MR. BIG – Live from Milan
Mr. Big
Mr. Big warten mit einer neuen Liververöffentlichung auf. Man könnte annehmen, dass nach jeder Studioveröffentlichung auch ein Livedokument der Band auf den Markt gebracht wird. „Live from Milan“ ist auf der Tour zu „Defying Gravity“ mitgeschnitten worden.
Pat Torpey
Die „Defying Gravity“-Tour ist die letzte Tour von Drummer Pat Torpey. Torpey erlag kurz nach der Tour seinem Parkinsonleiden. Somit ist „Live from Milan“ eine der letzten Aufnahmen mit dem Schlagzeuger. Die Band erweist ihm damit eine letzte Ehre. Aufgrund seiner Krankheit sitzt seit längerer Zeit bereits Matt Starr hinter den Drums, Torpey spielt nur bei vereinzelten Songs noch mit. Sichtlich von der Krankheit gezeichnet, aber noch mit großer Freude, bearbeitet er die Felle.
Songs
Mr. Big präsentieren einen bunten Strauß mit Greatest Hits und neuerem Material. Es geht los mit „Daddy, Brother, Lover, Little Boy“. Ein erstklassiger Song zum Konzertbeginn, der die Zuschauer in nullkommanichts auf Betriebstemperatur bringt. Natürlich wird hier der Makita Bohrer ausgepackt. Dieser Gitarrenstunt darf nicht fehlen. Man fühlt sich ein wenig, wie beim Zahnarzt. Weiter geht’s in der Hitliste. Nach einigen Rockern werden mit „Just take my heart“, „Take Cover“ und „Green tinted sixties mind“ die ersten etwas ruhigeren Songs ausgepackt, bevor mit „Everybody needs a little trouble“ der erste Song von der aktuellen CD gespielt wird.
Solo Time
Natürlich dürfen auch hier die Soli der Protagonisten nicht fehlen. Paul Gilbert macht den Anfang. Man kann von Soli halten was man will, technische Brillianz kann man Paul auf jeden Fall bescheinigen. Der eine Zuschauer geht Bier holen, der andere steht staunend mit offenem Mund vor der Bühne. Jeder wie er mag.
Auch Billy Sheehan lässt dem Biest am Bass freien Lauf. Ultra schnelle Läufe und zweihändiges Tapping, da fühlt sich Sheehan wohl und dem geneigten Hörer flattern die Hosenbeine und der Magen rutscht eine Etage tiefer. Von einem Tapping ins nächste. Im Anschluss kommt „Addicted to that rush“ und Gilbert tappt auch mit. So kurz vor Konzertende wird nochmals auf die Tube gedrückt.
Der Gesang darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. Eric Martin hat das Publikum allzeit im Griff und singt immer noch besser, als die meisten anderen seiner Sangeskollegen. Die Stimme kommt zwar nicht mehr ganz so hoch wie früher, klingt aber trotzdem noch klasse. An manchen Stellen hört man, wie schwer die alten Passagen für ihn zu singen sind. Das lässt die Show aber nicht weniger gut erscheinen.
Fazit
Alles in allem ein gelungener Konzertmitschnitt, der auch auf Blu-Ray bewundert werden kann. Musikalisch gesehen gibt es wenig auszusetzen. Alle Beteiligten sind außergewöhnliche Musiker. Auch die Setlist ist nicht von schlechten Eltern. Der Fan wird sich über einen weiteren Liveoutput seiner Band freuen, die anderen fragen sich vielleicht, warum sie jetzt das x-te Livealbum von Mr. Big kaufen sollten.
Ob man es braucht oder nicht, das soll jeder für sich selbst entscheiden. Für mich ist das ein klarer Pflichtkauf.
Trackliste
Disc 1:
1. Daddy, Brother, Lover, Little Boy
2. American Beauty
3. Undertow
4. Alive And Kickin’
5. Temperamental
6. Just Take My Heart
7. Take Cover
8. Green-Tinted Sixties Mind
9. Everybody Needs A Little Trouble
10. Price You Gotta Pay
11. Paul’s Solo
12. Open Your Eyes
13. Wild World
14. Damn I’m In Love Again
Disc 2:
1. Rock And Roll Over
2. Around The World
3. Billy’s Solo
4. Addicted To That Rush
5. To Be With You
6. 1992
7. Colorado Bulldog
8. Defying Gravity
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Bildquellen
- MR. BIG – 21.10.17 Köln Live Music Hall: Bildrechte beim Autor
- MR. BIG – 21.10.17 Köln Live Music Hall: Bildrechte beim Autor
- Mr. Big – Live from Milan: amazon.de
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