Sonata Arctica – The Ninth Hour (VÖ: 07.10.16)
Ein biblisches Album
Mit „The Ninth Hour“ präsentieren uns Sonata Arctica ihr (wie überraschend 😉 ) neuntes Studioalbum. Wobei sich der Titel nicht nur auf die Anzahl ihrer Alben sondern auch auf ein Bibelzitat aus dem Matthäus Evangelium bezieht, dass da lautet:
Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Textlich beschäftigt sich man auf „The Ninth Hour“ mit der brenzligen Lage auf unserem Planeten, in die wir Menschen uns selbst bringen. Trotz fortschreitende Technologie und herausragender wissenschaftlicher Möglichkeiten, vergessen wir oft unsere natürlichen Wurzeln.
Cover erzählt eine Geschichte
Das von ToxicAngel (Nightwiosh, Tarot) gestaltete Artwork erzählt eine Geschichte, deren Ausgang wir selbst bestimmen müssen. Es zeigt eine utopische Zukunftsversion im Hintergrund. In der Mitte ist eine Sanduhr sichtbar, mit einem Kanuf, an dem wir drehen können. Die rechte Seite repräsentiert die Natur, die über die Menschen gesiegt und ausgerottet hat, die linke Seite zeigt das Gegenteil. Eine dystopische Welt, in der die Menschen die Natur komplett zerstört haben. Wenn der Knauf betätigt wird, schwingt die Sanduhr in die eine oder in die andere Richtung. Hier schließt sich der Kreis mit dem Bibelzitat, denn in der neunten Stunde sind wir angehalten, Buße zu tun und Opfer zu bringen, damit wir wieder in eine bewusstere, einfachere Realität eintauchen.
Zurück zur Musik
Soweit die Begleitumstände des Albums. Mit „Pariah’s Child“ hat Sonata Arctica ja nach einigen etwas schwächeren Alben zurück in die Spur gefunden und konnte viele alte Fans wieder versöhnen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die Finnen an dieses tolle Album anknüfen können.
Mit „Closer To An Animal“ wird „The Ninth Hour“ durch eine flotte, eingängige Nummer eröffnet, die etwas Keyboard-lastig ist und als grundsolider Opener angesehen werden kann. Der zweite Song „Life“ hat einen ähnlichen gemäßigten Power-Metal Stil. Die Nummer ist ein echter Ohrwurm und kann voll überzeugen, wovon ihr euch selber ein Bild machen könnt.
Video zu „Life“
Auch das folgende „Fairytale“ ist ein starker Power-Metal Song mit hohem Wiedererkennungswert, bei dem die außergewöhnliche Stimme von Tony Kakko besonders gut zur Geltung kommt.
Es wird ruhiger
„We Are What We Are“ ist die erste (Power-) Ballade des Albums. Ein sehr gefühlvoll präsentierter Song, der jedoch leicht schmalzig rüberkommt. „Till Death’s Done Us Apart“ hingegen ist ein sehr abwechslungsreicher und leicht progressiver Track, der über Musical-Charakter verfügt. Eine von Soft bis Heavy tönende Nummer, die mir sehr gut gefällt. Danach folgt mit „Among The Shooting Stars“ eine interessante powervolle Halbballade ohne jegliche Form von Schmalz. Mit „Rise A Night“ geht es dann zurück in den Bereich Power-Metal. Eine flotte und für Sonata Arctica Verhältnisse recht straighte Nummer. „Fly, Navigate, Communicate“ zeichnet sich durch Tempowechsel, unterschiedliche Härtegrade und ein starkes Gitarrensolo aus. „Candle Lawns“ ist die nächte Ballade, die sehr sparsam instrumentalisiert ist und schön stimmungsvoll daher kommt.
Es wird episch
Bei „White Pearl, Black Oceans Part II – „By The Grace Of The Ocean“ handelt es sich um die Fortsetzung des Songs vom Album „Reckoning“. Der über 10 minütige Track stellt eine kleine Rockoper dar. Nach ruhigem Beginn geht es abwechslungsreich und atmosphärisch begeisternd weiter. Besonders die Gitarrensoli von Elias Viljanen sind fantastisch. Ein sehr starker Track! „On The Faultine (Closure To An Animal)“ schließt das Album mit einem ruhigem Pianostück etwas unspektakulär ab.
Fazit
Mit „The Ninth Hour“ kann Sonata Arctica nahtlos an „Pariah’s Child“ anschließen. Ein sehr abwechslungsreiches Album mit vielen Höhepunkten und nur einigen kleinen Schwächen. Die außergewöhnliche Stimme von Tony Kakko bleibt ein herausstechendes Merkmal der Finnen. Fans der Truppe können ohne Zögern zuschlagen und werden ganz bestimmt nicht enttäuscht. Sonata Arctica sind endgültig wieder in der Form der frühen Bandjahre!
Sonata Arctica Live
Wie wir euch HIER schon berichtet haben, gibt es schon bald die Gelegenheit Sonata Arctica wieder live zu erleben. Zusammen mit Twilight Force werden sie ab Mitte Oktober auch auf unseren Bühnen stehen. Also: Nichts wie hin!
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Bildquellen
- sonata-arctica-the-ninth-hour-artwork: Nuclear Blast
- sonataarctica2016b: Nuclear Blast
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