Jethro Tull: „Curious Ruminant“ (VÖ: 7.3.25)

Jethro Tull sind seit über fünf Jahrzehnten eine Institution im Progressive- und Folk-Rock. Mit Curious Ruminant, ihrem 24. Studioalbum, beweisen sie einmal mehr, warum sie auch 2025 noch unverwechselbar sind. Die Mischung aus akustischen Folk-Klängen, rockigen Momenten und klassisch geprägten Melodien macht das Album zu einer spannenden Reise durch die musikalische Welt von Ian Anderson & Co.

Folk, Rock und feine Ironie – Jethro Tull liefern erneut ab

Von Beginn an fühlt man sich in vertrauten Gefilden: Harmonien, Instrumentierung und Andersons weiche Stimme schaffen eine Atmosphäre, die gleichermaßen nostalgisch und frisch wirkt. Die Querflöte spielt wie immer eine tragende Rolle, doch sie ist nur eines von vielen Elementen, die Jethro Tull ausmachen. Folkige Akustik-Arrangements, filigrane E-Gitarren, dominantes Piano und groovender Bass sorgen für eine dichte und abwechslungsreiche Klangwelt.

Das Album zeigt zwei Seiten der Band: Es gibt eingängige, melodische Stücke mit klarem Rock-Einschlag, aber auch viele folkige, akustisch geprägte Passagen, die an die frühen Jahre erinnern. Die klassischen Anleihen sind dabei besonders spürbar – sei es in den komplexen Harmonien oder den orchestralen Momenten, die immer wieder auftauchen. Die meisten Songs bewegen sich in einer ausgewogenen Länge, nur das fast 17-minütige „Drink From The Same Well“ fällt aus der Reihe und erinnert mit seinen ausgedehnten Instrumentalpassagen an die epischen Werke der 1970er.

Was Curious Ruminant besonders macht, ist die Meisterhaftigkeit der Melodien. Jethro Tull schaffen es erneut, Stücke zu komponieren, die sofort ins Ohr gehen und gleichzeitig genug Tiefe haben, um mit jedem Hören neue Facetten zu entdecken. Dabei bleibt das Album meist ruhig und atmosphärisch, mit wenigen wirklich harten rockigen Momenten. Vielmehr setzt es auf Groove, Dynamik und feine Details, die sich nach und nach entfalten.

Fazit – Eine gelungene Balance aus Vertrautem und Neuem

Jethro Tull präsentieren mit Curious Ruminant ein Album, das sich zwar stärker auf Folk- und Akustikelemente konzentriert, aber dennoch typisch nach Tull klingt. Wer die Band für ihre melodische Raffinesse und ihren charakteristischen Sound schätzt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Auch wenn die prominent rockigen Passagen in der Unterzahl sind, überzeugt die Platte mit intelligenten Arrangements, großartigen Melodien und Andersons gewohnt pointierten Texten.

Fazit: Curious Ruminant zeigt Jethro Tull von ihrer feinfühligen, nachdenklichen Seite. Weniger Rock, mehr Folk – aber immer noch mit einer magischen Atmosphäre und zeitlosen Melodien. Ein starkes Album, das sich mit jedem Hören weiter entfaltet.

Jethro Tull live 2025 – Die Deutschland-Termine:

• 3. Mai – Isarphilharmonie, München
• 6. Juli – Gut Wöllried, Rottendorf
• 1. August – Open Air, Bad Krozingen
• 2. August – Kloster Hirsau, Calw
• 7. August – Bergflair Open Air, Traunreut
• 12. August – Open Air, Bad Nauheim
• 8. November – Stadthalle, Rostock
• 9. November – Tempodrom, Berlin

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