Striker schlagen mit fünftem Album erneut zu
Es ist wieder soweit. Die kanadische Band Striker legt mit dem neuen und selbstbetitelten Album den Nachfolger des im Februar 2016 erschienenen Vorgängers Stand In The Fire nach.
Die Band, die sich in Kanada den Status als schnellst wachsende Metal Band erarbeitet hat, konnte in der Zwischenzeit auch noch ihr eigenes Independent-Label Record Breaking Records aufbauen. Selbstverständlich wurde auch das nun fünfte Album über eben dieses Label veröffentlicht.
Striker, das Album
Also dann mal rein mit dem Album in den CD-Player. Die zehn Stücke bringen mit 39:05 Minuten nicht viel Spielzeit mit, was bei entsprechendem Inhalt aber grade noch so verzeihbar ist. Und genau das werde ich jetzt herausfinden.
Mit dem Opener Former Glory hauen Striker auch direkt richtig einen raus. Doublebass und die für Striker typischen, kreischenden Gitarren sind natürlich hier schon zu finden. Und genau das habe ich, ehrlich gesagt, auch genauso erwartet! Und mit Pass Me By drehen die vier nochmals an der Schraube und hauen einen Thrash-Song raus – damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Aber passt gut und zeigt, dass die Band die kurze Zeit zwischen den Alben auch zur Weiterentwicklung genutzt hat.
Klopper, bis zum Ende
Mit Born To Lose folgt der nächste Klopper, welcher auch als erstes Video aus dem Album veröffentlicht wurde (klick). Cheating Death verstehe ich jetzt mal als ein kurzes Intermezzo (doch glatte 55 Sekunden lang) in den Instrumentalbereich, oder soll es ein Outro zu Born To Lose oder das Intro zu Shadows In The Night sein? Egal, ohne den Song wäre die CD dann ja noch eine knappe Minute kürzer.
Mit einem kurzen Schlagzeugintro start dann das schon angesprochene Shadows In The Light und schließt die erste Hälfte des Albums im gewohnten Stil ab. Und hier bin ich schon wieder an dem Punkt angelangt bei dem ich auch bei dem Vorgänger war. So cool die Musik auch ist und handwerklich wirklich alles passt, schleicht sich bei mir schon wieder die Langeweile hoch. Da muss doch jetzt mal mehr kommen als nur Doublebass und kreischende Gitarren.
Langeweile?
Und als ob mein Flehen erhört wurde, servieren Striker mit Rock The Night einen Song, der den Zuhörer rund dreißig Jahre zurückbefördert. Wer damals groß wurde, oder schon groß war, weiß, was ich meine. Da haben die Jungs mit der Platzierung des Titels auf der CD alles richtig gemacht.
Over The Top passt nicht nur vom Titel her in die Achtziger. Und da ist sie ja, die Ballade, dachte ich mir so, als Freedom’s Call aus den Boxen plätschert. Aber da ich mich gewaltig geirrt. Auch hier wird wieder „gedoublebassdrumt“ (gibt es eigentlich ein Verb dafür?) bis der Arzt kommt und natürlich sind die kreischenden Gitarren wieder mit an Bord. Trotzdem kommt kein Gefühl mehr von Langeweile auf, da hier der Gesang (Lead und Background) einiges wettmachen kann.
Zum Gesang habe ich ja noch gar nichts gesagt. Mach ich aber erst zum Schluss, denn Curse Of The Dead fliegt mir aus den Boxen entgegen.
Ozzy Cover und keine Ballade
Mit Desire schließt die CD dann ab. Ein typischer Striker Song im Achtziger Stil, nur halt dreißig Jahre später erschienen? Nicht ganz, denn es ist ein Cover des Ozzy Osbourne Songs Desire vom Album No More Tears. Den hat die Band praktisch eins zu eins übernommen, was sollte an einem Klassiker auch geändert werden?
Diesmal keine Ballade auf der Scheibe? Schade eigentlich, denn Platz und Zeit wäre noch auf der CD frei gewesen.
Würdiges fünftes Album und absolute Kaufempfehlung
Striker haben mit Striker einen würdigen Nachfolger für Stand In The Fire innerhalb nur eines Jahres nachgelegt. Musikalisch haben sich die vier Kanadier ein kleines bisschen weiterentwickelt, ohne dabei ihrem Stil untreu zu werden. Dieser wurde halt nur um ein paar Nuancen erweitert.
Man kann der Band natürlich vorwerfen, dass sie außer Doublebass und kreischenden Gitarren nichts Anderes draufhaben. But who cares? Dafür haben die vier Musiker das gewisse Händchen alten Sound in die heutige Zeit zu transportieren, ohne dass es aufgesetzt klingt. Denn Dan Cleary, Tim Brown, Adam Brown und Willian Wallace meinen es ernst mit ihrer Achtziger-Jahre Attitude – und das hört man!
Ich muss noch einiges zu der Gesangsleistung von Dan Cleary loswerden: Hut ab. Der Gesang ist durchgehend klar und zusammen mit den Backging Vocals immer stimmig. Und die Refrains scheinen für die große Bühne geschrieben zu sein, wo man die Band hoffentlich bald mal sehen wird. Aber auch die anderen drei verstehen ihr Handwerk, so das der Sound immer frisch und nicht aufgewärmt klingt.
Das Gesamtpaket Striker hat mich auch diesmal wieder überzeugt. Obwohl auch hier eine gewisse Langeweile aufkommt, die aber schnell vergeht. Wenn es einen Grund zum Meckern gibt, dann den, dass das Album ruhig hätte länger ausfallen können.
Zum Abschluss nur noch zwei Worte: Absolute Kaufempfehlung!
Striker sind:
- Dan Cleary – Gesang
- Tim Brown- Gitarre
- Adam Brown – Drums
- William Wallace – Bass
Tracklist Striker:
- Former Glory
- Pass Me By
- Born To Lose
- Cheating Death
- Shadows In The Light
- Rock The Night
- Over The Top
- Freedom’s Call
- Curse Of The Dead
- Desire
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Bildquellen
- Striker-band-2017_kl: CMM Marketing
- Striker – Album Cover: CMM Marketing
- Striker-Album-cover_kl: CMM Marketing
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