Randale öffnen die Kinderkrachkiste
Eltern kennen das Problem der musikalischen Früherziehung. Cannibal Corpse sind für die Kleinen noch nicht das Wahre und außerdem wollen die Kids ja auch gerne was eigenes haben. Zum Glück fiel mir der „Hardrockhase Harald“ ein. YouTube sei Dank gab es noch weitere Hits wie „Kinderzimmer Punk“ oder „Superdoppeldoof“. Allen, denen jetzt ein gewaltiges Fragezeichen auf der Stirn geschrieben steht, will ich gerne weiterhelfen. Urheber sind Randale aus Bielefeld, die sich der Rockmusik für Kinder verschrieben haben. Pünktlich zum fünfzehnjährigen Jubiläum erschien am 24. Mai 2019 das neueste Werk „Kinderkrachkiste“ bei Sauerländer Audio / Argon. Es folgt daher jetzt ein ganz und gar subjektives Review von mir und meinem sechsjährigen Sohn. Die kleine Schwester durfte leider nicht mitmachen, weil die CD erst ab fünf Jahren empfohlen wird. Zur Einstimmung vorab aber ganz modern das Video zum Titelsong:
Randale messen den Spaß in Dezibel
Das Intro „Ene Mene Miste“ gibt die Marschrichtung vor. Krach und Lärm sind toll und deswegen findet die „Kinderkrachkiste“ auch sofort Anklang. Ein Refrain, der ins Ohr geht und sofort mitgesungen werden kann. Je lauter desto besser. Zum Glück sind die Nachbarn tolerant. „Polizei“ wird ebenfalls für gut befunden. Vor allem, weil der Jung´ selber Polizist werden will. So einfach ist das manchmal. Piraten sind auch cool. Das widerspricht zwar etwas dem Berufswunsch, aber das kann man ja an dieser Stelle hier einfach mal ignorieren. „Hey Du“ lässt dann aber alle mitmachen und das findet der Sohnemann prima. Denn das gab es früher nicht. Zu „Blitz und Donner“ hat er nicht viel gesagt, was aber daran lag, dass er zu den lauten Gitarren wild im Wohnzimmer herumsprang. Ein waschechter Power-Metal-Song für Kinder. „Klitzeklein“ ist kurz und mit Glockenspiel und erinnert an den Kindergarten.
Randale – No Sleep til Kinderzimmer
Bei allem Spaß gibt es aber auch ernste Themen. „Willi Wal“ behandelt Umweltschutz und das sehr kindgerecht. Der Refrain geht direkt ins Ohr, lädt aber auch zum Nachdenken und Reden an. Einer der Lieblingssongs auf der Scheibe. „Bürgermeister“ ist lustig, weil der Gesang so komisch ist und gut, weil keiner ausgeschlossen wird. „Meine Familie“ läuft ebenfalls in der Dauerrotation. Warum? Weil da gesungen wird: „Papa ist ne Knackwurst“. Na toll, schnell weiter zu „Bällebad“. Ein Bällebad macht Spaß und der Song auch. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. „Abendbrot“ stieß eher auf gebremste Begeisterung. Dafür kam „Schwimmen lernen“ wieder besser an. Auf die Frage warum, kam als Antwort: weil Plantschen toll ist. Okay, nicht sehr erhellend. Aber man kann toll mitsingen und es hat einen schönen Rhythmus.
Randale – Möhren out of hell
Der „Kuhglockenrock“ bietet eine Kuhglocke und lädt zum Abrocken und Rumtoben ein. Mission complete. Bei „Trompete“ war die Aufmerksamkeit weg. Gut, der Junge ist halt mehr für Gitarren und Schlagzeug zu haben. „Kommando Ampel“ weckt diesen Punk, lehrt aber gleichzeitig, wie man die Straße überquert. Ich hatte aber mehr Angst um die Federung meines Sofas beim Hören… „Böse Wörter“ kommt ganz ruhig daher, wendet sich aber gegen Rassismus. Das ist gut, aber versuch´mal einem Sechsjährigen die Oder-Neiße Grenze zu erklären. Bildungsauftrag erfüllt und jetzt ist wieder Zeit für Harald und Spaß. Denn der Hardrockhase isst nicht irgendwas. Nein, es müssen schon „Iron Möhren“ sein. Da freut sich das metallische Elternherz!
Randale – Musik für Kinder und Eltern
So, jetzt kommt meine subjektive Vater-Meinung. Randale haben mit „Kinderkrachkiste“ wieder ein tolles Album gemacht. Und – ganz wichtig – bei der CD-Hülle wurde komplett auf Plastik verzichtet. Inhaltlich ist es ein handgemachter Mix aus Rock, Reggae. Ska, Rap, Pop und Punk. Das ist gut und macht Spaß. Die Texte gehen ins Ohr und lassen sich schnell mitsingen. Sie behandeln aber auch ernste Themen, bleiben dabei aber immer kindgerecht. Nach dem Abrocken und Lärm machen kann man mit dem Nachwuchs wunderbar darüber diskutieren. Und was mich besonders gefreut hat: genauso kommt es auch bei den Kindern an. Der Inhalt ist wichtig und es wird von den Kleinen bereits sehr wohl wahrgenommen, über was da gesungen wird. Für mich sind in musikalischen Früherziehung Randale daher das rockigste Mittel der Wahl. Ob es fruchtet, wird sich erst in zehn Jahren zeigen, aber bis dahin haben wir zusammen viel Freude. Kann es da was schöneres geben? Ja. Vielleicht ein Randale Konzert. Wir sind beim nächsten auf jeden Fall live mit dabei. Zum Mittagessen gibt es morgen aber erstmal Iron Möhren!
Randale – Line-Up und Kontakt
Jochen Vahle – Gesang, Mundharmonika, Glockenspiel und mehr
Marc Jürgen – Gitarre
Christian Keller – Bass
Garrelt Riepelmeier – Schlagzeug, Percussion
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Bildquellen
- Randale Kinderkrachkiste: amazon.de
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