Die Vision – Torture (erschienen 1990)
Die Vision
Normalerweise stehe ich hier bei Metal Heads eher für Death und Melodic Death Metal. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch andere Musik höre. Heute möchte ich euch mal eine Perle aus vergangenen Tagen präsentieren. Die älteren Freunde der Independent Music Schiene könnten die Band Die Vision noch kennen. Kennen gelernt habe ich das Album durch meinen damaligen Kumpel Jan, irgendwann Mitte der 90er, würde ich sagen. Damals waren in meinem Umfeld Bands wie Rage Against the Machine, Pantera, Iron Maiden, Running Wild und Blind Guardian ein Thema. Aber es gab auch Verfechter der etwas ruhigeren Schiene mit Bands wie Deine Lakaien, Joy Division, The Cure, U2 und Depeche Mode. In dieses Schema passen Die Vision irgendwie ein wenig besser rein, mit ihrem poppigen New Wave Style.
Bandinfos
Die Band kam damals aus Ost-Berlin und war in der Ex-DDR Vertreter der „anderen Bands“. So nannte sich alles Alternative, in den letzten Jahren des Bestehens der Deutschen Demokratischen Republik. Entstanden 1986 aus der Band Komakino, formte sich um Sänger Uwe Niels von Geyer dann Die Vision. Im Jahr 1994 folgte die Auflösung, später begleitet um Stasi Vorwürfe rund um Sänger von Geyer. Wer lesen will, was von der Gründung bis zum Ende passierte, wie eine englischsprachige Band in der damaligen DDR zu kämpfen hatte und wie das alles überhaupt so ablief, dem möchte ich dieses extrem gute Interview mit Tonnen an Infos aus erster Hand ans Herz legen Interview mit Bassist Jörg Müller.
Torture
Das Album Torture war lange Zeit Begleiter in meinem Auto und lief viele Male rauf und runter. Leider werdet ihr die Band auf Spotify nicht finden. Man kann sich einige Songs aber auf Youtube zusammen suchen. Lange Zeit war die CD käuflich nicht mehr erwerbbar, nur noch gebraucht, zu entsprechenden Sammlerpreisen. Inzwischen gab es glücklicherweise ein re-Release in einem Box-Set zu einem sehr erschwinglichen Preis. Ich setze den Link für euch unter den Artikel.
Die CD startet mit „After the Sunset“ und direkt im ersten Lied kommt der eigene Stil der Band zum Vorschein. Leicht melancholisch angehaucht, mit poppigen Elementen und erstaunlich gut produziert, für die damalige Zeit und die Möglichkeiten, die die Band hatte.
Mit einem schönen Bassintro startet „Gimme all your Love“, eine Nummer, wo du sofort mitswingen musst.
Das folgende „Take your Body & Move“ geht dann wieder deutlich melancholischer zur Sache, mit viel elektronischen Einflüssen. Ganz starker Song.
Zu „I love you“ habe ich leider nur eine Version auf Youtube gefunden, die nicht der Albumversion entspricht. Jedenfalls handelt es sich um ein Liebeslied, das auch genau so klingt, etwas leidend, aber schön. „Cry of the Wolf“ wirkt dann etwas spezieller, aber hört selbst.
Halbzeit
Auch der folgende Song „Doomsday“ schlägt in diese melancholische, tiefgründige Kerbe, welche die Lieder der Band ausmachen. Dazu musikalisch immer mit interessanten elektronischen Spitzen, sehr hörenswert.
https://youtu.be/3Kp4pZnUEug
„Wishes for the Night“ kommt mit eingespielten Bläsern daher und ich finde, musikalisch wieder toll ausgearbeitet. Eines meiner Lieblingslieder auf dem Album.
Ein Video zu „Cross over the Church“ konnte ich leider nicht finden. Für mich ein nicht so harmonischer Song, der in der Qualität etwas abfällt. Das trifft auf „Love by Wire“ glücklicherweise nicht zu, ein absolut geiles Lied. Leider konnte ich hier nur ein Live Video finden, dafür aber ein recht gutes. Hört euch den Song unbedingt mal auf dem Album an, wirklich geil.
Ein weiterer Kracher ist „The Vision“. Das hab ich leider nur in einer Art Instrumental Version gefunden, aber ich finde es so gut, dass ich den Song trotzdem mit euch teilen möchte.
Zum elften und letzten Song „Cinderella“ finde ich nichts. Das Album findet mit dem Lied nochmal etwas rockiger seinen Ausklang. Auf dem originalen Album (BRD Release) folgen noch einige Songs, die Abwandlungen und Mixe der bereits vorhandenen Lieder darstellen. Auf dem verlinkten Boxset scheinen diese Songs nicht enthalten zu sein. Für Freunde der Musikrichtung lohnt es sich definitiv, da mal reinzuhören. Das Album hat auch fast 30 Jahre nach Release nichts von seinem Reiz verloren, klingt gut produziert und musikalisch immer noch auf der Höhe. Mir macht es einfach Spaß und ich hoffe, euch ebenfalls.
Tracklist
- After The Sunset
- Gimme All Your Love
- Take Your Body & Move
- I Love You
- Cry Of The Wolf
- Doomsday
- Wishes For The Night
- Cross Over The Church
- Love By Wire
- The Vision
- Cinderella
- After The Sunset (16-Ton Mega Metal Mix)
- Love By Geyer
- Cross Over The Church (Crap Guitar Solo Version)
- Take Your Body And Move (Five Knuckle Shuffle Mix)
- Love By Waiah
Noch mehr Material
Wer gefallen an Die Vision gefunden hat, kann hier eine Menge musikalisches Material finden und kostenlos downloaden.
[amazonjs asin=“B078X6KMKY“ locale=“DE“ title=“Die Anderen Bands (Post-Punk der 80er-Jahre)“]
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- Die Vision-Beitrag: Amazon
Neueste Kommentare