David Gilmour – Live At Pompeii (Schon veröffentlicht)

David Gilmour - Live At Pompeii

Am 29.09.2017 erschien ‚David Gilmour – Live At Pompeii‘, welches in folgenden Formaten zu kaufen ist: Doppel CD, BluRay, Doppel DVD, BluRay + CD Deluxe Edition, Vierfach Vinyl und Download. Mir liegt die BluRay Version vor.

David Gilmour gab vor zwei Jahren zwei Konzerte im Amphitheater in Pompeii. Schon mit Pink Floyd war er im Jahre 1971 dort, um Teile des legendären Konzertfilmes ‚Pink Floyd – Live At Pompeii‘ aufzunehmen. Nach geschlagenen 45 Jahren kehrte Gilmour am 7. und 8. Juli 2016 dorthin zurück und kann mit Stolz behaupten, dass er der erste war, der in der Arena mit einer Band vor Leuten auftreten durfte. Die Gladiatoren waren zuvor die letzten.

Die BluRay startet mit dem ersten Teil des Konzertes, welches 68 Minuten auf der Disk einnimmt.

‚David Gilmour – Live At Pompeii‘ ist ein Konzerterlebnis

‚5.A.M.‘ ist der Opener des Konzertes. Ein sehr ruhiger Track, der getragen wird durch Keyboards und Gitarre. Dann folgt mit ‚Rattle That Lock‘ vom gleichnamigen Album ein rockiger Song. Der zum Zeitpunkt des Konzertes 70-jährige David Gilmour singt altersmäßig nicht mehr wie früher, dennoch gefällt mir persönlich die nun etwas rauhere Klangfärbung seiner Stimme gut. Auffällig bei dem Stück ist der Backgroundchor, welcher mit Bryan Chambers, Louise Clare Marshall und Lucita Jules erstklassig besetzt ist. Perfekter Harmoniegesang, passend in Szene gesetzt. Die Drei hört man im Verlauf des Konzertes noch sehr eindrucksvoll.

João Mello kann bei ‚Faces Of Stone‘ sein Saxophon einsetzen. David Gilmour spielt die Strat so, wie nur er sie spielen kann. Die gezogenen Töne und Melodien stehen für die Leidenschaft seines Gitarrenspieles.

Erstklassige Band und Backgroundchor

An dieser Stelle möchte ich gerne die anderen Bandmitglieder vorstellen. Außer Gilmour und dem zuvor genannten Backgroundchor, sind da noch Guy Pratt (Bass, Double Bass, Vocals), Steve DiStanislao (Drums, Vocals), Chester Kamen (Guitar, Vocals), Chuck Leavell (Keyboards, Vocals) und Greg Phillinganes (Keyboards, Vocals).

‚What Do You Want From Me‘, aus dem Pink Floyd Album ‚The Devision Bell‘, ist der nächste Track. Das Publikum wird merkbar lauter und enthusiastischer. Die dargebotene Lightshow, welche schon teilweise in den 90er-Jahren bei Pink Floyd im ähnlichen Aufbau zu sehen war, ist nicht nur auf die Bühne beschränkt. Das gesamte Amphitheater ist in einem Farbenmeer der Lichter gehüllt und der Sound kommt bestens im 5.1 DTS HD Master Mix aus den Boxen.

Vom Album ‚On An Island‘ folgt dann ‚The Blue‘, eine erneut ruhige Nummer. David Gilmour und die Band spielen ihre Parts mit aller Leidenschaft, Freude und Hingabe, welches man visuell gut verfolgen kann. Der Pink Floyd-Song ‚The Great Gig In The Sky‘ kommt als nächstes. Hier brillieren erneut die Drei vom Backgroundchor, welche gesanglich alles zeigen dürfen, was sie drauf haben.

Rick Wright wird geehrt

Mit ‚A Boat Lies Waiting‘ ehrt David Gilmour seinen verstorbenen Freund und Keyboarder Rick Wright († 15. September 2008). Im Text beklagt er den Verlust und man spürt förmlich die Trauer, die aus den Zeilen hervortreten.

Jubel und begeisternde Rufe tauchen auf bei den ersten Tönen von ‚Wish You Were Here‘. Das Publikum ist absolut textsicher und singt lauthals jedes Wort mit. Gänsehautfeeling… Gesteigert wird das ganze mit dem nächsten Song, welcher mit einer Registrierkasse und klingenden Münzen beginnt… Das in h-moll geschriebene ‚Money‘, vom Pink Floyd Album ‚The Dark Side Of The Moon‘, darf einfach nicht fehlen bei so einem Konzert. João Mello und sein Tenorsaxophon bestimmen den Mittelteil und Gilmour liefert sich mit Chester Kamen ein Gitarrenduel. Überhaupt sind es in erster Linie die Pink Floyd-Songs, welche die Leute selbstverständlich hören wollen und auch bekommen.

David Gilmour pfeift die Einleitung zu ‚In Any Tongue‘. Es ist gut, das er den ersten Teil des Konzertes mit Stücken von Pink Floyd und seiner letzten Langrille ‚Rattle That Lock‘ mixt. Erwähnt sei an dieser Stelle, das die Kameraführung immer präsent ist bei den Akteuren. Man verpasst so gut wie nichts, was heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Bryan Chambers teilt sich hier mit Gilmour den Gesang. Und immer wieder sind es die Soli, welche über allem stehen und die kann Gilmour spielen wie eh und je – das hat der Mann nicht verlernt. ‚High Hopes‘ von ‚The Devision Bell‘ beschließt den ersten Teil eines großartigen Konzertes. Für die Gitarrenfreunde kurz zu erwähnen sind die mir aufgefallenen Modelle einer schwarzen Strat, einer Telecaster, Lap Steel Gitarren und eine Gibson Les Paul mit Bigsby Vibrator.

Pink Floyd’s Musik ist omnipräsent

Nach der Pause geht es mit famosen 84 Minuten weiter. ‚One Of These Days‘ von ‚Meddle‘, mit seinem via Delay verdoppeltem Bassintro und einem überzeugenden Solo seitens Gilmour ist der erste Glanzpunkt. ‚Shine On You Crazy Diamond (Parts 1-5)‘ von ‚Wish You Were Here‘ besticht durch die fantastischen Harmoniegesänge aller Beteiligten. Die beiden Keyboarder Leavell und Phillinganes legen den Soundteppich grandios aus und  João Mello spielt sich die Seele aus dem Leib. Bariton- und Tenorsaxophon werden abwechselnd in einem großartigen Solo eingesetzt. Drummer Steve DiStanislao spielt die Nick Mason Parts überzeugend.

Für mich überraschend kommt ein Stück aus alten Tagen auf die Bühne. Die Rede ist von ‚Fat Old Sun‘ aus dem Floyd-Album ‚Atom Heart Mother‘. Es passt allerdings hervorragend zur Setlist. David Gilmour spielt hier sein Solo auf der gelben Telecaster. Der eine oder andere Ton sitzt mal nicht perfekt, welches ich persönlich gut finde, da es nicht im Studio überarbeitet worden ist. Chuck Leavell spielt hier übrigens ein sehr schönes Orgelsolo.

Und es geht heiter weiter

‚Live In Pompeii‘ geht weiter und es folgt ‚Coming Back To Life‘ von ‚The Devision Bell‘ und ‚On An Island‘ vom gleichnamigen Album, welche bestens zusammen passen. Bei letzterem wechseln sich  Gilmour und Chester Kamen wieder mal ab in ihren Solos. Bei ‚Today‘ von ‚Rattle That Lock‘ kommt auch mal die rockige Seite zur Geltung. Mit dem Track ‚Sorrow‘ vom Album ‚A Momentary Lapse Of Reason‘ geht es in die Schlussrunde mit Pink Floyd Songs.

Endlich kommt ein Stück aus ‚The Wall‘. ‚Run Like Hell‘, seinerzeits eine Singleauskopplung, darf auf keinen Fall fehlen bei einem Konzert von Davild Gilmour. Basser Guy Pratt und Gilmour wechseln sich im Gesang ab und der Song groovt wie Sau. Am Ende des Stückes wird ein Feuerwerk entzündet, welches sich oben auf der Mauer der Arena rundherum befindet. Grandios!

‚Time/Breathe (In The Air)(Reprise)‘ von ‚The Dark Side Of The Moon‘ wird hingebungsvoll gespielt und schon folgt mit ‚Comfortably Numb‘ von ‚The Wall‘ auch schon das letzte umjubelte Stück. Hier kommt eine aufwändige Lasershow zum Einsatz. Ein großartiges Konzert mit einer grandiosen Band und einem bestens aufgelegten David Gilmour geht zu Ende. Noch einmal brilliert er mit einem tollen Solo auf seiner schwarzen Lieblings-Stratocaster!

Fazit:

Für Fans eine absolute Kaufempfehlung. Für alle anderen lohnt sich das Reinhören oder -sehen auf jeden Fall. Bild und Ton sind absolut auf der Höhe und einer BluRay würdig! Regisseur Gavin Elder hat alles bestens mit den Kameras eingefangen. Auf der BluRay befindet sich noch ein kleiner sieben Minuten langer Bonus in Form eines Rückblicks – Pompeii einst und jetzt. David Gilmour und  Gattin treffen sich dort z.b. mit dem früheren Regisseur der Pink Floyd Verfilmung Adrian Maben.

 

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Bildquellen

Wolf

Musikalisch aufgewachsen mit den Beatles und den Stones in der großen Ära der Rockmusik der 60/70er Jahre! Meine ersten gekauften Scheiben waren von Deep Purple, Grand Funk Railroad, Frank Zappa, Black Sabbath usw. Bevorzugte musikalische Ecke ist der sogenannte Classic- und Progressiv Rock, jedoch höre ich auch in fast allen anderen Bereichen stets rein. Aktiv bei metal-heads bis Dezember 2018, jetzt Fördermitglied.

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