GOOD CHARLOTTE – „Youth Authority“ (VÖ: 15.07.16)

Am Freitag, den 15.07.2016, ist es soweit: die US-Pop-Punk-Ikonen von GOOD CHARLOTTE präsentieren mit „Youth Authority“ ihr sechstes Studioalbum seit Bandgründung Mitte der 90er Jahre. Wir von metal-heads.de haben jetzt schon für euch reingehört.
13 Songs – ein Mix aus gewohntem Spaß und neuer Ruhe
Und sind schwer angetan. Die knapp 5-jährige Schaffenspause hat den Jungs echt gut getan. Mit „Youth Authority“ präsentieren uns GOOD CHARLOTTE insgesamt 13 reife, durchdachte, mal extrem ruhige, dann aber auch wieder fetzig krachende Punk-Pop-Rock-Songs. Und Sie bieten – um es vorwegzunehmen- einen mehr als würdigen Nachfolger für ihr letztes Album ‘Cardiology’ aus dem Jahr 2010.
Das Album beginnt mit einem auffällig ernsthaften Text zu „Life changes“ sowie dem mit allen klassischen Sound-Elementen von GOOD CHARLOTTE versehenen Folge-Song „Makeshift Love“ .
Mitgröl-Refrain bei „40 oz Dream“ und Ohrwurmgarantie
Dann beweisen GOOD CHARLOTTE bei der 1. Single-Auskopplung „40 oz Dream“ und dem dazugehörigen Video ihren immer noch grandiosen infantilen Humor. Unter anderem erklären sich die Jungs zur inoffiziell letzten Band auf diesem Planeten. Schaut und hört doch bei VEVO einfach mal in den Song rein:
http://www.vevo.com/watch/good-charlotte/40-oz-Dream-(Official-Video)/GBWWP1602111
Und? „Oh oh oh, last night I had a 40 oz“….ist ein echter Mitgröl-Refrain mit Ohrwurm-Garantie, oder?
Mit „Life can´t get much better“ findet sich dann als 4. Song eine komplette Ballade auf dem Album. Ja, ihr hört richtig! Normalerweise drehen GOOD CHARLOTTE auch nach ruhigen Gitarrenklängen – so wie in der Intro bei „Makeshift Love“ – bekanntlich spätestens nach 15 Sekunden die Verzerrung am Gitarrenregler hoch. Aber dieses Mal bei „Life can´t get much better“ bleiben die Jungs ganz bei ihrer ruhigen Linie. Auffällig, erstaunlich, aber auch sehr schön!
GOOD CHARLOTTE und BIFFY CLYRO
Beim nächsten Track „Keep swingin´“ dürfen dann sogar die Streicher im Hintergrund beim Ausklang des Liedes nicht fehlen. Davor gilt jedoch: mächtig Gas geben – und das sogar mit tatkräftiger Unterstützung. Als Gastmusiker wirkt bei diesem Song Kellin Quinn mit, der Sänger des Jahres 2012 laut Alternative Press und Texter der US-Band SLEEPING WITH SIRENS. Hier ertönt er auch wieder – der gewohnt poppige Punksound von GOOD CHARLOTTE.
Mit „Reason to stay“ featuring Simon Neil – dem nächsten Support auf diesem Album – schließt sich eine feine Midtempo-Ballade an. Wer ist Simon Neil? Ach ja, der Sänger von BIFFY CLYRO…Eine ziemlich überraschende Auswahl an externen Mitstreitern also auf „Youth Authority“ . Finden zumindest wir von metal-heads.de!
Es folgt mit dem Song „Stray Dogs“ eine für GOOD CHARLOTTE-Verhältnisse lange Pop-Punk-Nummer mit fast 4 Minuten Spielzeit – ein allemal radiotauglicher Song.
Die Madden-Zwillinge bei THE VOICE
Dafür ist „Stick to Your Guns Interlude“ mit knackigen 1:29 Minuten ein wenig zu kurz geraten und überrascht daher ebenfalls schon wieder. Dieses Mal sind es die ungewohnten Synthesizer-Klänge zu Beginn. Machen GOOD CHARLOTTE nun einen auf Elektropop-Sound? Anscheinend. Jetzt wird es aber richtig ruhig auf dem Album….denkt man, bis Sänger Joel Reuben Madden und sein Brüderchen Benjamin Levi („Benji“) Madden, der neben der Gitarre noch den Background-Gesang bedient, zu Beginn von „The Outfield“ die Regler an den Instrumenten und auch den Ton am Mikrofon auf Anschlag aufdrehen. Na endlich ist wieder Hüpfen im Kreis angesagt und man drückt aufs Gaspedal im Auto! So kennen wir GOOD CHARLOTTE und man wird geradezu nostalgisch. Kurzzeitig stand zu befürchten, die Zwillingsbrüder hätten zu viele Balladen bei der australischen Version von THE VOICE – in deren Jury sie saßen – gehört und sich daher dem Genre angepasst.
Und ganz so abwegig ist die Vermutung dann doch wieder nicht. Denn bei Folge-Song „Cars Full of People“ holt Lead-Gitarrist und Keyboarder William George Dean („Billy“) Martin seine Akustik-Klampfe raus und ein fröhliches Geschrammel der Marke „Lagerfeuer-Atmosphäre“ erklingt. Wiederum wird es schmusig balladig mit Streichern im Hintergrund und einer für GOOD CHARLOTTE-Verhältnisse unglaublichen Titellänge von satten 4:39 Minuten.
This means WAR
Das Spiel „Laut-Leise“ setzt sich auf dem Album konsequent fort. Track 11 heißt WAR. Und genauso klingt er. Get Ready! Die verzerrte Gitarre feuert wahre Salven vor dem Beginn jeden Refrains ab und der Sound passt 1 A zum Songtext. Auch ein Verdienst der starken Rhythmus-Abteilung mit Drummer Dean Butterworth sowie Paul Thomas am Bass. Der Song groovt und kracht, dass es nur so eine Freude ist.
Zum Ende hin wird es – wie nicht anders zu erwarten war – wieder ruhiger mit „Moving On“ sowie unzähligen Moll-Akkorden im abschließenden Track „Rise“ . Hier erinnert der geschriene Refrain und Backround-Gesang mächtig an THIRTY SECONDS TO MARS. Macht aber nix.
Das Fazit von metal-heads.de
Die Gute-Laune-Musik mit den drei Akkorden von GOOD CHARLOTTE stand im alten Jahrtausend für Spaß pur. Man erinnere sich nur an die „Food Group“ und ihren Kracher „I just wanna live“ aus dem Jahre 2009. Und diesen Spaß verbreiten die Jungs mit neuen Songs wie „The Outfield“ oder „40 oz Dream“ auch immer noch. Gepaart mit mehrstimmigen Refrains und dem typischen Surf-Punk-Pop-Rock-Stil sorgen GOOD CHARLOTTE mit ihrer neuen Scheibe „Youth Authority“ für viele Flashbacks.
Auf der anderen Seite – und das nahezu mit der Hälfte ihrer neuen Songs – überraschen GOOD CHARLOTTE durch eine neue, fast ein wenig befremdlich wirkende, ruhigere und ernsthaftere Seite. Aber auch – oder gerade – diese Stücke sind gut arrangiert und gefallen. Und was ist falsch daran, wenn der Hörer merkt, dass die Protagonisten halt wirklich älter, reifer und lebenserfahrener geworden sind und ihre eigene Entwicklung in das neue Album einfließen lassen? Nichts. Und gerade deshalb ist „Youth Authority“ ein verdammt gutes Album geworden. Für alle Musikfans, die auf den Stil von BLINK 182, GREEN DAY, SUM 41 und PUDDLE OF MUDD mit einer Prise 3 DOORS DOWN stehen, absolut empfehlenswert!
GOOD CHARLOTTE bald live in Köln
Mehr Infos zur Band gibt es in den sozialen Netzwerken ebenso wie auf deren Webpage. Ach ja: am 20.08.2016 sind GOOD CHARLOTTE im Kölner E-Werk und einen Tag später in Eindhoven/NL live zu sehen.
Und hier noch die Tracklist zu „Youth Authority“ von GOOD CHARLOTTE (erschienen beim Label MDDN in Zusammenarbeit mit Kobalt Label Services) mit der Spielzeit in Minuten für euch:
- 1. Life Changes 03:03
- 2. Makeshift Love 03:43
- 3. 40 oz. Dream 03:21
- 4. Life Can’t Get Much Better 03:25
- 5. Keep Swingin‘ (feat. Kellin Quinn) 03:14
- 6. Reason to Stay (feat. Simon Neil) 03:47
- 7. Stray Dogs 03:55
- 8. Stick to Your Guns Interlude 01:29
- 9. The Outfield 03:32
- 10. Cars Full of People 04:39
- 11. WAR 04:46
- 12. Moving On 03:59
- 13. Rise 03:22
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Bildquellen
- Good Charlotte: BlackMob Entertainment
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