DIRKSCHNEIDER live in Oberhausen 11.12.2016
Als bekannt gegeben wurde, dass Udo Dirkschneider seine „Back To The Roots Tour“ fortsetzen und dabei auch in der Turbinenhalle in Oberhausen vorbei schauen würde, war für metal-heads.de klar, dass man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen darf. Schließlich hatte der gute Udo angekündigt, danach keine Accept Songs mehr live spielen zu wollen. Als auch noch Vicious Rumors als Support verkündet wurden, war für Fotograf Chipsy und mich klar, dass uns ein grandioser Live-Abend erwartet.
Turbinenhalle 2, Oberhausen, 11.12.2016
So standen wir dann pünktlich um 18:00 Uhr vor der „kleinen“ Turbinenhalle 2 in Oberhausen und warteten zusammen mit einer doch schon recht großen Anzahl von Fans auf den Einlass. Der ging dann auch – dank eines separaten Presseeingangs – recht zügig vonstatten. Ein kurzer Check beim Merchandise Stand zeigte, dass die Preise für T-Shirts (25 €) und CD’s (15 €) im üblichen Rahmen lagen. Die Zuschauermenge war noch recht überschaubar, als um Punkt 19:00 Uhr zum ersten Mal die Lichter erloschen.
Trance
Als erster Support-Act war kurzer Hand noch die deutsche Kultformation Trance verpflichtet wurden. Die Band wurde in ihrer Ur-Formation bereits Ende der 70’er Jahre gegründet und galt damals als Mitbegründer des deutschen Heavy Metal. Nach mehreren Auflösungen und Reunionen ist von der ursprünglichen Besetzung freilich nur noch Gitarrist Markus Berger übrig geblieben. Zwischenzeitlich war die Truppe auch unter dem Namen Trancemission aktiv. Ob diese Formation (mit Originalsänger Lothar Antoni), die mit „Paranoia“ immerhin noch 2015 ein neues Album veröffentlicht haben, weiterhin aktiv ist oder jetzt nur noch Trance (mit Joachim „Joe“ Strubel am Mikro) existiert, ist mir leider nicht bekannt.
Old School Metal
Genug der Vorrede, kommen wir zum Auftritt der deutschen Rock-Veteranen. Zwar beweist die Truppe in gut 40 Minuten Spielzeit, dass sie ihr Handwerk nach wie vor beherrscht, aber leider wirkt der ganze Auftritt doch irgendwie altbacken. Nach anfänglichen Soundproblemen steigert sich die Formation zwar, doch der Funken will beim Publikum nicht so recht überspringen. Auch am Bühnenoutfit sollte Trance noch mal etwas arbeiten (schaut euch unsere Fotos an 😉 ) So steht unter dem Strich eine ordentliche aber eher unspektakuläre Live-Performance, mit Songs, denen man ihr Alter doch recht deutlich anmerkt.
Vicious Rumors
Vicious Rumors haben erst in diesem Jahr mit „Cocussion Protocol“ (HIER unsere Review) wieder ein starkes Album präsentiert. Die Truppe um Bandgründer und Ausnahmegitarrist Geoff Thorpe hat ja auch schon über 30 Jahre auf dem Buckel und musste in der langen Bandgeschichte immer wieder mit Besetzungswechseln klar kommen (lest HIER auch unser ausführliches Interview mit Geoff). Da waren wir doch sehr gespannt, wie sich die Band in der neuen Formation live schlägt.
VR geben mächtig Gas
Auf den jungen niederländischen Sänger Nick Holleman war ich besonders gespannt und, um es vorweg zu nehmen, mit der Besetzung dieser Bandposition hat Geoff ein glückliches Händchen bewiesen. Trotz anfänglicher Soundprobleme legten Vicious Rumors um 20:00 Uhr los wie die Feuerwehr. Nick Holleman fegte wie ein Irrwisch über die Bühne und sorgte neben den „alten Männern“ für genügend Action „on stage“. In rund 45 Minuten präsentierte die Band einen sauberen Querschnitt aus ihrer langen Bandgeschichte. Dabei war es erstaunlich, wie gut die Songs der neuen Alben mit den alten Bandklassikern vom Schlage eines „Soldiers Of The Night“ harmonieren. VR beweisen an diesem Abend eindrucksvoll, dass sie ganz bestimmt noch nicht zum alten Eisen gehören und mit ihnen immer noch zu rechnen ist. Sänger Nick schaffte es (auch mit einer in erstaunlich akzentfreiem Deutsch vorgetragenen Ansprache), das Publikum so langsam in Schwung zu bringen. Auch wenn die Halle immer noch nicht zur Gänze gefüllt war, heizte sich die Atmosphäre doch merklich auf. Eine zweite Gitarre hätte dem Bandsound sicher noch etwas mehr Volumen verliehen, aber auch so kann VR musikalisch voll überzeugen. Fotograf Chipsy und ich waren jedenfalls begeistert.
Udo Dirkschneider is back
Als um 21:15 Uhr das Intro ertönte, war die Turbinenhalle 2 auf einmal voll (wo waren die Leute eigentlich vorher???). „Starlight“ eröffnete das Set und die Halle kochte! Udo und Band legten einen Auftritt hin, den man nur als „sensationell“ bezeichnen kann. Ein wahres Hitfeuerwerk wurde abgebrannt. Einzelne Songs hervorzuheben, ist da fast schon ein Frevel, aber aus dem 19 Songs umfassenden regulären Set ragte meiner Meinung nach dennoch „Prinzess Of The Dawn“ heraus. Wenn der Refrain aus 1000 Kehlen lautstark mitgesungen wird, läuft einem schon ein kleiner Schauer den Rücken runter. Die Band zeigte sich in ganz ausgezeichneter Form und Bassist Fitty Wienhold bekam ebenso seinen Solopart wie die ganz starken Gitarristen Kasperi Heikkinen (Finnland) und Andrey Smirnov (Russland). Am Schlagzeug leistete Udos muskelbepackter Sohn Sven Dirkschneider ganze Arbeit. Der Maestro himself ist zwar etwas rundlich um die Hüften geworden, kann aber stimmlich immer noch voll überzeugen.
Showeffekte und Hammer-Zugaben
Auch für das Auge wurde einiges geboten. Die Band war permanent in Bewegung und präsentierte sich als geschlossene Einheit. Feuer-, Rauch- und Lichteffekte sorgten für zusätzliche Abwechslung. Der Sound war auf den Punkt genau abgestimmt und kann nur als „perfekt“ bezeichnet werden. Nach einer kurzen Pause folgte ein Zugabenteil, der sich sprichwörtlich gewaschen hatte. „Metal Heart“ eröffnete diesen und die Stimmung stieg ins Unermessliche. Udos Frage, ob das Publikum immer noch nicht genug habe, wurde vom überwiegend älteren Publikum (die Ü 40 Fraktion war ganz klar in der Überzahl und vereinzelt hatten die Väter schon ihre Söhne dabei), ganz klar verneint. Auch Udos Anmerkung, dass man doch am nächsten Tag sicher arbeiten müsse, hielt keinen davon ab, weitere Songs zu fordern. Nach dem famosen „I‘m A Rebel“ wurde es dann den Zuschauern überlassen, das legendäre „Heidi, Heido, Heida“ anzustimmen, bevor Dirkschneider mit seinem Kultschrei „Fast As A Shark“ eröffnete. Dieser Songs gehörte anno dazumal (in Zeiten vor Bands wie Slayer) zum Härtesten, was es gab. Auch heute noch ist dieser Track geeignet, die Audience zum kompletten Ausrasten zu bringen. Mit „Balls To The Wall“ und „Burning“ folgten zwei weitere Kultsongs, bevor Frank Sinatras „My Way“ ein denkwürdiges Konzert beendete.
Setlist Dirkschneider
- Intro
- Starlight
- Living for Tonite
- Flash Rockin‘ Man
- London Leatherboys
- Midnight Mover
- Breaker
- Head Over Heels
- Neon Nights
- Princess of the Dawn
- Winterdreams
- Restless and Wild
- Son of a Bitch
- Up to the Limit
- Wrong Is Right
- Midnight Highway
- Screaming for a Love-Bite
- Monsterman
- T.V. War
- Losers and Winners
Zugaben:
- Metal Heart
- I’m a Rebel
- Fast as a Shark
- Balls to the Wall
- Burning
- Outro: My Way
Wer nicht dabei war, ist selber Schuld
Man muss es ganz klar sagen, wer an diesem Abend nicht dabei war, hat etwas wirklich Großes verpasst. Bereits Vicious Rumors legten einen saustarken Auftritt hin. Diese Band hat es definitiv verdient, auch als Hauptact aufzutreten. Was Dirkschneider in gut 2 Stunden aufs Parkett zauberten, lässt sich in Worten kaum beschreiben. Ein fantastischer Auftritt, nachdem man nur hoffen kann, dass es sich UDO doch noch einmal anders überlegt und irgendwann wieder Songs aus seiner Accept-Ära spielt. ACCEPT müssen sich mächtig ins Zeug legen, um hier mithalten zu können. Beim Konzert mit Sabaton in Oberhausen werde ich mir selber ein Bild davon machen und berichten. Schaut also bald wieder rein auf metal-heads.de!
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