TRANSATLANTIC – „The absolute universe“ (VÖ: 05.02.2021)

TRANSATLANTIC – „The absolute universe“ (VÖ: 05.02.2021)
Etwa 6 Jahre hat uns dieser Vierer warten lassen, bis es jetzt endlich im Februar 2021 neues Material aus dem Studio gibt. Das letzte Lebenszeichen (abseits der Live-Bühne) von TRANSATLANTIC war zuvor „Kaleidoskope“ gewesen, aber dann wurde es still. Klar, Mike Portnoy (Drums) und Multiinstrumentalist und Sänger Neal Morse sind vielseitig aktiv in diversen Bands und musikalischen Projekten aktiv. Gerne auch mal gemeinsam (Hahaha!). Und auch Roine Stolt (FLOWER KINGS und mehr) sowie Bassist Pete Trewavas (u.a. MARILLION) haben so manchen Termin im Kalender stehen. Da das Material ja bereits in einer Zusammenkunft im Jahr 2019 entstanden ist, spielte die lange Zwangspause (dank Covid-19) was Live-Auftritte angeht und die den Musikern notgedrungen viel zeitlichen Spielraum ermöglicht, noch keine Rolle. Die vier Musiker haben sich für etwa 2 Wochen in Schweden zusammengesetzt, um die Songs zu planen. Die eigentlichen Aufnahmen hat dann jeder später in seinem eigenen Homestudio vollzogen.
Eine Fülle an Musik – und eine ultimative Version: TRANSATLANTIC
Herausgekommen ist ein Konzeptalbum. Aber wer jetzt denkt, TRANSATLANTIC hätten einfach wieder eine CD oder bestenfalls ein Doppelalbum komponiert, der liegt falsch. Das multinationale Quartett hat sich etwas Besonderes einfallen lassen, um der kreativen Fülle beim Erschaffen der Kompositionen genügend Raum zu geben. So wird es erst einmal zwei verschiedene Versionen geben und zusätzlich eine „ultimative Edition“, die Alles beinhaltet und noch mehr. Wir haben euch das Ganze ja hier bereits angekündigt. Naja, es war viel Zeit, um viel Material zu erschaffen aber was am Ende herausgekommen ist, ist ja interessant. Das haben wir uns für euch angeschaut und jetzt könnt ihr mehr dazu erfahren.

„The absolute universe“ – Ihr dürft Vielseitigkeit erwarten
Wie wir ja schon angedeutet hatten, besteht die aktuelle Veröffentlichung aus zwei Releases. Dabei wurden die selben Songs in zwei völlig abgewandelten Versionen aufgenommen. Es wurden neue Texte geschrieben und sogar andere Sänger für die Aufnahmen der alternativen Fassungen hinzugenommen. Zunächst wollen wir uns mit der einstündigen „The breath of life“-CD, der sogenannten abridged version befassen, bevor wir zu der 90-minütigen extended version „The absolute universe: forevermore“ kommen. Ja, ihr lest richtig. Das sind zweieinhalb Stunden. Wow! Lasst es uns angehen…
TRANSATLANTIC – „The absolute universe“ (VÖ: 05.02.2021)
Los geht es mit „The breath of life“

Den Beginn kennen wir schon. Schließlich waren die etwa 10 Minuten Spielzeit von „Overture“ und „Reaching for the sky“ die erste musikalische Auskopplung des neuen Werkes, die gut 2 Monate vor dem Release vorgestellt wurden. Und das machte einen starken ersten Eindruck. Irgendwie gelang damit der Brückenschlag zu den früheren Kompositionen und man fand sich vom Sound her wieder. Der Opener – rein instrumental gehalten – hat etwas bombastisches, orchestrales. Dann geht es etwas rockiger weiter mit einem Retro-Feeling in Richtung Flower Power Zeit. Die Vocals bringen erfrischende Energie mit hinein. Stark! Aber hört mal selbst…
Mike Portnoy übernimmt den Gesang
Harmonisch, melodisch…leicht und locker kommt „Higher than the morning“ daher. Mit dem nächsten Track spielt sich der Bass von Pete Trewavas etwas mehr in den Fokus. Aber schon bald ist das Instrument wieder perfekt in das Bandgefüge integriert, auch wenn es immer mal wieder hervortritt. Überhaupt sind die Arrangements der einzelnen Musiker gut aufeinander abgestimmt. Die einzelnen Bandmitglieder kennen sich gut, man ist eingespielt. Im mittleren Teil des Songs finde ich das Ganze etwas langatmig gehalten, da hätte man sich kürzer fassen können. „Take now my soul“ kommt mit der Akustikgitarre eher im Gewand einer Ballade daher. Entschleunigung ist angesagt. Track 6 gefällt mir dann wieder richtig gut. Hier übernimmt Drummer Mike Portnoy die Lead Vocals und gibt mit seiner Stimme dem Stück eine besondere Note. Eine gewisse Melancholie schwingt hier mit. Auf jeden Fall ein Glanzpunkt auf dem Album. Schaut mal selbst:
Dann kommt der zweiminütige Einstieg in „Love made a way“. Eine eher nachdenkliche Stimmung kommt auf. Als letzter Track der Scheibe wird der Song später noch einmal aufgegriffen. Pianoklänge und die Stimme von Neal Morse hinterlassen einen Hörer, der gedanklich in sich geht. Thematisch geht man im Text teils auf Lieder vom Anfang des Albums zurück. Das achte Stück trägt den Titel „Owl howl“. Progressive Beats, eher tiefe Töne, das Tempo teils spürbar zurückgefahren. Dennoch kommt auch die melodische Seite von TRANSATLANTIC nicht zu kurz. Bei „Solitude“ gibt es erneut einen Beginn mit Klavierpassagen. Ansonsten können wir uns an warmen Harmonien erfreuen. Praktisch nahtlos ist der Übergang in „Belong“, einem kurzen überwiegend instrumental gehaltenen Stück. Etwas komplexer, frickeliger von den Prog-Arrangements und mit direktem Fortlaufen in „Can you feel it“. Hier kommt wieder der Gesang mehr zum Zug.
Dann wird noch mal das großartige „Looking for the light“ aufgegriffen. Flotte Drums, ziemlich „verrückte“ Keyboardpassagen, das hat Drive. Fett. Das macht Bock. Und dann kommen wir auch schon zum „letzten“ Song. „The greatest story never ends“ lässt einmal mehr die Finger flink über die Tasten flitzen. Einsteigen: der Prog-ICE fährt ab. Was für ein Tempo da stellenweise gefahren wird. Wow.
Kann man das noch steigern? „The absolute universe: forevermore“

Eine Stunde Material – das ist doch schon eine Menge und man wäre als Fan und geneigter Musikliebhaber damit sicher auch zufrieden. Aber die unermüdliche Kreativität der TRANSATLANTIC-Musiker hat dazu geführt, dass man das neue Release in 2 Versionen serviert (wenn wir mal das zusammenfassende Gesamtwerk nicht extra aufführen). So hat man für die extended Version nicht nur einige zusätzliche Stücke dazu gepackt, sondern auch die vorhandenen teils erheblich abgewandelt aufgenommen und damit den Songs ein anderes Gesicht gegeben. Ich will euch mal meine Sicht der Dinge schildern. Auf geht die Reise…
4 TRANSATLANTIC-Musiker mit viel Kreativität
„Overture“ wurde auf der ausgedehnteren 90-Minuten-Fassung des Releases um einige Minuten erweitert. Für mich kein Gewinn, auch der Gesang gefällt mir nicht so gut. Den zweiten Track hat man in „Heart like a whirlwind“ umbenannt und die Lyrics umgestrickt. Da finde ich auch die „erste Version“ ansprechender. Das Gleiche muss ich auch für den dritten Track sagen. Musikalisch – so finde ich – hat man nicht so viel verändert, aber die Art des Gesangs spricht mich nicht so an. Beim nächsten Song finde ich keine besonders erwähnenswerten Unterschiede.
Leider liegt mir nicht im Detail vor, wer welchen Song gesungen hat, so dass darauf nicht näher eingegangen werden kann. Ich möchte jetzt auch ohnehin nicht jedes Lied auseinandernehmen. Zum Vergleich habe ich beide Versionen „vergleichend parallel“ angehört, was echt anstrengend ist. Die Zusammenfassung bekommt ihr in meinem abschließenden Fazit unten. Jetzt kommen wir aber an einen Punkt, wo bei der erweiterten Fassung zusätzliches Material dabei ist. „Bully“ ist eine flotte Nummer, kurz und knackig. Bei „Rainbow sky“ wird es dann zunächst deutlich zurückhaltender, bevor das Ganze wieder Fahrt aufnimmt. Schon sind wir auch bald am Ende der ersten CD: „The world we used to know“. Fast 10 Minuten Spielzeit, länger wird es nicht mehr. Hier tobt sich erst einmal der Drummer aus. Prog Rock at it’s best. Aber später nach ausgedehnten instrumentellen Spielereien darf sich auch der Gesang wieder einbringen. Warm und gefühlvoll.
Zum Abschluss ein „Blick“ auf den zweiten Silberling
Starten wir in den zweiten Silberling der extended Version. Hier fällt zunächst eine andere Stimme am Mikro auf. Ansonsten fügt sich der Song musikalisch in das restliche Material ein. Harmonische Orgelpassagen, rockige Prog-Beats und so. Track 3 hat mir im „Original“ besser gefallen, liegt hier in einer längeren Fassung vor. „Lonesome rebel“ ist mal wieder ein ruhigerer Vertreter. Ok. Die restlichen Songs in der entsprechenden Version…in Ordnung.
Das Fazit bei metal-heads.de
Puuh! Was soll man bei einem solch umfassenden Werk als Fazit in kurzen Worten zusammenfassen!? Das ist schon eine Herausforderung. Erster Punkt: das Warten hat sich gelohnt. Was die 4 Herren von TRANSATLANTIC da zusammen erarbeitet haben, hat schon Gewicht. Der Ansatz es auf mehrere Alben bzw. Versionen zu verteilen und damit die Möglichkeiten der musikalischen (bzw. textlichen) Umsetzung seiner Ideen auszuweiten, ist ungewöhnlich. Aber bringt das auch den (erhofften) Mehrwert? Aus Sicht der Musiker konnte man sich austoben. Ob es das für den Hörer gebraucht hätte, darüber kann man streiten. Ich finde die neuen Songs durchweg gut und es sind auch ein paar Perlen dabei, die für mich qualitativ hervorstechen. Lieder in verschiedenen „Versionen“ aufzunehmen oder Releases mit zusätzlichen Tracks zu veröffentlichen ist jetzt nicht so neu. In dem Ausmaß, wie TRANSATLANTIC das Ganze betreiben wird die Angelegenheit auf ein neues Level gebracht. Ich kann mich durchaus für ein paar neue bzw. zusätzliche Songs begeistern. Die z.B. durch andere Texte abgewandelten Stücke wären für mich nicht unbedingt nötig gewesen.
Hier habt ihr mal alle Cover im Überblick. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass wir gemeinsam die Corona-Verbreitung in den Griff bekommen und dann auch irgendwann – vielleicht ab Ende 2021 – Live-Konzerte mit persönlicher Anwesenheit wieder möglich werden. Wenn sich dann die 4 Herren von TRANSATLANTIC so gut wären und uns eine Tour in den hiesigen Breiten bescheren, das wäre genial und ich 120%-ig vor Ort!!! Warten wir mal ab…
TRANSATLANTIC – „The absolute universe“ (VÖ: 05.02.2021)

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Bildquellen
- TRANSATLANTIC Promophoto 2021 – 02 by Tobias Andersson: INSIDEOUT MUSIC/Photo by Tobias Andersson
- TRANSATLANTIC – Albumcover – The absolute universe – the breath of life: INSIDEOUT MUSIC
- TRANSATLANTIC – Albumcover – The absolute universe – forevermore: INSIDEOUT MUSIC
- TRANSATLANTIC Albumcover – 3 Variationen: HEAD OF PR
- TRANSATLANTIC – Albumcover – The absolute universe – forevermore – Beitragsbild: INSIDEOUT MUSIC
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