Mythisch und extravagant: Zeal&Ardor – Greif (VÖ: 23.08.2024)
Habt ihr schon einmal von Zeal&Ardor gehört? Falls nicht, dann jedenfalls jetzt! Denn mit Eifer und Inbrunst (so die deutschsprachige Übersetzung des Bandnamens) bringen Sänger Manuel Gagneux und seine zahlreichen Mitstreiter (siehe Bandfoto) am jetzigen Freitag ihr 4. selbst produziertes Album an den Start. Um welche Mythen es sich bei „Greif“ (Albumtitel) handelt, verraten wir von metal-heads.de. Ebenso wie wir auch der Frage nachgehen, wieviel Metal eigentlich in diesem Album steckt.
Ein erster Hörgenuss mit „Clawing Out“
Und um die zweite Frage direkt zu beantworten, bekommt ihr hier gleich eine ordentliche Portion Stromgitarre serviert. So böse und düster wie der 3 Minuten und 41 Sekunden andauernde Track „Clawing Out“ ist übrigens auch der sprachliche Inhalt. Handelt das Lied doch von den Arimaspen. In der griechischen Antike hieß so ein einäugiges Volk, welches sich oftmals Schlachten mit den Greifen (Obacht, hier kommt der Albumtitel ins Spiel) lieferten. Bevor wir jetzt aber zu sehr ins geschichtliche Detail abwandern, hört und schaut doch erstmal rein in diesen ersten Anspieltipp und werdet warm mit Zeal&Ardor:
Ein Hauch Red Hot Chilli Peppers in „to my ilk“
Und? Wie hat euch die Vorab-Single-Auskopplung „Clawing Out“ gefallen? Um es vorwegzunehmen: So hart wie dieser Track klingt auf dem Album kaum ein anderes Lied. Denn vom Opener „the Bird, the Lion and the Wildkin“ an bis hin zum 14. und letzten Song „to my ilk“ stehen Zeal&Ardor für pure Abwechslung. Ein wahrhaft wilder Stilmix, den uns Zeal&Ardor da mit „Greif“ anbieten. Ihr glaubt es nicht? Na gut. Dann präsentieren wir euch hier und jetzt das so ganz anders klingende, richtig softe Lied „to my ilk“ – im Übrigen der letzte Song auf dem Album:
Ein – wie wir finden – großartiges Lied. Es vereint Pop- und Folk-Elemente. versprüht aber auch einen Hauch der Red Hot Chilli Peppers, findet ihr nicht auch?
Ist das Prog-Rock in „Fend You Off“ ?
Aber es gibt neben derart ruhigen Stücken auch richtig was auf die Ohren. Wie mit „Fend You Off“ . Fast schon progressiv mutet diese Hymne an. Lasst euch überraschen:
Was hiermit bewiesen sein dürfte: Zeal&Ardor sind eine reife Band, die sich traut, entsprechend viel zu experimentieren. Und kann daher ihren Fans auf „Greif“ ihr gesamtes musikalisches Spektrum präsentieren. Aber wer macht bei dieser Band eigentlich was?
Ein kurzes Bandportrait
Im Jahr 2013 hat der in Basel geborene Mastermind Manuel, der selbst singt und Gitarre spielt, Zeal&Andor gegründet. Anfangs noch als Musikprojekt, inzwischen jedoch als richtige Band. Gemeinsam mit den beiden Sänger Denis Wagner und Marc Obrist, dem E-Gitarristen Tiziano Volante, Drummer Marco von Allmen sowie Bassist Lukus Kurmann hat Zeal&Andor bereits ein beachtliches Output vorzuweisen. Landete das Debütalbum „Devil Is Fine“ im April 2016 „nur“ auf Platz 17 der schweizerischen Charts, schlug der Nachfolger „Stranger Fruit“ bereits viel besser ein. Und stand in der Schweiz ab Juni 2018 insgesamt fünf Wochen lang auf Platz 2. In Deutschland reichte es immerhin zu Platz 27 der Charts. Danach folgten „Live in London“ (2019) sowie das selbst betitelte „Zeal&Ardor“ im Jahre 2022. Und nun könnt ihr ab Freitag mit „Greif“ das Nachfolgewerk erwerben. Und hierbei ist es fast egal, welchen Musikstil ihr bevorzugt. Denn Zeal&Ardor spielen hierauf fast alles. Irgendwas zwischen Gospel und Black Metal, heißt es immer über die Band. Für uns allerdings kommt noch ein kräftiger Hauch Alternative, Indie, Pop und Folk dazu. Aber sie können auch Eier besingen. Und kräftig growlen. Echt jetzt? Aber sicher. Im Song „Hide In Shade“ nämlich. Aber hört selbst:
Der Albumtitel „Greif“
Ebenso wenig greifbar wie der extravagante Musikstil dieser Band ist auch der Albumtitel. Denn der Greif ist ein mythisches, aus Tierkörpern gebildetes Wesen. Meist wird er mit löwenartigem Leib, dazu mit dem Kopf eines Raubvogels und Flügeln dargestellt. Als besondere Eigenschaften werden dem Fabelwesen Wachsamkeit und Stärke zugeschrieben. Übrigens ist der Greif der Traditions-Vogel in Basel, der Heimatstadt des Bandgründers. Soweit unser heutiger Exkurs in Sachen Klugscheißerei.
Fazit
Wachsam haben wir uns mit der neuen Scheibe von Zeal&Ardor beschäftigt. Und finden, dass die 14 Stücke am Ehesten dem Genre Avantgarde zugeordnet werden können Das Album ist musikalisch sehr vielseitig geworden und qualitativ hervorragend produziert (und das in Eigenregie, Respekt!). Da Musik bekanntlich aber Geschmackssache ist, bitten wir euch, sich ein wenig Zeit für dieses Album zu nehmen. Ein erster Durchlauf reicht nicht, um die Tiefe des Songwriting und die so gelungene Mixtur der Stilmixe zu greifen. Dafür bedarf es schon einiger Plattenumdrehungen mehr. Aber spätestens nach dem 2. kompletten Durchlauf werdet ihr sicherlich genauso angetan sein wie wir. Vorbestellen könnt ihr euch das Album übrigens auf der Internetseite der Band an dieser Stelle! Damit ihr am Freitag die physische Variante (Label: Redacted, Vertrieb: The Orchard) auch wiedererkennt, haben wir hier noch das Album-Cover von „Greif“ für euch:
Zeal & Ardor auf Tour
Ab kommender Woche brechen Zeal&Ardor (als Support von Heilung) auf große Europa-Tournee auf. Und werden ab Ende November gar als Headliner eine Tournee in den Vereinigten Staaten von Amerika anschließen. Wer hier pure Musik erwartet, ist übrigens falsch gewickelt. Denn jeder Gig mutiert auch zu einer Art wildem Theaterstück. Es lohnt sich also, das Ganze live zu erleben. Immerhin spielte die Band bereits mit Szenegrößen wie Meshuggah und Opeth. Und bringt daher mächtig Erfahrung mit auf die Bühne. Hier habt ihr die Gelegenheit dazu:
29.08.2024 – Hamburg, Edel Optics Arena
31.08.2024 – Berlin, Zitadelle
03.09.2024 – Stuttgart, Beethoven Saal
05.09.2024 – Nürnberg , Kia Metropol Arena
11.09.2024 – Wien/Österreich
12.09.2024 – Linz/Österreich
13.09.2024 – München, Zenith
19.09.2024 – Köln, Palladium
21.09.2024 – Amsterdam/Niederlande
05.10.2024 – Luzern/Schweiz
12.10.2024 – Nimwegen/Niederlande
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Bildquellen
- Zeal&Ardor – Greif Albumcover: Sailor Entertainment
- Zeal&Ardor: Sailor Entertainment / Foto: Noemi Ottilia Szabo
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