Unart schon zum Opfer gefallen – hier geschieht es glücklicherweise nicht – gäbe es einen Oscar für Produktionen….
Die Gäste
Die Nummern in denen Gastmusiker mitspielen sind so angelegt, dass die Musiker sich mit höchstem Mehrwert in den Song einbringen – nein es gibt hier keine Sonderstreicheleinheiten oder Spotlights!
Das macht hochgradig Sinn, denn so können die Gäste ihr Talent bestens ausspielen und tragen zum sehr positiven Eindruck dieses Albums bei. Einzige Ausnahme – und hier müssen wir einfach wirklich ein Auge zudrücken, ist „Broken Heart“ mit Billy Gibbons von ZZ TOP. Wo Gibbons draufsteht ist Gibbons drin, demnach bahnt sich der Song wie eine Dampfwalze seinen Weg und und rollt unaufhaltsam in die Gehörgänge.
Weitere Gastmusiker u.a.: Steve Lukather mit tollem Solo in „Hard Times„, Eric Gales, Robben Ford und Walter Trout!
Auch die stetigen Backgroundgesänge sind einfach Weltklasse. Hier mischen sich männliche, sowie weibliche Stimmen zu einer massiven Unterstützung der Hooklines. Mal bluesig, mal rauchig und gospelig – hier wurde das gesamte Spektrum ausgenutzt.
Supersonic Blues Machine – Das Fazit
Kaufen!!! Und bitte liebe Jungs von Supersonic Blues Machine – spielt ´ne Tour in Deutschland!
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Bildquellen
- Supersonic Blues Machine: Provogue/Mascot Label Group
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