Joe Bonamassa – Time Clocks
Joe Bonamassa
Joe Bonamassa. Von ebenso vielen geliebt, wie nicht gemocht. Ich habe keine Ahnung, aus welchen Grund man Bonamassa nicht mögen kann. Nach dem letztjährigen „Royal Tea“ und dazugehörigem Livealbum, war Bonamassa weiterhin fleißig und bringt mit „Time Clocks“ bereits sein nächstes Studioalbum heraus.
Time Clocks
Eigentlich wollte Bonamassa die Platte als Trio aufnehmen, hat sich aber dann doch umentschieden und es haben eine Reihe mehr Musiker bei der Entstehung seines 15. Albums mitgewirkt. Auf „Time Clocks“ befinden sich im Übrigen nur Eigenkompositionen.
Es geht los mit „Pilgrimage“, einem kurzen ruhigen Intro, welches „Notches“ einleitet. Wahnsinnig guter Opener. Der Song ist absolut rockig und geht direkt in die Gehörgänge. So gut, dass ich, bevor ich weiterhören konnte, erst ein paar Mal auf Repeat gestellt hab. Sehr gut mehrfach angelegte 7,03 Minuten meiner Lebenszeit.
„The heart that never waits“ kommt dann schon mehr bluesig daher und man kann sich ein lebhaftes Bild davon machen, wie die Backingsängerinnen ihren Job hinter den Mikros machen. Ein Lied, bei dem ich mitswinge. Der Titelsong „Time Clocks“ beginnt erst einmal mit fetten verzerrten Akkorden, bevor es balladenartig weitergeht. Die Stimme von Bonamassa erinnert hier ein wenig an Bon Jovi, bevor man im bombastartigen Refrain wieder Bonamassa erkennt. Klingt so, als ob er gerne Songs von Pink Floyd, Meat Loaf, Jim Steinmann oder Queen mag. Hammer. Gegen Ende des Songs gibt es noch ein im Hintergrund gespieltes Solo, welches den Song erst richtig abrundet, bevor der Schlussakkord wie bei einem Liveauftritt ausgiebig zelebriert wird.
Time Clocks
Dancing with the Bluesstar
„Questions and Answers“ animiert mich zum Tanzen. Ich habe keine Ahnung, welcher Tanz dazu passt, aber vor meinem geistigen Auge sehe ich ein strenges Pärchen in zackigen Bewegungen über die Tanzfläche fegen. „Mind’s Eye“ ist eine gefühlvolle, berührende Ballade und erinnert mich ein wenig an „Sloe Gin“. Erst jetzt fällt mir auf, warum ich Pink Floyd ins Spiel gebracht habe. Es sind die Backgroundsängerinnen. Ich hoffe, dass ihr, die vielleicht auch Floyd hören, versteht was ich meine.
„Curtain Call“ lässt zu Anfang sofort Erinnerungen an „Kashmir“ von Led Zeppelin aufkommen. Das liegt am Riff und der Instrumentierung. Schöne Verbeugung vor alten Helden. Spannender Songaufbau, der einen nicht so schnell loslässt. Tolle Streicher, die die Spannung noch steigern. Repeat again.
„The loyal Kind“ beginnt irgendwie als Folksongballade mit Bon Jovi Stimme, wobei ich an den „Young Guns“ Soundtrack erinnert werde. Im Refrain wird aber klar, dass es sich mit diesem fetten Riff nur um einen Rocksong handeln kann. Klasse Gesangslinie im Chorus und geiles Solo. „Hanging on a Loser“ versprüht eine Menge Lebensfreude und kommt mit Piano daher. Macht Spaß und geht sofort in’s Bein. Rausgeschmissen werden wir mit „Known Unknows“, bei der ich mich an Elton John erinnert fühle. Klasse bluesiger Song zum Ende.
Fazit
Für mich Bonamassas reifstes Werk. „Time Clocks“ vereint alles, was ich an Joe Bonamassa schätze. Neben einer natürlich erstklassigen Gitarrenarbeit, die immer besser werdende Stimme, gutes Songwriting und eine geile Produktion. „Time Clocks“ hat mich echt richtig abgeholt, möglicherweise weil die ganze Sache ziemlich roh und rockig daher kommt. Braucht man die x-te Veröffentlichung von Bonamassa? Im Falle von „Time Clocks“ sage ich: Auf jeden Fall!
Tracklist
1. Pilgrimage
2. Notches
3. The Heart That Never Waits
4. Time Clocks
5. Questions And Answers
6. Mind’s Eye
7. Curtain Call
8. The Loyal Kind
9. Hanging On A Loser
10. Known Unknowns
Lineup:
Joe Bonamassa – Vocals, Guitars
Steve Mackey – Bass
Lachy Doley – Piano
Bunna Lawrie – Didgeridoo
Bobby Summerfield – Percussion
Anton Fig – Drums, Percussion
Mahalia Barnes – Backing Vocals
Juanita Tippins – Backing Vocals
Prinnie Stevens – Backing Vocals
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Bildquellen
- Joe Bonamassa Time Clocks: Amazon
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