Sinoptik mit The Calling (VÖ: 11.06.21)
Am Freitag, den 11. Juni 2021, erschien bei ONErpm „The Calling“ von Sinoptik. Es ist bereits das fünfte Studioalbum der Band aus der Ukraine. Und bisher waren sie mir vollkommen unbekannt. Was sehr schade ist, denn ihr Sound ist spürbar von Bands wie Black Sabbath, Pink Floyd, Deep Purple oder Jimi Hendrix beeinflusst. Aber in erster Linie machen Sinoptik ihre eigene Musik und lassen ihre persönlichen Erfahrungen und Vorstellungen darin einfließen. Wie sie es auch exemplarisch im neuesten Video „The Call“ zeigen. Gedreht wurde im „Museum of Cosmonautics dedicated to Sergei Korolev“ in Zhitomir. Aber dazu später mehr.
Sinoptik zeigen sich facettenreich
Los geht es mit dem über sechs Minuten langen „Le Menteur“. Das geht definitiv mehr in die progressive Ecke und braucht mehrere Durchläufe um sich zu erschließen. Aber ich mag den Gesang und die Nummer auch. „Granny Greta“ ist da deutlich straighter und hat einen guten Drive. „Young And High“ zeigt eine andere Facette von Sinoptik auf. Das klingt nach Stadionrock und den großen Bands der 80er. Gerade das Keyboard am Anfang lässt etwas bei mir klingeln, was ich aber auch nach wiederholtem Hören nicht einordnen kann. Vielleicht kommt ihr ja drauf. „Inception“ ist ein kurzer, 60 Sekunden langer, Zwischenpart der nahtlos in „Apple Tree“ übergeht. Ein schöner und verträumter Song, der uns an die Werte unserer Kindheit erinnern will und dann doch mit abgefahrenen Parts a la Dream Theater überrascht.
Sinoptik – Musik mit Bedeutung
„Black Soul Man“ offenbart noch eine weitere Seite von Sinoptik. Ich fühle mich ein wenig an den Metal der 1990er Jahre und Grunge erinnert. Wohlgemerkt nur ein wenig. Der starke Refrain gefällt mir richtig gut, der proggige Part im Mittelteil weniger. Mein Favorit auf der Scheibe ist „Sell God’s Number“. Starke Riffs und eine starke Message. Es geht um Wahlmöglichkeiten und diejenigen die eben diese Wahl nicht immer haben. Das dazugehörige Video (siehe ganz unten) wurde in der Korostyshiv Boarding School for children with special needs gedreht und zeigt eben genau die Kinder die nicht von vornherein alle Möglichkeiten im Leben haben. In was für einer Gesellschaft wir leben und leben wollen zeigt sich im Umgang mit denjenigen, die nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden. „Absolution“ ist ein weiteres kurzes, instrumentales Stück, das zum eingangs erwähnten „The Call“ überleitet. Ein knapp zehn Minuten langes Epos, in welchem eine Vorliebe für Pink Floyd immer wieder aufschimmert und uns daran erinnert, dass der Griff nach den Sternen unabdingbar ist. Alles ist möglich, wenn wir nur wollen und strecken wir uns nach dem scheinbar Unerreichbaren, schaffen wir es vielleicht sogar in Frieden und Harmonie zu leben. Eine schöne Vision und ein schöner Song.
The Calling ist ein starkes Rockalbum
Sinoptik haben mit „The Calling“ ein wirklich starkes und facettenreiches Rockalbum auf den Markt gebracht. Und es ist eine Schande, dass ich die Gruppe nicht schon früher auf dem Schirm hatte. Sinoptik haben ihre Basis zwar in den alten Heroen der Siebziger wie Deep Purple, Pink Floyd oder auch Black Sabbath. Aber sie heben sich wohltuend von den unzähligen, heutigen Retro Bands ab, indem sie auch moderne Einflüsse in ihren Sound einfließen lassen. Manchmal ist es dann vielleicht nicht so ganz auf den Punkt gebracht, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Junggebliebene Classic Rock-Liebhaber sollten sich die Scheibe auf jeden Fall ins Regal stellen. Bei mir haben sich Sinoptik mit „The Calling“ einen Platz in der Sammlung gesichert und werden mit Sicherheit öfter mal auf dem Plattenteller rotieren.
Sinoptik – Line-Up und Kontakt
Dmitriy Afanasiev – Gitarre, Keys, Gesang
Ruslan Babayev – Schlagzeug
Aleksandr Savin – Bass
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Bildquellen
- Sinoptik 2021 720×340 by Alina Chernohor: Alina Chernohor / Sailor Entertainment
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