TRANSATLANTIC – „The final flight: Live at L´Olympia“ (VÖ: 17.02.2023)

TRANSATLANTIC – „The final flight: Live at L´Olympia“ (VÖ: 17.02.2023)
Wir hatten euch ja damals hier bei metal-heads.de mit einer entsprechenden Review das Studioalbum „The absolute universe“ vorgestellt. Das war ja ein Megading, hatte man das Material zu der Zeit in verschiedenen Versionen veröffentlicht. Dies bezog sich nicht nur auf musikalisch abgewandelte Songs, sondern man hatte in dem Fall auch die Lyrics variiert. Hatte ich so echt noch nicht erlebt. Eine Menge Holz also. Wenn (ehemalige) Bandmitglieder von DREAM THEATER, MARILLION, SPOCK’S BEARD und THE FLOWER KINGS gemeinsam musizieren, dann kann doch eigentlich nichts Schlechtes dabei herauskommen. So war es dann auch. Eine Ansammlung starker Tracks und dieses Material sollte dann auf einer entsprechenden Tour den Fans live serviert werden.
TRANSATLANTIC – „The final flight: Live at L´Olympia“ (VÖ: 17.02.2023)
So kam es dann auch. Und zu meinem großen Bedauern konnte ich es nicht einrichten zu einem Date (der auch recht kurz gehaltenen Konzertreise) zu fahren. Das bedeutet, so sehr ich die Band und ihre Musik schätze…ich konnte nicht live dabei sein und habe die – vielleicht letzte (Mike Portnoy machte so eine vage Andeutung in seiner Ansage) – Chance verpasst, TRANSATLANTIC live zu erleben. Wer weiß, ob die mit ihren hauptamtlichen Bands und anderen Projekten viel beschäftigten Herrschaften noch einmal auf Tour gehen!? Aber für die Fans und auch für mich hat die Band ein Andenken für die Nachwelt erschaffen. Man hat das letzte Konzert der Tour – den Auftritt in Paris – live aufgezeichnet. Das Footage wird als 3CD plus Blu-Ray-Package, als 4LP-Version und in einer digitalen Ausgabe herausgebracht. Also spricht man die verschiedenen Typen an Usern an. Den Vinyl-Fan ebenso wie den CD-Sammler und die digitale Generation.
Schon Wahnsinn. Ein 3-Stunden-Konzert für die Ewigkeit zu erhalten. Großartige Musiker bei der Performance ihrer Songs zu konservieren. Anders als auf vergangenen Touren, bei denen man den PAIN OF SALVATION-Gitarristen Daniel Gildenlöw zur musikalischen Verstärkung eingeladen hat, ist dieses Mal Ted Leonard am Start. Den guten Mann kennen wir unter anderem als Sänger und Gitarrist der Prog-Formation ENCHANT. Also einmal mehr eine würdige Unterstützung für den Vierer, der ansonsten TRANSATLANTIC ausmacht. Was bekommen wir? 25 Tracks, auf die ich jetzt nicht im Detail eingehen möchte. Das würde wahrlich den Rahmen sprengen.
Was bekommen wir also?
Schon „Overture“ ist ein starker Beginn für diesen langen Konzertabend. Das harmonische Zusammenspiel der Musiker – jeder ein Könner an seinem Instrument. Gerade die Melodie sticht bei diesem Song hervor. Wow! Aber auch das Schlagzeug bekommt seine Momente, wo Alles andere mehr in den Hintergrund rückt. Immer wieder hört man den Jubel des Publikums im Pariser Venue. Musikalisch gibt es progressive Drumbeats, die gefühlvollen Vocals (immer wieder verstärtk durch den Backgroundgesang der anderen Bandmitglieder) verleihen den jeweiligen Liedern eine entsprechende Note (z.B. bei „Higher than the morning“). Bei Songs wie „Darkness in the light“ wird es dann auch mal etwas funky. An anderer Stelle wird man dann eher melancholisch und greift zur Akustikgitarre (wie etwa bei „Take now my soul“).

TRANSATLANTIC at it’s best – live in Paris…
Bei „Bully“ gehen die Fans steil. „Looking for the light“ grooved amtlich und ist mit gut 4 Minuten einer der kürzeren Tracks auf dem Gig. Im weiteren Verlauf des Konzertes bekommen wir dann eben auch – wie bei den Studioreleases – die unterschiedlichen Versionen der Songs. Wahnsinn, welchen Aufwand man schon bei den Kompositionen betrieben hat. Jetzt können wir uns daran erfreuen, diese Vielfalt live vorgetragen zu bekommen. Ich möchte gar nicht so sehr einzelne Tracks hervorheben. Das Ganze wirkt am ehesten in seiner Gesamtheit.
Als Beispiel haben wir hier noch einmal das Video zu „Owl howl“ (von Disc 2) für euch. Fast 7 Minuten Live-Footage für einen guten Eindruck. Mike Portnoy, der – wie bei TRANSATLANTIC üblich – sein Drumkit (rechts) seitlich auf der Bühne platziert hat und damit seine musikalischen Mitstreiter direkt und mit einem Seitenblick auch das Publikum im Auge hat. Roine Stolt übernimmt hier die Vocals und spielt außerdem fein auf seiner Gitarre. Der Bassist bildet einen Ruhepol, während Neal Morse phasenweise schon sehr flott mit seinen Fingern über die Tasten wirbelt. Eine starke Kostprobe von diesem Konzert.
Wie lautet nun das Fazit zum 3-Stunden-Live-Material von TRANSATLANTIC?
Die beiden umfangreichen Versionen des Studioreleases haben ja seinerzeit die Medien und Fans begeistert. Wie also kommt das Material live rüber? Leider stand uns nur der Eindruck der Tonaufnahmen zur Verfügung. Aber wenn man das oben gezeigte Video als beispielhaft für den Auftritt nimmt und/oder schon einmal bei einem Konzert von TRANSATLANTIC anwesend war, dann kann man davon ausgehen, dass die Musiker eine ordentliche Portion Spielfreude an den Tag gelegt haben. Langjährige Freundschaften wie die zwischen Drummer Mike Portnoy und Keyboarder Neal Morse (diese hat sich ja in den vergangenen Jahrzehnten in so mancher Kollaboration konstruktiv ausgelebt gezeigt) werden auch bei der Performance deutlich. Einerseits macht es tierisch Bock den Musikern zu lauschen und andererseits ist man dann doch – sofern man nicht auf der Tour dabei war – wieder ein bisschen (mehr) enttäuscht. Aber so ist das Leben. Ich werde mir auf jeden Fall das Werk inklusive der Blu-Ray zulegen…das muss man doch gesehen haben!!! Im bestuhlten Zuschauerraum hielt es jedenfalls einige Fans nicht mehr auf den Sitzen…

Zum Abschluss ein weiterer Eindruck vom Konzert
Zum Abschluss dieses Beitrags wollen wir euch einen weiteren Einblick in das Live-Material liefern. Hier ist die Bühne in lila-blaues Licht getaucht. Das passt zur eher nachdenklichen Stimmung, die „Rose colored glasses“ (von der dritten CD aus der „Whirlwind suite“) verbreitet. Den Gesang übernimmt Mr. Morse, u.a. Drummer Mike Portnoy steuert die Backing Vocals bei. Rauchsäulen schießen empor, dazu ein emotionales Gitarrensolo von Roine Stolt. Das Ganze wird von entsprechenden Projektionen überlagert. Schaut doch einfach mal selbst…
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- TRANSATLANTIC – Promofoto: INSIDEOUT Music
- TRANSATLANTIC Albumcover – The final flight Live at L’Olympia: INSIDEOUT Music
Neueste Kommentare